Biathlon / Langlauf: Victoria Carl setzt Podestserie bei Martin Fourcade Nordic Festival fort - xc-ski.de Langlauf

Biathlon / Langlauf: Victoria Carl setzt Podestserie bei Martin Fourcade Nordic Festival fort

Victoria Carl (GER), Oceane Michelon (FRA), Marte Skaanes (NOR), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Zum dritten Mal in Folge stand Victoria Carl heute beim Martin Fourcade Nordic Festival auf dem Podium. Die Siege gingen aber nach Frankreich, in die Schweiz und nach Tschechien.

Océane Michelon überrascht alle

Océane Michelon (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Letztes Jahr triumphierte Lou Jeanmonnot und schlug damit als Biathletin den Langläuferinnen ein Schnippchen. Heute wiederholte sich die Geschichte, allerdings ist die Siegerin diesmal eine noch größere Überraschung. Im Massenstart mit Elimination über rund zehn Kilometer gewann die französische Biathletin Océane Michelon mit einigen Metern Vorsprung auf die Verfolgerinnen. Die 22-Jährige, die in der letzten Saison im IBU-Cup zu den Besten gehörte, verwies Victoria Carl auf den zweiten Rang, nachdem sie Mitte der letzten Runde attackiert hatte und damit die Lücke reißen konnte – genauso, wie es auch Lou Jeanmonnot letztes Jahr tat. Schon Mitte des Rennens hatte die Französin Stärke bewiesen und eine Lücke zugelaufen. „Das ist verrückt und eine tolle Atmosphäre. Ich bin total froh, dass ich die Chance bekam, beim Langlauf mitzumachen. Lou hat mich mit ihrem Sieg letztes Jahr inspiriert. Ich habe es geschafft, die Lücke zu Maëlle zu schließen und die Gruppe wieder heranzubringen“, sagte sie zu Ski Chrono. „Ich fühle mich total wohl, seit ich mit dem A Team trainiere. Ich bin aktuell in guter Form, meine Vorbereitung lief gut und auch beim Blink Festivalen konnte ich schon gute Leistungen zeigen und ich bin froh, dass ich so weitermachen konnte. Mir liegt das Profil aber auch sehr, es ist flach, viele lange Geraden und das mag ich.“

Victoria Carl holt drittes Podium bei MFNF

Victoria Carl (GER) © Manzoni/NordicFocus

Mit ihrem zweiten Platz realisierte Victoria Carl aber ihr drittes Podium bei ihrem dritten Start beim Martin Fourcade Nordic Festival und kassierte auch einen zusätzlichen Scheck über 100 Euro, nachdem sie als Führende die erste Runde beendet hatte. Im weiteren Rennverlauf führten oft Julie Pierrel oder Maëlle Veyre vor heimischem Publikum das Rennen an und auch die Thüringerin lief einmal eine Lücke zu Pierrel wieder zu. Dritte wurde Marte Skaanes, die sich ebenfalls sichtlich freute. Léna Quintin wurde Vierte vor Maëlle Veyre, Julie Pierrel und Katerina Janatova. Teresa Stadlober, die letztes Jahr als Zweite auf dem Podium stand, war diesmal die Athletin, die als Schlusslicht als erste Läuferin am Ende der ersten Runde ausschied.

