Tag Zwei des Blink Festivals stand auch in diesem Jahr wieder im Zeichen der Langdistanz. Über 50 Kilometer duellierten sich dabei Ski Classics- und Weltcup-Profis sowie jene, die regelmäßig in beiden Disziplinen starten, wie beispielsweise Astrid Øyre Slind als Siegerin des Damenrennen. Andrew Musgrave feierte nach vielen Tempoverschärfungen einen überlegenen Sieg im Herrenrennen.
Frühe Ausreißergruppen bei Damen und Herren
Ein schneller Start sorgte im Rennen der Damen und Herren gleich zu Beginn der ersten von vier Runden für in die Länge gezogene Felder. Unter dem Tempodiktat von Astrid Øyre Slind (Team Aker Daehlie) setzten sich vier Läuferinnen vom restlichen Feld ab. Neben Astrid gehörte auch Silje Øyre Slind, ebenfalls vom Team Aker Daehlie, sowie Heidi Weng und Emilie Fleten (Team Ramudden) zur Spitzengruppe. Bei den Herren dauerte es bis kurz vor dem ersten Zwischensprint bis sich eine Gruppe lösen konnte. Einar Kalland-Olsen (Exsitec Ski Team), welcher im vergangenen Winter einige Top-30 Platzierungen in der Ski Classics Serie erzielen konnte, zeigte sich zunächst alleine an der Spitze. Kurz darauf schlossen jedoch Emil Persson (Lager 157), Thomas Joly (Team Ramudden), Gaspard Rousset und Anton Persson zum Führenden auf. Zu fünft lief die Gruppe durch den ersten Zieldurchlauf, 15 Sekunden vor Calle Halfvarsson als erster Verfolger und rund 30 Sekunden vor dem Hauptfeld. Auch die Vierergruppe im Damenrennen kam geschlossen zum ersten Durchlauf, 30 Sekunden später folgte eine fünfköpfige Verfolgerinnengruppe um Nadine Fähndrich sowie Magni Smedås (Team Eksjöhus). Die Verfolgerinnen konnten jedoch im weiteren Rennverlauf nicht mehr in den Kampf um die Podiumsplätze eingreifen. Dahingegen setzte Astrid Øyre Slind ihre drei Konkurrentinnen bergauf gehörig unter Druck. Auf den nachfolgenden flachen und abfallenden Kilometern in Richtung Zieldurchlauf lief die Vierergruppe jedoch wieder zusammen.
Ausreißversuch von Kalland-Olsen nicht erfolgreich
Am langen Anstieg der zweiten Runde konnte Calle Halfvarsson zusammen mit Aron Akre Rysstad zur Spitzengruppe aufschließen, gleichzeitig attackierte Einar Kalland-Olsen jedoch erneut und setzte sich allein an die Spitze. Die verbliebene Spitzengruppe wurde auf dem Weg zum zweiten Durchlauf nach der Hälfte des Rennens vom Hauptfeld eingeholt und wies einen Rückstand von knapp 30 Sekunden auf den Führenden auf. Dieser Vorsprung reichte jedoch nicht aus, da das Team Aker Daehlie auf der dritten Runde das weiterhin große Hauptfeld mit einer Attacke sprengte. Insbesondere Andrew Musgrave sorgte immer wieder für ein extrem hohes Tempo, sodass das Herrenfeld in mehrere kleine Gruppen zerfiel. Auf den Bergabpassagen liefen mehrere dieser Kleingruppen zusammen, sodass etwas mehr als 20 Läufer den dritten Zieldurchlauf gemeinsam absolvierten. Mit dabei war auch weiterhin Mika Vermeulen als bester deutschsprachiger Athlet.
Entscheidende Attacken durch Slind und Musgrave auf der letzten Runde
In der dritten Runde des Damenrennens zeigte sich das gleiche Bild wie in der Runde zuvor. Astrid Øyre Slind setzte sich bergauf zusammen mit Heidi Weng leicht von ihrer Schwester Silje sowie Emilie Fleten ab, auf den weniger steilen Streckenabschnitten lief die Vierergruppe jedoch wieder zusammen. Auf der finalen Runde gelang der Vorjahressiegerin schließlich die vorentscheidende Attacke. Heidi Weng, welche sich wie schon am Vortag in einer sehr guten Form präsentierte, konnte zunächst noch folgen, musste schließlich aber auch reißen lassen. Sowohl Slind als auch Weng verteidigten auf den letzten Kilometern ihre Platzierung, sodass Astrid Øyre Slind schließlich mit 50 Sekunden Vorsprung als verdiente Siegerin ins Ziel lief. Etwa eine halbe Minute hinter Heidi Weng freute sich Emilie Fleten über Platz Drei vor Silje Øyre Slind. Magni Smedås setzte sich im Zielsprint um Platz Fünf gegen Nadine Fähndrich durch, beide hatten jedoch schon deutlich über sechs Minuten Rückstand. Knapper ging es hingegen bei den Herren zu, wo sich Andrew Musgrave mit einer weiteren Tempoverschärfung zusammen mit Eirik Sverdrup Augdal (Team Eksjöhus) vom restlichen Feld absetzen konnte. Mit schier unendlicher Power lief der Brite schließlich auch eine Lücke zu Augdal heraus. Auf den letzten Kilometern bis zum Ziel vergrößerte sich diese Lücke, sodass auch Andrew Musgrave seinen Vorjahressieg verteidigen konnte. Nach 50 Kilometern lief er in unter zwei Stunden mit 22 Sekunden Vorsprung auf Eirik Sverdrup Augdal ins Ziel. Dritter wurde im Zielsprint einer größeren Gruppe der Franzose Joly vor Morten Eide Pedersen (Team Eksjöhus) und Mathias Aas Rolid (Team Ragde Charge). Wenige Sekunden vor dem heran stürmenden nächsten Feld kam Mika Vermeulen als 21. ins Ziel. Der Österreicher musste auf der letzten Runde abreißen lassen, zeigte sich dennoch zufrieden mit seiner Leistung.
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