Nach dem endgültigen Beschluss zur Einführung eines kompletten Fluorverbots zur Saison 2022/2023 haben wir uns mit zwei entscheidenden Fragen an den Arbeitsgruppenleiter und FIS-Vizepräsidenten Roman Kumpost gewandt.
Zwei Geräte in Vorbereitung
Die Nachweisbarkeit von Fluor auf Skibelägen hat FIS und IBU in den vergangenen beiden Jahren vor die eine oder andere Herausforderung gestellt. Bislang hatte man seitens der FIS immer vom Fluortracker der Firma Kompass gesprochen, wenn es um das Gerät ging, das zum Nachweis verwendet werden soll. Im gemeinsamen Statement mit der FIS vom Donnerstag (wir berichteten) war nun plötzlich von einem anderen Anbieter, der Firma Bruker, die Rede. Wir haben daraufhin direkt bei Roman Kumpost, FIS-Vizepräsident und Fluorverbot-Arbeitsgruppenleiter, nachgefragt. „Wir haben seit Anfang zwei Wege verfolgt. Der erste mit der Firma Kompass und der zweite mit der Firma Bruker. Es ist wahr, dass wir meistens Kompass kommuniziert haben und das war nur aus dem Grund, dass Kompass mit uns früher die Zusammenarbeit gestartet hat und eine günstigere Lösung für Verbände bietet. Während den unterschiedlichen Tests hat sich gezeigt, dass die Komplexität der Wachs- und Strukturnutzung eine robustere Lösung für das Top-Level der FIS-Veranstaltungen erfordert. Diese robustere und auch teurere Lösung hat die Firma Bruker abgedeckt und erfolgreich mit uns getestet. Nach diesem Test hat die FIS/IBU Arbeitsgruppe dieses Gerät zum Einsatz für die erste Saison empfohlen. Die Arbeit mit der Firma Kompass läuft weiter und nach dem Plan und der Aussage der Firma sollten alle Arbeiten vor dem Sommer abgeschlossen sein, so dass wir dieses Gerät für die Verbände und Firmen eventuell für eigene Tests bei kleineren und lokalen Wettkämpfen anbieten können“, so Kumpost gegenüber xc-ski.de.
Regelungen in Ausarbeitung
Insbesondere die Praktikabilität der Kontrollen dürfte weiterhin eine Herausforderung darstellen. Während das Bruker Gerät unseren Informationen nach teurer und langsamer ist, dafür aber wahrscheinlich genauer, ist es für einen Einsatz durch Laien bei kleineren Rennen und Massenveranstaltungen wohl nicht geeignet. Dafür wäre dann das Kompass Gerät mit einem Testergebnis innerhalb von wenigen Sekunden und zum günstigeren Preis vorzuziehen. Dennoch wird es wohl bei Stichproben im Skimarathon und bei FIS-Rennen unterhalb der Weltcup-Ebene bleiben müssen. Das hatte Kumpost bereits im Interview vor zwei Jahren angedeutet. Was die Regularien betrifft, konnte der Tscheche mit einem Universitätsabschluss in Maschinenbau aktuell noch keine konkreten Angaben machen: „Im Moment bereiten die Renndirektoren für jede FIS-Disziplin die Vorschläge der Regelung für eigene Tests vor. Durch das große Spektrum und die Breite von FIS-Disziplinen werden nicht alle Disziplinen voll flächendeckend abgedeckt, aber in bestimmtem Rhythmus getestet. Ein Plan dazu wird auch vorbereitet. Top-Level Wettkämpfe werden natürlich voll abgedeckt. Wenn Kompass mit einem eigenen Gerät vor der Saison bereitsteht, wird natürlich die Kontrolle entsprechend erweitert. Mit den Organisatioren der Skimarathon-Rennen werden wir noch diskutieren und auch hier muss eine eigene Regulierung erst ausgearbeitet werden“, erklärte er gegenüber xc-ski.de.