Gleit-Wissenschaft: Symposium zur Wintersporttribologie - xc-ski.de Langlauf

Gleit-Wissenschaft: Symposium zur Wintersporttribologie

Symposium Tribologie © Team Snowstorm

Im Rahmen der Euro Friction and Wear Protection 2017 wird es am 22. Februar 2017 in Ettlingen bei Karlsruhe ein Spezialsymposium zur Tribologie im Wintersport geben. Das Symposium hat das Ziel, die Effekte des Gleitens auf Schnee und Eis von einem wissenschaftlichen Standpunkt aus zu beleuchten, dieses Wissen aber für Jedermann verständlich aufzubereiten. Mit dieser Vorgehensweise soll ein breiter Kreis von Interessenten vom Ski- und Wachshersteller bis zum ambitionierten Freizeitsportler angesprochen werden.

Skibelag und Präparation

Das Symposium wendet sich an Reibungswissenschaftler, Skitechniker, Athleten aber auch ambitionierte Freizeitsportler. Im Symposium soll es um die Messung von Reibung auf Eis und Schnee gehen. Weiterhin sollen die physikalischen Grundlagen des Gleitens auf Eis betrachtet werden. Ein dritter Themenschwerpunkt betrifft die Umsetzung des Grundlagenwissens in die Praxis. Dementsprechend findet man im Programm Beiträge zur Physik des Eisschmelzens, welches durch die Bildung eines sehr dünnen Wasserfilms das Gleiten erst möglich macht. Das Gegenüber des dünnen Wasserfilms ist der Ski oder die Kufe. Zum Aufbau des Skibelags, seiner Präparation und Langzeitstabilität gibt es mehrere Vorträge. Besonderes Augenmerk findet hierbei das Zusammenspiel von Belag und Wachs. In einem weiteren Beitrag wird die Frage gestellt, ob man Skischliffe auch im Computer erstellen kann. Um das möglich zu machen, muss die Reibung berechenbar sein, es müssen die notwendigen Modelle existieren, die die Wasserentstehung durch Reibung beinhalten aber zugleich auch die Schliffstruktur berücksichtigen, denn durch diese wird die Kontaktfläche zwischen Ski und Schnee maßgeblich beeinflusst.

Gleiten auf Eis und Schnee

Ein spezieller Teil des Symposiums widmet sich der Messung des Gleitverhaltens, indem Tests im Labor und im Feld gegenübergestellt werden. Die Labortests reichen von Experimenten auf der Mikroskala bis hin zu Messungen mittels Tribometer bis zu Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h. Bei den Feldtests existiert eine große Variationsbreite der äußeren Bedingungen. Daher ist es wichtig, diese präzise zu erfassen. Das Symposium gibt Auskunft über den mikroskopischen Aufbau von Schnee sowie die Wirkung der Feuchtigkeit von Luft und Schnee auf die Gleiteigenschaften. Neben den Gleiteigenschaften auf Schnee sind Reibungseffekte zwischen Kufe und Eis sowie zwischen Ski und Eis Thema des Symposiums. Es wird gezeigt, wie eine olympiataugliche Bobbahn entwickelt wird und wie die Anlaufspur auf einer Skiflugschanze aussieht. Weiterhin wird demonstriert, wie sich die Mechanik eines Bobs auf dessen Gleiteigenschaften auswirkt. Insgesamt kann also mit einem spannenden Tag gerechnet werden, der viel Neues bringen wird und eine ganze Reihe von gängigen Lehrmeinungen hinterfragt und neu bewertet. Es gibt viel Zeit für Diskussionen sowie Fragen und die Veranstalter freuen sich auf Anregungen und Erfahrungsberichte aus dem Zuhörerkreis.

Mehr zum Programm erfahrt ihr hier: team-snowstorm.de/DGM_Prog.html

Eine Anmeldung ist hier möglich: friction2017.dgm.de/registration/registrierung-wintersporttribologie/

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