Der erste Continental-Cup der Langläuferinnen und Langläufer 2024 fand im Erzgebirge in Oberwiesenthal statt. Nachdem die Ergebnisse im Dezember noch eher unter den Erwartungen waren, konnte das deutsche Team konnte die aufsteigende Form am vergangenen mehr als bestätigen. In Sprint, Massenstart und Einzelrennen gab es zahlreiche Podestplätze, die von einem Dreifacherfolg am Samstag bei den Damen über 20 Kilometer gekrönt wurden.
Sprintpodium bei Juniorinnen und Damen
Zum Auftakt des dreitägigen Rennwochenendes wurde in der Sparkassen Skiarena von Oberwiesenthal in der Freien Technik gesprintet. Im Damenrennen konnten sich mit Helen Hoffmann, Lena Keck und Anna-Maria Dietze gleich drei Deutsche für das Finale qualifizieren. Hoffmann, die nach ihren ersten Weltcup-Einsätzen vor Weihnachten nun wieder im COC startete, sowie Keck konnten dort aber nicht in die Entscheidung um den Tagessieg mit eingreifen. Anna-Maria Dietze, welche eigentlich in den USA lebt und studiert, sprintete hinter der Italienerin Federica Cassol auf Rang Zwei. Dritter wurde Marina Kälin aus der Schweiz vor Julie Pierrel (Frankreich), Hoffmann und Keck. Theresa Fürstenberg (7.) und Verena Veit (10.) kamen zwar nicht über das Halbfinale hinaus, erzielten jedoch noch weitere Top-Ten Ergebnisse für den DSV. Bei den Herren gelang dies lediglich Robin Fischer auf dem neunten Platz, aus schweizer Sicht erreichte Noe Näff als Sechstplatzierter das beste Resultat. Italien feierte durch Allessandro Chiochetti und Simone Mocellini einen Doppelsieg vor Sabin Coupat aus Frankreich.
Katja Veit sprintete bei den Juniorinnen zu ihrem ersten Podestplatz in dieser Saison. Die Oberstdorferin belegte Rang Drei hinter Gina del Rio aus Andorra sowie Iris de Martin Pinter aus Italien. Charlotte Böhme lief im Finale auf den fünften Rang, während Leandra Beck als beste Schweizerin auf dem siebten Platz den Finallauf knapp verpasste. Isai Näff und Roman Alder sorgten bei den Junioren mit Platz Eins und Drei für ein schweizer Doppelpodium. Davide Ghio wurde dazwischen Zweitplatzierter. Mit Niclas Steiger auf dem sechstem Rang sprintete noch ein weiterer Schweizer ins Finale. Dieses verpassten die deutschen Starter, Tom Emilio Wagner wurde auf dem zehnten Platz bester Läufer des DSV.
Dreifacherfolg der deutschen Damen im Massenstart
An Tag zwei der Wettkämpfe in Oberwiesenthal stand für alle Klassen ein 20 Kilometer Massenstart in der Freien Technik auf dem Programm. Bei leichten Plusgraden wurde hierbei eine 3,3 Kilometer Runde sechsmal gelaufen. In allen Rennen fiel die Entscheidung um den Tagessieg knapp aus, am spannendsten wurde es jedoch bei den Damen mit neun Läuferinnen innerhalb von zehn Sekunden. Fünf von ihnen sprinteten um die Podiumsplätze, darunter Helen Hoffmann, Lena Keck und Anna-Maria Dietze für den DSV. Diese drei waren es auch, welche in dieser Reihenfolge die drei ersten Plätze belegten und somit einen Dreifacherfolg für das deutsche Team erliefen. Knapp von Dietze geschlagen wurde Marina Kälin als Vierte beste Schweizerin vor Liv Coupat (Frankreich). Mit Amelie Hofmann auf Rang zehn lief noch eine weitere deutsche Starterin in die Top-Ten. Bei den Herren reichte es knapp nicht für eine deutsche Platzierung unter den ersten Drei. Beim erneuten Doppelsieg der Italiener Simone Mocellini sowie Alessandro Chiocchetti vor Sabin Coupat lief Jan-Friedrich Dörks hinter den beiden Schweizern Fabrizio Albasini und Avelino Näpflin auf den siebten Rang. Die Entscheidung fiel aber auch in diesem Rennen erst auf den letzten Metern. Nicht einmal zehn Sekunden trennten die schnellsten zehn Herren voneinander.Charlotte Böhme bestätigte mit einem zweiten Platz über 20 Kilometer bei den Juniorinnen ihre gute Form von vor Weihnachten. Zwar konnte die Deutsche nicht bis zum Schluss an Gina Del Rio dran bleiben, im Ziel fehlten ihr auf die Siegerin jedoch nur 4,8 Sekunden. Rang Drei ging an Melina Berthet aus Frankreich, Ramona Schöpfer erzielte auf dem siebten Platz das beste schweizer Resultat. Bei den Junioren feierte das Swiss-Ski durch Isai Näff vor Niclas Steiger einen Doppelerfolg. Tom Emilio Wagner komplettierte das deutschsprachige Podium auf Rang Drei. Die Podestplätze verfehlte Tobias Ganner als bester Österreicher auf dem vierten Rang nur um rund neun Sekunden.