Französischer Doppelsieg bei Biathlon-Damen

Justine Braisaz-Bouchet (FRA), Julia Simon (FRA), Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Im Massenstart der Biathletinnen waren am Schluss die Favoritinnen vorne, auch wenn das erste Schießen noch nicht perfekt lief bei Julia Simon & Co. Die Französin war unmittelbar vor dem Start noch in den Lac d’Annecy gesprungen, um sich vor dem Rennen in der großen Hitze noch etwas abzukühlen. Mit dem zweiten Schießen übernahm Simon mit 14 Sekunden Vorsprung die Führung und war nicht mehr einzuholen. Am Schluss feierte Julia Simon, die kürzlich für ihren Kreditkartenbetrug mit einer Geldstrafe und Schadenswiedergutmachung belegt wurde, einen ungefährdeten Sieg, bei dem sie keine Strategie gehabt hatte. Zweite wurde ihre französische Rivalin Justine Braisaz-Bouchet. Im letzten Schießen schob sich Ingrid Landmark Tandrevold, die aktuell in der Lenzerheide trainiert, noch an Lou Jeanmonnot vorbei und verhinderte ein komplett französisches Podium. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Sophie Chaveau und die Estin Tuuli Tomingas, die nach dem ersten Schießen vor Anna Gandler und Chaveau geführt hatte. Die Österreicherin wurde Sechste vor Vanessa Voigt und Lena Häcki-Groß. Die Deutsche, die vom Verband eine Freigabe für den Wettkampf trotz der zeitgleich stattfindenden Deutschen Meisterschaften bekommen hatte, konnte nicht an ihren Sieg aus dem Vorjahr anknüpfen und lag das gesamte Rennen um Platz sieben.

Sebastian Stalder bezwingt favorisierte Franzosen

Sebastian Stalder (SUI) © Manzoni/NordicFocus

Eine Woche, nachdem er beim Nordic Weekend Andermatt den Sieg seinem jüngeren Bruder Gion überlassen musste, triumphierte Sebastian Stalder nun beim Martin Fourcade Nordic Festival. In den beiden Startrunden hatte Emilien Jacquelin ein überraschend hohes Tempo angeschlagen, so dass er vor dem ersten Schießen schon mit mehr als 20 Sekunden Vorsprung führte. Das rächte sich aber dann am Schießstand, wo nach Nachladern immer noch zwei Scheiben schwarz bleiben, so dass er für 20 Sekunden in der Penalty Box einkehren musste. Eric Perrot und Jakov Fak übernahmen zunächst die Führung und beim dritten Schießen mischte auch Sebastian Stalder plötzlich ganz vorne mit und übernahm die Spitze, nachdem Fak einen längeren Zwischenstopp einlegen musste. Auf dem Weg zum letzten Schießen warf der Schweizer immer wieder einen Blick über die Schulter, aber die Verfolger holten nicht nennenswert auf. Mit zwei Nachladern verließ er als Erster den Schießstand und lief seinen Sieg nach Hause. Hinter dem Schweizer setzte sich Emilien Jacquelin, der im Laufe des Rennens neunmal nachladen musste, auf der letzten Runde von Eric Perrot ab und wurde mit acht Sekunden Rückstand Zweiter vor Perrot. Vierter wurde Quentin Fillon Maillet vor Jakov Fak und Fabien Claude. Johannes Kühn hatte mit Ausnahme eines exzellenten zweiten Schießens am Schießstand zu kämpfen und belegte schließlich mit 1:29 Minuten Rückstand den achten Platz.

Novak ganz knapp vor Skar

Sindre Bjornestad Skar (NOR), Michal Novak (CZE), Mathis Desloges (FRA), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Das letzte Rennen des Tages, der Langlauf der Herren über zehn Runden ohne deutsche Beteiligung, war der Wettkampf mit dem engsten Ausgang. Nur um Haaresbreite holte sich der Tscheche Michal Novak als einer der wenigen internationalen Starter mit 0,1 Sekunden Vorsprung den Sieg. Gleich fünf Franzosen, nämlich Clément Parisse, Jules Chappaz und Lucas Chanavat schon in der ersten Rennhälfte sowie Hugo Lapalus und Jules Lapierre etwas später, gaben das Rennen auf, weil es für sie nicht nach Wunsch lief. Vor der Schlussrunde strich auch noch Richard Jouve völlig erschöpft in großer Hitze die Segel. Gegen Rennende griff der einzige Norweger Sindre Bjørnestad Skar an und Novak ging mit ihm mit. Im Zielsprint setzte sich der Tscheche knapp gegen den Norweger durch, Mathis Desloges komplettierte das Podium als Dritter. Arnaud Chautemps wurde Vierter vor Gaspard Rousset.

 

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