Im finnischen Vuokatti sowie in Lahti trafen sich in dieser Woche junge Sportler vieler Sportarten, um dort um Medaillen zu kämpfen. Auch Nachwuchsathleten der Jahrgänge 2003 und 2004 aus den Bereichen Skilanglauf, Biathlon und der Nordischen Kombination waren dabei.
Niclas Steiger holt Silber in die Schweiz
Für die jungen Langläufer standen zunächst Einzelstarts in der freien und auch in der klassischen Technik auf dem Programm, bevor im freien Stil gesprintet und zum Abschluss eine Mixed-Staffel ausgetragen wurde. In beiden Distanzrennen ging der Titel relativ klar an den 19-jährigen Finnen Niko Anttola, der schon bei der JWM in Lygna Silber gewonnen hatte und anschließend erste Weltcuperfahrung sammeln durfte. Im freien Stil verwies er Niclas Steiger mit 20 Sekunden Abstand auf den Silberplatz, der für das einzige Schweizer Edelmetall bei diesen Titelkämpfen im Langlauf sorgte. „Bereits in der Startrunde fühlte ich mich hervorragend. Danach konnte ich das Tempo durchziehen und insbesondere im Zielbereich hat mich die lautstarke Unterstützung meines Teams mega gepushed!“, bilanzierte der Bündner. Hinter dem Schweden Elias Danielsson kam sein 18-jähriger Landsmann Fabrizio Albasini als Vierter in die Wertung. Im Klassikrennen ging Silber hinter Anttola an den Tschechen Jiri Tuz, während der Schwede erneut Bronze gewann. Niclas Steiger, der Schüler des Sportgymnasiums in Samedan ist, wurde diesmal Sechster, Fabrizio Albasini und Pierrick Cottier wurden Achter und Neunter. Für den Deutschen Skiverband lief Tom Emilio Wagner zweimal als Siebter unter die besten Zehn, Robin Fischer wurde Zwölfter und Elfter. Nachdem er bei der JWM in Lygna nicht unter die besten 15 gekommen war, gelang dem 18-jährigen Letten Lauris Kaparkalejs im Sprint der ganz große Erfolg, als er auf der Zielgeraden vor dem Finnen Ike Melnits zu Gold sprintete, obwohl er nach einem Stockbruch im Duell mit dem Deutschen Luca Wehrle im Halbfinale um das Weiterkommen bangen musste. Bronze ging an den Schweden Ludvig Berg, während sein Landsmann Elias Danielsson diesmal als Vierter leer ausging. Der Schweizer Ilan Pittier wurde Fünfter vor Luca Wehrle. „Ich habe jede Runde alles gegeben“, so der 17-jährige Deutsche, „und das habe ich im Finale echt gespürt. Da waren die Körner dann weg.“ Nichtsdestotrotz sei er „sehr zufrieden, dass ich ins Finale gekommen bin“. Tom Emilio Wagner und Pierrick Cottier erreichten das Halbfinale. Österreichische Nachwuchsläufer kamen in keinem Rennen unter die besten 20.
Schwedinnen und Italienerinnen stark
In den Rennen des weiblichen Nachwuchses dominierte zunächst Topfavoritin Lisa Eriksson, die schon in Lygna Silber hinter Helen Hoffmann gewonnen hatte, das Skatingrennen. Ungefährdete Zweite wurde ihre Landsfrau Tove Ericsson, die in Lygna nicht am Start war. Die Italienerin Nadine Laurent, Schwester von Greta Laurent, sicherte sich die Bronzemedaille wie auch tags darauf im Klassikrennen. Dort ging der Titel an ihre Teamkollegin Iris De Martin Pinter, die Lisa Eriksson auf den Silberplatz verwies. Im Sprint konnten sich Tove Ericsson und Iris De Martin Pinter erneut über Edelmetall freuen: Gold ging an die Schwedin gefolgt von ihrer Landsfrau Eli Näslund, Bronze an die Italienerin gefolgt von Nadine Laurent. Für Lisa Eriksson war der Sprint nach einem Sturz im Viertelfinale vorzeitig beendet. Die deutschen Starterinnen holten in den drei Wettkämpfen insgesamt sechs Top10-Platzierungen: Die erst 17-jährige Charlotte Böhme belegte Platz fünf im Skatingrennen, die gleichaltrige Nelly Hartwig wurde Achte. Beide können sehr zufrieden sein. Charlotte Böhme trennten nur 1,7 Sekunden von der Medaille. Zudem liefen Alina Rippin und Lisa Zinecker unter die besten 15., was dem DSV-Quartett auch im Klassikrennen gelang mit Platz sechs, zehn, zwölf und 14 für Rippin Zinecker, Hartwig und Böhme. Im Sprint kamen Lisa Zinecker und Alina Rippin im Halbfinale auf die Plätze neun und elf. „Heute Morgen beim Einlaufen lief es nicht gut, deshalb habe ich es nicht erwartet. Aber so bin ich voll zufrieden, im Halbfinale beim EYOF gestanden zu haben“, sagte Lisa Zinecker. Die Schweizerinnen erreichten nur