Deutsche Siege und Podestplätze auch im Einzelrennen
Bei Nebel, Wind und Minustemperaturen wurde am Sonntag schließlich noch in der klassischen Technik im Einzelstart um die Siege gelaufen. Helen Hoffmann setzte von Beginn an die Richtzeiten und ließ daran auch nichts mehr anbrennen. Mit 47 Sekunden Vorsprung siegte die Thüringerin nach zehn Kilometern vor der Estin Kaidy Kaasiku. Dahinter erlief Theresa Fürstenberg das nächste Podest für den DSV. Aber auch die weiteren deutschen Starterinnen sorgten für ein bärenstarkes Ergebnis. Neben Verena Veit (5.) und Anna-Maria Dietze (7.) platzierten sich auch Jessica Löschke, Sophie Lechner, Amelie Hofmann und Germana Thannheimer mit den Plätzen Neun bis Zwölf im vorderen Feld. Marina Kälin belegte zeitgleich mit Thannheimer den zwölften Rang. Auch die deutschen Herren präsentierten sich geschlossen stark. Am besten gelang dies Max Göther auf dem zweiten Platz hinter Tagessieger Mathis Desloges (Frankreich) und vor dessen Landsmann Julien Arnaud. Jakob Walther und Robin Fischer liefen als Vierter und Fünfter knapp neben das Podest. Korbinian Heiland, Luca Petzold, Paul Gräf und Jan-Friedrich Dörks sorgten auf den Plätzen sieben bis zehn dafür, dass von den zehn schnellsten Läufern des Tages sieben aus Deutschland kamen. Bester Schweizer des Tages wurde Fabrizio Albasini mit einem sechsten Rang.
Den zweiten deutschen Tageserfolg erlief Charlotte Böhme über die fünf Kilometer bei den Juniorinnen. Für die Sächsin war dies bereits der zweite Erfolg im Continental Cup in dieser Saison. Mit 17 Sekunden Rückstand lief Iris de Martin Pinter auf Rang Zwei vor Nadia Steiger aus der Schweiz. Die gleichaltrigen Junioren hatten ihrerseits wiederum zehn Kilometer zu absolvieren. Mit über 20 Sekunden Vorsprung siegte der Schweizer Niclas Steiger vor Davide Ghio und Tom Emilio Wagner, der seinen zweiten Podestplatz an diesem Wochenende holte.
Alle Ergebnisse findet ihr hier: Ergebnisse COC Oberwiesenthal
Einschätzung der deutschen Ergebnisse
Im deutschen Team zeigt man sich mit den Ergebnissen sehr zufrieden, auch wenn einige internationale Athletinnen und Athleten bei der zeitgleich stattfindenden Tour de Ski am Start waren und die Ergebnisse somit nicht zu hoch einzuschätzen sind. „Der Heim-COC in Oberwiesenthal war das erste kleine Highlight unserer Saison. Ergebnistechnisch lief es für uns richtig gut, herauszuheben sind das dreifach Podium der Damen im Massenstart und sieben Top-Ten Platzierungen der Herren im Einzel. Helen Hoffmann konnte mit zwei Siegen überzeugen. Helens Start hilft uns auch, die Leistungen im Vergleich zwischen Weltcup und COC besser einordnen zu können. Allerdings muss man die Ergebnisse auch realistisch einschätzen und im Blick haben, dass bei den Damen und Herren jeweils nur die Hälfte der Athleten der roten Gruppe am Start waren. Dies ist der Tour de Ski geschuldet, die ja bekannterweise zur gleichen Zeit statt fand. Erfreulich waren auch die Leistungen der Junioren, zu erwähnen sind die Podest- und Siegleistungen von Charlotte Böhme, Katja Veit und Tom Emilio Wagner. Unsere Formkurve zeigt also weiterhin nach oben und wir blicken gespannt auf den nächsten COC und die darauffolgende JWM/U23WM in Planica. Persönlich freut mich besonders, dass wir auch in Oberwiesenthal wieder drei Athleten in den Top-Ten platziert haben, die außerhalb unseres Systems trainieren und leben. Hier muss es uns in Zukunft gelingen weiterhin so offen zu bleiben und nach Lösungen zu suchen, wie wir zum Beispiel ein Studium in den USA mit einer Mitgliedschaft in unserer Nationalmannschaft vereinbaren können“, lautet das Fazit des Leitenden Disziplintrainers der LG1b/2a Sebastian Eisenhut.