Münchens Olympia-OK hatte tapfer gekämpft und bis zum Schluss gehofft – doch am Ende jubelten die Koreaner. Bereits im ersten Wahlgang entschied sich das IOC am 6. Juni in Durban für Pyeongchang, München ging trotz starker Schlusspräsentation leer aus. Nach Sotchi 2014 gehen nun auch die Winterspiele 2018 in eine Region, in der noch keine relevanten Sportstätten existieren.
Lebhafte Präsentation Münchens
München hatte am Entscheidungstag zuerst präsentiert. Wenige Stunden vor der Wahl des Gastgebers sprach vor allem Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und Vizepräsident im IOC, vor den Damen und Herren der Ringe Klartext. Dabei waren im Kongresszentrum im südafrikanischen Durban die Spitzen gegen den großen Favoriten Pyeongchang aus Südkorea nicht zu überhören.“Es geht nicht darum, wie oft sich jemand beworben hat“, betonte Bach vor den Mitgliedern des IOC, „alte Bewerbungen geben nur Antworten auf die Fragen von gestern.“ Es gehe um das Hier und Jetzt, „es geht um den Sport von morgen in einer Gesellschaft von morgen“.
Pyeongchang zum Dritten
Der große Favorit Pyeongchang hat bei seiner letzten Präsentation vor der Vergabe der Olympischen Winterspiele 2018 einen über weite Strecken leidenschaftslosen Eindruck hinterlassen. Die Vertreter der Bewerbung wiesen in langatmigen Reden ein weiteres Mal auf die Vorzüge von Olympischen Winterspielen in Pyeongchang hin und schienen beinahe darum zu betteln.Bewerbungschef Cho Yang-ho wiederholte vor den Mitgliedern des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Pyeongchang habe seit dem Scheitern seiner ersten Bewerbung für die Spiele 2010 zugehört und gelernt und wisse nun, was für den Wintersport, die Wintersportler und die Olympische Bewegung das Beste sei. „Wir sind jetzt wirklich bereit“, sagte Cho.
Zuschlag für die Geduld
Offenbar wollte das IOC die Koreaner nicht zum dritten Mal sitzen lassen. Die Entscheidung fiel im ersten Durchgang – bereits da machte sich bei den Münchnern erste Ernüchterung breit. Und tatsächlich setzte sich das favorisierte Pyeongchang unter lautem Jubel der koreanischen Delegation durch. Um 17:20 Uhr gab IOC-Präsident Jacques Rogge die Entscheidung bekannt.