einen 15. Platz durch Marina Kälin. Besser lief es für Österreichs beste Nachwuchs-Langläuferin Magdalena Engelhardt, die klassisch Siebte wurde und in den anderen beiden Rennen als 15. und 18. das Ziel erreichte. Nach ihrem Aus im Sprint meldete sich Lisa Eriksson fit für die abschließende Mixed-Staffel, in der sie als Schlussläuferin zusammen mit Jens Junes, Tove Ericsson und Elias Danielsson ihr Team zum nächsten Gold führte. Sie setzte sich entscheidend von dem beim letzten Wechsel noch knapp führenden italienischen Team, vertreten durch Davide Ghio, Iris De Martin Pinter, Hannes Oberhofer und Nadine Laurent, ab. Schweden und Italien hatten sich schon auf den zweiten fünf Kilometern von allen anderen Teams abgesetzt. Bronze ging an die Finnen Ike Melnits, Elsa Torvinen, Niko Anttola und Fanny Kukonlehto. Platz fünf ging an das Schweizer Quartett mit Fabrizio Albasini, Marina Kälin, Niclas Steiger und Ramona Schöpfer vor dem deutschen Team, das durch Robin Fischer, Alina Rippin, Tom Emilio Wagner und Charlotte Böhme vertreten wurde. Die Österreicher Tobias Ganner, Magdalena Engelhardt, Markus Hochfelner und Anna-Maria Logonder wurden Zwölfte.
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Biathletin Lea Zimmermann verpasst Bronze nur knapp
Bei der Eröffnungszeremonie des 15. Winter European Youth Olympic Festival war die 18jährige Biathletin Sophie Spark Teil des deutschen Fahnenträger-Duos. „Es ist ein sehr schönes Gefühl, das Jugend Team D anführen zu dürfen. Ich fühle mich geehrt und habe nicht damit gerechnet“, so Sophie Spark (Quelle: DOSB). An drei Wettkampftagen ging es für die besten Jugendbiathleten und –biathletinnen aus Europa in Sprint, Einzel und Mixed-Staffel hauptsächlich darum internationale Erfahrungen zu sammeln. Die erste Goldmedaille holte sich die Schwedin Sara Andersson im Sprint über 6 km, vor dem slowenischen Doppelpack Klara Vindisar und Kaja Zorc. Andersson gewann bereits bei den Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften in Soldier Hollow Gold im Einzel; dort nahm auch Zorc teil und Vindisar gab in Kontiolahti bereits ihr Weltcupdebüt. Von den deutschen Mädels verpasste Lea Zimmermann nach zwei fehlerfreien Schießen Bronze mit 0,4 Sek. Rückstand nur knapp und wurde schließlich Fünfte. „Insgesamt bin ich voll zufrieden. Ich habe noch nie so gut geschossen, das war perfekt.“ Mit ihrer Laufleistung hingegen haderte sie ein wenig: „Das Laufen war okay. Es ist das Ende der Saison und ich bin ein bisschen müden, aber es war insgesamt in Ordnung.“ (Quelle: DOSB). Charlotte Gallbronner (0:1) belegte Rang neun, Julia Kink (1:0) kam auf den elften Platz und Sophie Spark (2:0) wurde 17. Später bei den Jungs wurde Linus Kesper nach drei Strafrunden auf Rang neun bester seines Teams. Leonhard Pfund (3:0) belegte Rang 13 vor Linus Maier (2:0) und Paul Gunther (2:1) wurde 26. Mit zehn Treffern erreichte der Schweizer Silvano Demarmels einen beachtlichen achten Rang. Der Sieg ging an den Tschechen Peter Hak vor dem Italiener Mattia Piller Hofer. Beide blieben am Schießstand fehlerfrei. Der Franzose Lou Thievent (0:1) komplettierte das Podest.
Rang fünf im Einzel für Biathlet Linus Kesper
Im Einzel ging die Goldmedaille an den Franzosen Lou Thievent vor dem Polen Konrad Badacz und Jakub Borgula (SVK). Aus dem deutschen Team startete Linus Kesper mit drei Fehlern ins Rennen, brachte zwei Mal die Null und kam nach einem weiteren Fehlschuss schließlich auf einen beachtlichen 5. Rang. Leonhard Pfund verfehlte im ersten Anschlag zwei Scheiben, blieb dann fehlerfrei und kam auf den sechsten Platz, Paul Günther (1-1-1-1) belegte Rang zwölf und Linus Maier (0-2-1-1) wurde 16. Der Österreicher Fabian Müllauer erreichte Rang 7 und der Schweizer James Pacal wurde 9. Bei den Mädels ging der Sieg an die Slowenin Lena Repinc vor der Schwedin Sara Andersson und Amandine Mengin aus Frankreich. Bei den Deutschen klappte es am Schießstand nicht nach Plan. Charlotte Gallbronner kam (0-2-0-2) wurde als 17. beste Deutsche. Lea Zimmermann kam nach fünf Fehlschüssen auf Rang 22, Sophie Spark traf vier Scheiben nicht und wurde 29 und Julia Kink (4-1-1-1) belegte Rang 37.
