Thomas Joly und Silje Øyre Slind siegen über Langdistanz bei der Toppidrettsveka

Astrid Oyre Slind (NOR), Silje Oyre Slind (NOR), (l-r) © Sven Erik Knoff

Zum Auftakt der Toppidrettsveka stand am Mittwoch Abend das Langdistanzrennen über 56 Kilometer an. Bei den Damen hieß die Erstplatzierte dieses Mal nicht Astrid Øyre Slind, der Tagessieg blieb jedoch in der Familie. Aus einer großen Gruppe sprintete Thomas Joly souverän zum Sieg bei den Herren.

Slind-Schwestern dominant zum Doppelsieg

Astrid Oyre Slind (NOR), Silje Oyre Slind (NOR), Magni Smedas (NOR), (l-r) © Sven Erik Knoff

Ein nur sehr kleines Damenfeld von rund 20 Läuferinnen startete vor den Herren auf die 56 Kilometer lange Strecke über die Insel Hitra. Durch ein hohes Angangstempo, vorgegeben durch Magni Smedås (Team Eksjöhus), bekamen einige Läuferinnen bereits nach nur einer Minute die ersten Probleme. Etwas später beruhigte sich das Tempo, weiterhin mit Smedås an der Spitze des Feldes, sodass rund 15 Läuferinnen die Führungsgruppe bildeten. Beim kurzen Anstieg zur ersten Sprintwertung stürzte die führende Astrid Øyre Slind (Team Aker Daehlie), die, wie viele weitere Läuferinnen und Läufer, Schwierigkeiten mit den Skirollern hatte. Die erste Wertung ging dadurch an Smedås. Nach rund 18 Kilometern sorgten Astrid und Silje Øyre Slind für die vorentscheidende Attacke und schafften es, sich von den weiteren Läuferinnen abzusetzen. Mit Smedås sowie Johanna Hagström, Rosie Brennan und der Norwegerin Nora Sanness in der unmittelbaren Verfolgung, taten sich die Zwillingsschwestern jedoch etwas schwer und es dauerte lange, eine große Lücke herauszulaufen. Beim zweiten Sprint des Tages nach 25,3 Kilometern, welchen Silje Øyre Slind ohne Gegenwehr gewann, hatten die beiden Führenden 15 Sekunden Vorsprung herausgelaufen. Bis zum nächsten Zwischensprint nach 33 gelaufenen Kilometern, wo erneut Silje als Erste über die Linie lief, betrug der Vorsprung jedoch schon über eine Minuten. Nach einer sehr engen und kurvenreichen Abfahrt kamen die Damen kurz darauf den Herrenfeld auf der Straße entgegen, was aufgrund der Größe des Herrenfeldes sowie der Enge der Straße zu einigen kritischen Situationen führte. Glücklicherweise blieben Stürze jedoch aus. Da von hinten keine Gefahr mehr drohte, liefen die Slind-Schwestern Arm in Arm über die Ziellinie. Silje wurde hierbei schließlich als Tagessiegerin vor Astrid gewertet. Rund zwei Minuten später sprintete Magni Smedås auf Platz Drei, wenige Sekunden vor der US-Amerikanerin Rosie Brennan. Johanna Hagström wurde vor Nora Sanness Fünfte.

Hauptfeld übersieht Spitzenduo in chaotischem Rennen

Toppidrettsveka © Amanda Sotberg

Die ersten Kilometer des Herrenrennens gestalteten sich verhältnismäßig langsamer als bei den Damen, was die Sache jedoch nicht wirklich einfacher machte. Denn somit blieb lange Zeit ein großes Feld auf der regennassen Straße zusammen, was für viel Unruhe sorgte. Wie Mika Vermeulen im Anschluss an das Rennen berichtete, war auch das Laufen mit den gestellten Skirollern auf dem nassen Untergrund sehr herausfordernd. Auf dem Weg zur ersten Sprintwertung nach 9,1 Kilometern wurde das Tempo schließlich durch mehrere Attacken deutlich erhöht. Der Schwede Anton Grahn sicherte sich hier die Zwischenwertung. Nachdem die Spitzengruppe anschließend wieder kurzzeitig zusammen lief, konnten sich Johann Tjelle (Team Engcon) sowie der Finne Emil Liekari vom Hauptfeld absetzen. In ebendiesem schlief das Tempo erneut etwas ein, sodass Liekari und Tjelle beim Zwischensprint schon über eine Minute Vorsprung aufweisen konnten. Kevin Bolger und Mika Vermeulen hatten sich kurz zuvor ein Herz gefasst und versucht, den Vorsprung wieder zu reduzieren, wirklich einig waren sich die beiden Läufer jedoch auch nicht. Wie Vermeulen nach dem Rennen im Interview sagte, wussten er sowie viele weitere Läufer im Hauptfeld nicht einmal, dass noch zwei Läufer an der Spitze lagen. Sein Versuch, aus dem langsamen Tempo ein Rennen zu gestalten, wie er weiter berichtete, scheiterte jedoch aufgrund mangelnder Zusammenarbeit wenig später.

Massensprint zum Ziel

Thomas Joly (FRA) © Sven Erik Knoff

Somit bauten die zwei Führenden bis zum nächsten Zwischensprint ihren Vorsprung auf eineinhalb Minuten noch etwas aus. Wenig später wurde schließlich doch auch im Hauptfeld wieder Rennen gelaufen, was den Abstand wieder verringerte. 11 Kilometer vor dem Ziel war es schließlich um die zwei Spitzenläufer geschehen und das weiterhin sehr große Hauptfeld konnte aufschließen. Am letzten langen Anstieg des Tages fielen trotz eines hohen Tempos durch den Vasalauf Sieger Torleif Syrstad (Team Engcon) nur wenige Läufer zurück. Einer davon war jedoch Mika Vermeulen, welcher am Ende als 51. ins Ziel kommen sollte. Ein großes Feld sprintete schließlich um den Tagessieg. Der Franzose Thomas Joly (Team Ramudden) präsentierte sich dabei sehr stark und gewann vor Max Novak (Team Aker Daehlie) und Oskar Opstad Vike (Team Ragde Charge). Der Ire Thomas Maloney Westgard wurde Vierter, Truls Gisselmann aus Schweden kam auf den fünften Rang.

Ergebnisse Toppidrettsveka

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