Die siebte Tour-Etappe von Cortina d’Ampezzo nach Toblach über 32 Kilometer verlief ganz anders als im Vorfeld erwartet. Dario Cologna feierte einen überlegenen Sieg mit 1:15 Minuten Abstand vor einer Fünfergruppe.
Northug bricht früh ein
Statt während des gesamten Rennens wie angekündigt mit Dario Cologna zusammenzuarbeiten, ereignete sich die entscheidende Szene der Etappe schon nach 3,8 Kilometern. Zuvor hatte Petter Northug schnell die wenigen Sekunden Abstand zum Schweizer gutgemacht und hängte sich an ihn dran. Dann erlitt der Norweger aber nach etwa zehn gelaufenen Minuten einen völligen Einbruch und wurde innerhalb weniger Minuten von Alexander Legkov eingeholt. Nachdem er sich einige Kilometer erholt hatte, konnte er sich gelegentlich mit Legkov in der Führungsarbeit abwechseln, doch die Verfolger kamen immer näher und holten das Duo schließlich nach 21 Kilometern ein.
Cologna gewinnt, Northug sprintet mit
„Natürlich hat mich der Einbruch von Petter überrascht, unser Plan war es, lange Zeit zusammen zu laufen. So musste ich mein Rennen allein machen. Ich hatte ein perfektes Rennen, aber die letzten Meter waren sehr hart. Ich bin sehr glücklich“, meinte Dario Cologna. „Es werden nun noch schwere Etappen in Val di Fiemme. Ich muss aufpassen, man hat ja heute gesehen, wie schnell man Zeit verlieren kann. Es kann noch alles passsieren.“ Während Dario Cologna vorn ungehindert seine Bahnen zog und er den ungefährdeten ersten Etappensieg bei dieser Tour de Ski einfuhr, kämpfte dahinter eine Fünfergruppe um die weiteren Plätze. Obwohl sich Northug während des gesamten Rennens sichtlich unwohl fühlte, sprintete er im Ziel doch noch einmal mit und sicherte sich sogar noch den zweiten Rang vor Alexander Legkov. „Ich habe mich früh entschlossen, Dario ziehen zu lassen. Ich bin enttäuscht, dass ich nicht an ihm dranbleiben konnte. Aber ich glaube, das war das Beste, ihn ziehen zu lassen und lieber zusammen mit der Gruppe ins Ziel zu kommen. Jetzt ist Game Over. Dario ist in Form und er ist der ganz klare Favorit“, sagte Northug. Devon Kershaw kam als Vierter ins Ziel vor seinen Weggefährten Marcus Hellner und Maurice Manificat. Ilia Chernousov und Lukas Bauer gehörten zu Beginn auch zu der Kershaw-Gruppe, verloren aber später den Anschluss. Bei dem Tschechen war ein Sturz mit Stockbruch dafür verantwortlich, nach dem er nie wieder den Anschluss fand und viel Kräfte ließ. Der Russe hatte zu Beginn viel Tempoarbeit verrichtet und konnte dem hohen Tempo bald nicht mehr folgen. Sie erreichten mit 2:51 Minuten Rückstand als Siebter und Achter vor Alex Harvey, Maxim Vylegzhanin und Martin Jaks das Ziel.
Filbrich und Angerer mit gutem Rennen
Überzeugende Leistungen boten erneut die beiden Deutschen Jens Filbrich und Tobias Angerer an. Sie verrichteten viel Tempoarbeit in einer Verfolgergruppe und erreichten mit etwas mehr als drei Minuten Rückstand als Zwölfter und 13. das Ziel. „Es war extrem hart, weil es fast ein Einzelstart war und ich war erst allein unterwegs. Dann hatten wir bald eine 7-Mann-Gruppe zusammen, die gut zusammengearbeitet hat und dann war das Rennen erträglich“, meinte Filbrich unmittelbar nach dem Rennen erschöpft. Ihr Teamkollege Tim Tscharnke konnte sich als starker 17. mit 4:39 Minuten Rückstand gut in Szene setzen. Thomas Bing belegte Rang 36 direkt vor Axel Teichmann, Andy Kühne schloss als 44. ab.