Kurz vor den Feiertagen blicken wir vom xc-ski-Team noch einmal zurück auf das Jahr 2010. Was bei den Olympischen Spielen, im Weltcup und auch im Sommer geschah, lest ihr hier:
Das Großereignis des Jahres 2010
Lange haben sich Sportler und Zuschauer vor dem Fernseher darauf gefreut – im Februar war es dann endlich soweit: Die Olympischen Winterspiele in Vancouver wurden ausgetragen. Bei den Damen kristallisierten sich auch bei diesen wichtigen Bewerben zwei absolute Dominatoren heraus, die nahezu alle Medaillen unter sich ausmachten: Marit Bjoergen und Justyna Kowalczyk. Bei fünf Starts errang die Norwegerin dreimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze, während die Polin je einmal Gold, Silber und Bronze sowie einen fünften Platz erreichte. Die übrigen Goldmedaillen sicherten sich Charlotte Kalla im Auftaktrennen im freien Stil, die zudem Silber im Teamsprint gewann. Bei diesem Rennen landeten die deutschen Damen Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad mit dem etwas überraschenden Olympiasieg den ganz großen Triumph. Noch einmal Silber gab es zudem für die Damenstaffel mit Sachenbacher-Stehle, Nystad, Katrin Zeller und Miriam Gössner. Bei den Herren waren der Rennausgang und die Goldmedaillen sehr viel offener verteilt. Während zu Beginn Dario Cologna und die russischen Sprinter die Nasen vorn hatten, triumphierten anschließend Schweden und Norweger jeweils zweimal: Marcus Hellner und die schwedische Staffel sowie Petter Northug und das Teamsprint-Duo Pettersen/Northug. Das deutsche Team errang mit Axel Teichmann und Tim Tscharnke im Teamsprint sowie durch Tobias Angerer in der Doppelverfolgung und Axel Teichmann im abschließenden Massenstart insgesamt drei Silbermedaillen.
Gesamtweltcups an Kowalczyk und Northug
Mit den Olympischen Spielen begann auch der bis heute andauernde Siegeszug der Marit Bjoergen. Wann auch immer die Norwegerin antritt – ob bei Einzelrennen, Staffeln oder Mini-Touren -, ist sie am Ende nicht zu schlagen. Der Gesamtweltcup ging im Frühjahr 2010 jedoch an die insgesamt völlig überlegene Justyna Kowalczyk – nicht zuletzt dank ihres Sieges bei der Tour de Ski, wo sie Petra Majdic und Arianna Follis auf die weiteren Plätze verwies. Zweite im Gesamtweltcup wurde trotz Tour-Verzicht Marit Bjoergen, die sich mit ihrer Siegesserie noch an Petra Majdic vorbeischob. Diese konnte wegen ihrer schweren Verletzung im olympischen Sprint anschließend keine Rennen mehr bestreiten und dachte sogar an ein Karriereende. Obwohl Petter Northug im Schlussansstieg der Tour de Ski Lukas Bauer passieren lassen musste, führte im Gesamtweltcup kein Weg an dem Norweger vorbei. Mit genau 600 Punkten Vorsprung verwies er den Tschechen auf den zweiten Rang vor Marcus Hellner und Dario Cologna. Northug feierte insgesamt vier Saisonsiege und sammelte mit dem Sieg der Mini-Tour zu Saisonende wichtige Punkte.
Rollski-Weltcup im Focus
Während der Sommermonate durfte zwar die Skilanglauf-Weltelite in Ruhe trainieren, für die Rollskiläufer standen jedoch die Höhepunkte des Jahres auf dem Programm. Mit den Rollski-Weltcups in Markkleeberg und Bad Peterstal präsentierte der DSV zusammen mit den Ausrichtern vor Ort gleich zu Beginn der Saison sein organisatorisches Können. Durch die Nachwuchsläufer Cynthia Wiegand, Julia Köckritz und Florian Hävemeyer gab es dann auch aus sportlicher Sicht Erfolge zu feiern. Im August fand im Rahmen der Toppidrettsveka in Aure (Norwegen), zu der auch viele Weltklasselangläufer angetreten waren, die Generalprobe zur Rollski-WM im nächsten Jahr statt. Dabei gelang Julia Köckritz erneut ein Podestplatz. Im September war es dann endlich soweit. Der SRB Ruppertus Skirollerlauf, ein Staffelrennen über 135 Kilometer, fand in Zella-Mehlis statt. Mit dabei war auch ein von xc-ski.de gecastetes Team, das sich am Ende Rang zwei erkämpfte. Den Abschluss der internationelen Wettkampfsaison bildeten die Weltcuprennen in Griechenland, bei denen Kira Claudi dank guter Platzierungen den Gesamtsieg bei den Juniorinnen perfekt machen konnte.
42 Siege für Bjoergen – Duell Legkov vs. Cologna
Im Winter 2010/2011 setzte Marit Bjoergen ihre Siegesserie weiter fort und dominierte die ersten Wochen der Saison. In La Clusaz sicherte sie sich ihren 42. Weltcupsieg und steht somit nun auf einer Stufe mit der großen Bente Skari, die ebenfalls 42 mal gewann. Zur Weihnachtspause führt die Norwegerin bereits mit 241 Punkten Vorsprung im Gesamtweltcup vor Kowalczyk, was sich mit der Tour de Ski aber höchstwahrscheinlich ändern wird. Dort wird Bjoergen wie gewohnt nicht teilnehmen. Aktuell noch nicht in Topform ist die letztjährige Gesamtweltcup-Vierte Aino Kaisa Saarinen, die sich kurz vor Saisonbeginn einen Haarriss in der Schulter zuzog und wochenlang pausieren musste. Ebenfalls mit großen Problemen in die Saison gestartet ist auch Petter Northug, der wie Saarinen erst in Davos in die Saison einstieg. Northug kämpfte beim Beitosprinten im November mit zunächst unerklärlicher Formschwäche, die sich später als Übertraining entpuppte. Bei der Tour de Ski will er aber bereits wieder als Sieger die Alpe Cermis erreichen. So lieferten sich bisher im Gesamtweltcup in erster Linie der Russe Alexander Legkov und Dario Cologna einen Schlagabtausch, den sie auch bei der Tour de Ski fortsetzen wollen. Eine äußerst schwache Saison erwischte bisher nahezu das gesamte deutsche Team. Zwar sind das große Ziel in diesem Winter die Weltmeisterschaften in Oslo, dennoch kann sich Bundestrainer Jochen Behle mit seinen formschwachen Zugpferden bisher alles andere als zufrieden zeigen. Einzig Nicole Fessel ist als deutscher Lichtblick zu bezeichnen, die nun nach vielen Jahren harten Trainings endlich in der Weltspitze angekommen zu sein scheint.