Biathlon Mixed-Staffel landet auf Rang vier
Mit der Mixed-Staffel endete für die Biathleten und Biathletinnen das 15. Winter European Youth Olympic Festival. Die Mädels eröffneten den Wettkampf und während Charlotte Gallbronner als Zehnte an Lea Zimmermann übergab, machte die Partenkirchnerin ein hervorragendes Rennen und brachte die Staffel in Führung. Nach drei Strafrunden von Linus Kesper fiel das Team auf den fünften Rang zurück und Leonhard Pfund kam als Schlussläufer schließlich mit 5 Sek. Rückstand auf den Bronzerang als Vierter ins Ziel. Der Sieg ging an Frankreich vor Tschechien und Polen.
Für Deutschland waren nominiert: Charlotte Gallbronner (18, DAV Ulm), Julia Kink (18, WSV Aschau), Sophie Spark (18, SC Traunstein) und Lea Zimmermann (17, SC Partenkirchen), Paul Günther (18, SV Frankenhain), Linus Kesper (19, SC Willingen), Linus Maier (18, WSV Aschau), Leonhard Pfund (18, SC Bad Tölz) und begleitet wurden sie von ihren Trainern Florian Graf und Denny Andritzke.
Nordische Kombination: Medaillen für die Östereicherinnen
Junioren-Weltmeisterin Annika Sieff (ITA) gewinnt auch den Einzelwettkampf der Mädchen bei den Europäischen Olympischen Jugendspielen, die im finnischen Lahti ausgetragen wurden. Nach dem Springen von der Normalschanze (HS 100) war sie noch hinter der Österreicherin Annalena Slamik auf dem zweiten Rang gelegen, doch dank einer starken läuferischen Leistung über vier Kilometer konnte sie sich auch in Lahti den Titel sichern. Zweite wurde Junioren-Olympiasiegerin Lisa Hirner (AUT), Slamik wurde Dritte. Die deutschen Athletinnen zeigten ebenfalls starke Leistungen und verpassten das Podest nur knapp. So wurde Magdalena Burger Vierte, Trine Göpfert Fünfte und Cindy Haasch Sechste und Marie Naehring mit der schnellsten Laufzeit des Feldes Siebte.Im Einzelwettkampf der Jungen gab es keine Medaillen für die deutschsprachigen Athleten. Eidar Johan Stroem (NOR), Jiri Konvalinka (CZE) und Marco Heinis (FA) sicherten sich das Edelmetall. Heinis, der bereits Weltcuperfahrung hat, präsentierte sich als bester Springer; auch Konvalinka (2.) und Stroem (3.) legten bereits auf der Schanze den Grundstein für ihren Erfolg. Severin Reiter war als Sechster bester Österreicher, gefolgt vom Deutschen Benedikt Graebert, Samuel Lev (AUT) und Tristan Sommerfeldt auf Rang neun. Die weiteren Platzierungen der DSV-Athleten: Lasse Braun 19., Nick Schönfeld 23. Die beiden weiteren Österreicher Paul Walcher und Nikolaus Mair kamen auf die Ränge 14 und 15. Sommerfeldt verzeichnete die zweitbeste Laufzeit über die sechs Kilometer.
Gold für Österreich, Silber für Deutschlands Kombinierer
Beim abschließenden Mixed Team-Wettbewerb gab es dann auch für die deutschen Aktiven die ersehnten Medaillen. Das Team mit Magdalena Burger, Tristan Sommerfeldt, Cindy Haasch und Benedikt Graebert sicherte sich die Silbermedaille. Es gewann das österreichische Team, bestehend aus Lisa Hirner, Severin Reiter, Annalena Slamik und Samuel Lev. Dritte wurden die Italiener mit Einzelsiegerin Annika Sieff, Greta Pinzani, Stefano Radovan und Iacopo Bortolas. Bereits nach dem Springen hatte Team Österreich die Führung inne. Den weitesten Sprung mit 96 Metern steuerte Sieff bei; die beste Wertung auf der Schanze erzielte jedoch der Norweger Eidar Johan Stroem dank besserer Noten. Allerdings hatten die Norweger auch eine Disqualifikation von Mariell Oestlie Gjendahl aufgrund eines nicht regelkonformen Anzugs zu verzeichnen, wodurch Norwegen chancenlos war und in der Endabrechnung noch hinter Finnland den letzten Platz belegte. In der Loipe, in der alle Aktiven jeweils 3,3 Kilometer absolvieren mussten, waren erneut die Österreicher am besten. Deutschland überholte Italien mit der zweitbesten Laufzeit.
Bildergalerie Nordische Kombination
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