Er kam, sah und siegte – Val di Fiemme war in diesem Jahr das Terrain des Lukas Bauer, der nach dem gestrigen Massenstart auch die Bergverfolgung auf die Alpe Cermis nach Belieben dominierte und Petter Northug auf den Silberplatz verwies.
Rennen früh entschieden
Von Beginn an ging der tschechische Toursieger von 2008 ein hohes Tempo, um die acht Sekunden zu dem vor ihm gestarteten Petter Northug wettzumachen. Nach drei Kilometern war der Norweger gestellt und zu Beginn des drei Kilometer langen Schlussanstiegs war Northugs Kampf um den Sieg ausgeträumt. Lukas Bauer zog unwiderstehlich Sekunde um Sekunde davon, während der 24-jährige Kontrahent schon bald stehend k.o. war. Mühsam kämpfte sich Northug Meter um Meter die Skipiste berauf, Lukas Bauer war aber schon bald außer Sichtweite. Auf der Zielgeraden hatte der Tscheche noch Zeit, in Ruhe bei den Fans anzuhalten und sich eine Flagge reichen zu lassen, bevor er jubelnd die Ziellinie überquerte. „Es war ein richtig großer Kampf. Ich war der Bessere und ich bin sicher, ich bin jetzt ein bisschen glücklicher als Petter“, schmunzelte der strahlende Sieger. Damit hatte Bauer zweifellos recht – mit 1:16 Minuten Rückstand erreichte der über weite Strecken dominierende Läufer der Tour de Ski 2010 ausgepumpt das Ziel.
Cologna auf dem Podium
Auch für den Vorjahressieger Dario Cologna gab es auch ein Happy-End zu feiern. Der Graubündner erwies sich am Berg als der Stärkste der Verfolgergruppe, nachdem im Flachen noch Jean Marc Gaillard die Tempoarbeit gemacht hatte. Auf den letzten Metern setzte sich der Schweizer vor seinen Weggefährten ab und stürmte als Dritter auf das Podium. Am Gipfel lag der 23-Jährige nur noch 16 Sekunden hinter Northug. Hinter Cologna sicherten sich Marcus Hellner und Jean Marc Gaillard die weiteren Plätze.
Sommerfeldt „damals mehr kaputt als heute“
Als ein der ausgewiesenen Experten ging René Sommerfeldt als Achter in die Bergverfolgung. Der Sachse, der auf einem Skihang in Oberwiesenthal trainiert hatte, zeigte zwar nicht so einen Sturmlauf wie vor zwei Jahren, wo er als Gesamt-Zweiter abschloss, machte aber dennoch ein sehr gutes Rennen. „Heute waren die Voraussetzungen ein bisschen anders als beim letzten Mal, wo ich Zweiter wurde. Heute waren die Abstände geringer. Ich war damals mehr kaputt als heute, aber ich bin nun noch von acht auf sechs vor. Das ich ganz gut, denke ich“, urteilte der Oberwiesenthaler. Einen Rang hinter ihm reihte sich Axel Teichmann ein. Der Lobensteiner hatte sich selbst im Vorfeld „nicht als Bergziege“ bezeichnet und fiel erwartungsgemäß am Berg ab. Dennoch konnte er sich mit seinem siebten Platz zufrieden zeigen. Jens Filbrich, der im Flachen die Tempoarbeit für Sommerfeldt verrichtet hatte, wurde guter Elfter. Tom Reichelt schloss als 17. ab.