Justyna Kowalczyk hat ungefährdet die zweite Etappe der Tour de Ski in Oberhof gewonnen. Die Polin siegte vor Therese Johaug und Anne Kyllönen.
Klare Angelegenheit für Kowalczyk
Topfavoritin Justyna Kowalczyk hat im Klassikrennen über neun Kilometer der Konkurrenz keine Chance gelassen. Die Polin hatte schon nach drei Kilometern ihren Startrückstand nach dem Prolog aufgeholt und sich ihrerseits von ihren Weggefährtinnen Kikkan Randall und Charlotte Kalla gelöst. Nach zwei von drei Runden mussten beide sich geschlagen geben und wurden von den nächsten Verfolgern eingeholt. Allein auf der Verfolgung Kowalczyks war zu diesem Zeitpunkt die Prolog-13. Therese Johaug, die sich jedoch nicht mehr als zehn Sekunden von der Verfolgergruppe lösen konnte. Auf den letzten Kilometern wurde es noch richtig eng für die Norwegerin, die sich mit 41 Sekunden Rückstand auf Kowalczyk nur vier Sekunden vor den Verfolgern Rang zwei sicherte. „Ich fühle mich toll. Das waren harte Bedingungen. Ich habe mich etwas müde gefühlt. Der Ski lief perfekt, schon vom Start weg war der sehr gut. Heute Abend reisen wir in die Schweiz und dann werden wir uns da morgen die Strecke anschauen“, erklärte Kowalczyk. Anne Kyllönen, die wie in Kanada in der Verfolgergruppe ein enormes Tempo anschlug, hatte wieder den besseren Zielsprint und sicherte sich ein erneutes Podium vor Denise Herrmann und Kristin Stoermer Steira. Astrid Uhrenholdt Jacobsen, Kerttu Niskanen, Aino Kaisa Saarinen und Riitta Liisa Roponen verloren auf der Schlussrunde den Anschluss und belegten die Plätze sechs bis neun.
Starke Leistungen der Deutschen
Wie schon im Prolog stach das erstklassige Resultat von Denise Herrmann, die während des ganzen Rennens sehr frisch wirkte, deutlich aus den deutschen Ergebnissen heraus, wenn sie auch das Podium leider wieder knapp verpasste. „Dass ich mich auf Distanz gesteigert habe, habe ich gewusst, aber dass ich so weit vorn mitlaufen kann, hätte ich nicht gedacht“, freute sich Herrmann. „Meine Devise war heute mitzulaufen und ich weiß, dass ich auf der Distanz keine Akzente setzen muss. Ich hatte einen guten Ski und habe mich sehr gut gefühlt, auch als die Kalla eingeholt wurde und noch einige zurückfielen. Da wollte ich nur noch dranbleiben. Am Ruhetag können wir regenerieren und können noch einmal angreifen.“ Doch auch ihre Teamkolleginnen boten sehr ansprechende Leistungen, so dass man mit den Mannschaftsleistungen sowohl von den routinierten Athletinnen als auch von den Juniorinnen sehr zufrieden sein konnte. Nicole Fessel, die einen Großteil des Rennens zusammen mit Katrin Zeller absolvierte, wurde gute 15., ihre Vereinskollegin verlor auf den letzten Kilometern 20 Sekunden und schloss als 19. ab. „Es war alles sehr eng, ich habe gekämpft und geschaut, dass ein gutes Ergebnis rauskommt und ich bin sehr zufrieden. Zum Schluss hatte ich keine mehr, die mich gezogen hat, aber die Tour ist so lang und es kommen noch einige Wettkämpfe und wir werden weiterkämpfen“, gab sich Fessel kämpferisch. Steffi Böhler verpasste als 33. leider wieder knapp die Punkte, Sandra Ringwals und Monique Siegel wurden 37. und 42. Die Nachwuchshoffnungen Victoria Carl und Theresa Eichhorn können mit Platz 45 und 48 durchaus zufrieden sein, die Sprinterinnen Lucia Anger und Hanna Kolb erreichten als 51. und 54. das Ziel. Elisabeth Schicho komplettierte die deutschen Resultate als 59. Aus österreichischer Sicht wurde Katerina Smutna gute 21., beste Schweizerin wurde Laurien van der Graaff, die aber nach Platz 65 wie schon nach ihrem Prolog sichtlich enttäuscht war.