Am kommenden Sonntag den 7. März wird die 86. Auflage des Vasalaufs ausgetragen. Unter den mehr als 15.900 Startern werden sich auch wieder viele Favoriten aus Norwegen und Schweden befinden.
90 Kilometer der Geschichte
Die Strecke ist legendär und auch die Geschichte, die hinter dem Lauf steht. Als im 16. Jahrhundert Schweden noch zu Dänemark gehörte, befand sich der schwedische Adelsmann Gustaf Vasa auf der Flucht. Er hatte offen zum Widerstand gegen die Dänen aufgerufen, war gefangengenommen worden, konnte aber entkommen. In Mora bekam er Nachricht, dass beim Stockholmer Blutbad mehr als 80 Menschen geköpft worden waren. Aber die Bauern blieben skeptisch und er musste weiter fliehen. Kurz darauf änderte die Bevölkerung ihre Meinung und schickte ihre zwei besten Skiläufer los, um Vasa zurückzuholen. Bei Sälen erreichten sie ihn und bewogen ihn zur Umkehr. Er leitete in den kommenden zwei Jahren den Widerstand, bis sich Schweden selbständig machte und er zum ersten König des Landes gekrönt wurde.
90 Kilometer bis zum Ruhm
Ein Sieg beim Vasalauf kommt in Schweden dem Erhalt eines Adelstitels gleich. Nicht umsonst wurden mehr als 80 Prozent der vergangenen Austragungen von Schweden gewonnen. So waren Daniel Tynell und Oskar Svard in den letzten acht Jahren jeweils dreimal erfolgreich. Sie zählen auch 2010 zu den Topfavoriten. Die Norweger schätzen einen Sieg im skandinavischen Nachbarland höher ein, als einen Erfolg beim Heimrennen, dem Birkebeiner Rennet. Vor allem die Brüder Joergen und Anders Aukland haben sich einen Doppelsieg zum Ziel gesetzt. Dass einer von beiden gewinnt, ist nicht ausgeschlossen, stehen sie doch als einzige neben Tynell und Svard in der Siegerliste der letzten Jahre. Die deutschen Fahnen will Thomas Freimuth hochhalten. Bei seiner Premiere in Schweden kann er durchaus den Sprung in die Top-10 schaffen. Bei den Damen deutet viel auf ein Duell Sandra gegen Jenny Hansson hin. Dies ist insofern ein interessantes Duell, da Sandra nach ihrem Sieg im letzten Jahr für Schweden inzwischen für Norwegen an den Start geht. Manuela Henkel wird nach dem Ende ihrer Weltcupkarriere versuchen, für Deutschland einen Podestplatz herauszuholen.
90 Kilometer für einen Stempel
Ein Großteil der 15.900 Starter wird jedoch nicht um den Sieg oder eine gute Platzierung mitkämpfen. Die Worldloppet-Läufer schinden sich vielmehr, um den begehrten Stempel im Worldloppet-Pass zu erhalten und sich irgendwann Master oder sogar Global Skier zu werden. Die vielen Hobbyläufer aus ganz Schweden folgen dagegen eher der Tradition. Einmal beim Vasalauf ins Ziel kommen, das ist ihre Motivation. Die Strecke ist zwar nicht so schwer, wie zum Beispiel die des Birkebeiner Rennets, aber enthält dennoch 1.000 Höhenmeter, die überwunden werden müssen. Ab der Hälfte muss dann größtenteils Doppelstock geschoben werden und die Länge von 90 Kilometern tut ihr Übriges zur Ermüdung. Wer die 90 Kilometer allerdings gemeistert hat, darf sich als echter Langläufer fühlen.
Infos zum Rennen gibt es hier: www.vasaloppet.se