Mehr als sechs Monate nach Beginn der Ermittlungen der Sonderkommission Doping der österreichischen Kriminalpolizei hat die nationale Antidopingagentur ein Verfahren gegen Christian Hoffmann eingeleitet.
Akteneinsicht ausschlaggebend?
Der Grund für den Zeitpunkt der Aufnahme des Verfahrens könnte die Akteneinsicht sein, die der NADA Mitte Oktober gewährt wurde. Die darin enthaltenen Ermittlungsergebnisse der Behörden aus diversen Dopingfällen scheinen nun ausgewertet. Gegenüber dem „Standard“ waren weder NADA-Geschäftsführer Andreas Schwab, noch Hoffmann selbst zu einem Kommentar bereit. Der österreichische Olympiasieger von 2002 hat nun eine Woche Zeit, Stellung zu nehmen, woraufhin über eine Suspendierung entschieden wird.
Start in Davos
Christian Hoffmann wird am heutigen Samstag in Davos versuchen, sich über 15 Kilometer Freistil für Olympia zu qualifizieren. Bis zum Start in Vancouver wird dann jedoch feststehen, ob er gesperrt wird oder nicht. Der 34-Jährige geriet ins Visier der Ermittler, weil er an der Anschaffung einer Blutzentrifuge beteiligt gewesen sein soll, die zum Blutdoping genutzt wurde. Einer der Mitbesitzer, Ex-Radprofi Bernhard Kohl, hat Doping bereits gestanden.