Sicherheit im Wettkampf: Skiroller-Stockspitzen müssen neue Mindestmaße erfüllen - xc-ski.de Langlauf

Sicherheit im Wettkampf: Skiroller-Stockspitzen müssen neue Mindestmaße erfüllen

Start zum Blink Team Classics 2021 © Øyvind Andersen

Für alle Wettbewerbe, die nach den Regularien des internationalen Skiverbands (FIS) durchgeführt werden, gelten ab sofort bestimmte Mindestmaße für Skiroller-Stockspitzen. Ob die Regelung auch euch betrifft und wie die Hersteller reagieren, haben wir hier für euch zusammengefasst.

Skiroller-Spitzen nur noch mit Teller erlaubt

Skizzen Leki und One Way © xc-ski.de

Am heutigen 1. Juli 2022 tritt von vielen bislang unbemerkt eine neue Regel der FIS in Kraft. Laut Artikel 396.2.6 der internationalen Wettkampfordnung (ICR) gibt es ab sofort Mindestabmessungen für Skirollerspitzen. Demnach muss der Durchmesser der Spitze inklusive Teller mindestens 30 Millimeter betragen. Dieser Teller darf sich maximal 45 Millimeter oberhalb der Metallspitze befinden. „Diese Regel wurde vor zwei Jahren festgelegt und tritt nun in Kraft“, so der Assistenz-Renndirektor Skilanglauf der FIS, Michal Lamplot gegenüber xc-ski.de. Grund für diese neuen Mindestmaße dürften insbesondere Sicherheitsaspekte sein. Vor zwei Jahren verletzte sich DSV-Skilangläuferin Jessica Löschke durch einen Sturz während des Stocklauftrainings, als sich eine Stockspitze in ihre Wade bohrte (wir berichteten). Mit dem größeren Durchmesser will man nun schlimmere Verletzungen verhindern.   

Stockhersteller reagieren auf neue Anforderungen

Skiroller-Stockspitzen © xc-ski.de

Bequem zurücklehnen bezüglich der neuen Regelung konnte man sich bei Stockhersteller Leki. Bereits vor zwei Jahren hatte man mit der Fin Vario Skirollerspitze ein Modell mit kleinem Teller im Programm und fungierte als Vorbild für das Regelwerk. Wer also mit aktuellen Stockmodellen von Leki unterwegs ist, die das Fin Vario Wechselsystem besitzen, ist auf der sicheren Seite. Auch für die Klebemethode hat Leki eine regelkonforme Spitze. Hier sollte man aber aufpassen, da vereinzelt noch ältere Modelle ohne Teller im Umlauf sind. Bei One Way entspricht die Exchange Roller Tip den neuen Anforderungen. Diese passt auf das neue Wechselsystem, das zur vergangenen Saison in den Handel gekommen ist. One Way Klebespitzen entsprechen dagegen noch nicht den aktuellen Wettkampfregularien. Die Norweger von Swix haben ebenfalls reagiert und verbreiten derzeit über ihren Rennservice neue Spitzen für ihr Wechselsystem, die die notwendigen Abmessungen besitzen. Diese sollen dann demnächst auch in den Handel kommen.

KV+ © KV+

Einen anderen Ansatz hat man bei KV+ gewählt. Dort gibt es für die Standard-Stockspitze zum Kleben einen aufsteckbaren Mini-Teller zur Nachrüstung. Dieser soll nach Erwärmung auch auf das Schraubsystem QCD der Schweizer Stockmarke passen.

 

Geltungsbereich der Regelung

Wie bei allen Regeln, die in der ICR stehen, gilt, dass sie natürlich nur im Wettkampf zur Anwendung kommen. Dies ist keine Verpflichtung an die Industrie, nur noch Rollskispitzen mit Tellern herzustellen oder an Amateursportler, nur noch diese Spitzen zu verwenden. Allerdings macht es für die Zukunft wohl wenig Sinn, zweigleisig zu fahren, was die alten Modelle über kurz oder lang verschwinden lassen wird. Aufpassen müssen ab sofort nur Teilnehmer an Rollski-Wettkämpfen. Denn neben internationalen Rennen berufen sich auch die meisten nationalen Rennen auf die Regelungen des nationalen Skiverbands und dieser wiederum auf die der FIS. Im schlimmsten Fall muss man dann aufgrund nicht regelkonformer Stockspitze mit einer Disqualifikation beziehungsweise einem Startverbot rechnen.  

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