Forum Nordicum: FIS informiert nordische Ski-Journalisten - xc-ski.de Langlauf

Forum Nordicum: FIS informiert nordische Ski-Journalisten

FIS-Präsident Gian Franco Kasper beim Forum Nordicum © Mario Felgenhauer

Am ersten Tag des Forum Nordicums im polnischen Szklarska Poreba berichteten die Vertreter der FIS über Neuerungen, Änderungen und aktuelle Entwicklungen. Junior-Sportler dürfen sich über ein tolles Event in Oslo freuen.

FIS-Präsident berichtet über Großereignisse

Den traditionellen Auftakt des FIS-Tages beim Forum Nordicum, der Versammlung der nordischen Ski-Journalisten, in Szklarska Poreba (Polen) bestritt der Präsident des internationalen Skiverbandes (FIS), Gian Franco Kasper. In seiner unnachahmlich Art mit trockenem Humor berichtete Kasper über die Entwicklungen in der Planung kommender Großereignisse, an denen er als IOC-Mitglied beteiligt ist. So gab er zu den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang zu Protokoll: „Korea hat die Möglichkeit, auf bescheidener Ebene Olympische Spiele auszurichten.“ Ganz anders sehen die Planungen für Peking 2022 aus. Die Wasserversorgung ist dort ein Problem, aber seitens des Organisationskomitees erhielt der FIS-Präsident die Auskunft: „Wenn sie Schweizer Wasser wollen, bauen wir eben eine Pipeline von dort nach Peking.“ Unerfreuliches wusste er dagegen vom Wettkampfprogramm bei Olympischen Spielen zu berichten. Aus Kostengründen könnten in Zukunft neben einem Skisprungwettbewerb und der Alpinen Abfahrt sowie dem Super-G die Langdistanzen im Skilanglauf gestrichen werden. „Aber genau sie sind die Wiege Olympias, diese gibt es seit vielen Jahrzehnten“, betonte Kasper. Er betonte aber auch, dass es momentan noch keine konkreten Pläne für Streichungen gebe.

Media-Koordinator nimmt Stellung

Mit einer sehr guten Präsentation informierte der Langlauf-Media-Koordinator der FIS, Michal Lamplot, im Anschluss über aktuelle Entwicklungen im Skilanglauf. Eine interessante Neuerung für den Nachwuchs wird es beim Weltcup in Oslo geben. Vor dem 50 Kilometer Rennen der Herren am 6. März 2016 wird es einen Nachwuchswettbewerb geben. Beim „Youth Dream“ werden vier Juniorinnen und vier Junioren jeder Nation startberechtigt sein und vor der gigantischen Kulisse am Holmenkollen einen Wettkampf bestreiten. Selbstkritisch zeigte sich die FIS beim Weltcup-Kalender. Zwei Wochenenden ohne Rennen zum Höhepunkt der Wintersaison Ende Januar/Anfang Februar sind natürlich nicht förderlich für die Einschaltquoten und die Präsenz von Skilanglauf beim Zielpublikum. „Das ist etwas, was wir zukünftig verbessern müssen“, so Lamplot. Auch die klassische Technik war ein Thema in der Präsentation. Laut einer Umfrage unter den Athleten sprechen sich 85 Prozent von ihnen für strikte Bestrafung von Technikmissachtung aus. 62 Prozent votieren für schnelle Sanktionen diesbezüglich ohne Anhörung des Athleten. Außerdem wird weiterhin diskutiert, wie man dafür sorgen kann, dass die komplette klassische Technik angewendet werden muss und Rennen nicht nur im Doppelstockschieben gewonnen werden können. Unter anderem ist die Standardisierung von Stocktellern in der Diskussion. Wichtigste Aspekte sind allerdings die Wahl entsprechend schwerer Strecken (Kurven vor kurzen, steilen Anstiegen, keine langgezogenen Kurven …) und Technikkontrollen.

Lahti 2017 und Worldloppet

Zum Abschluss der für die Langlaufszene interessanten Vorträge am FIS-Tag des Forum Nordicums präsentierten sich die WM-Organisatoren von Lahti 2017 und die Verantwortlichen der Worldloppet-Serie. Die Organisatoren der nächsten nordischen Ski-WM erwarten laut ihrer Präsentation 200.000 bis 300.000 Zuschauer. An den TV-Geräten sollen circa 500 Millionen Zuschauer die Wettbewerbe verfolgen. Das Stadion in Lahti ist zwar schon etwas älter, wird aber extra für die WM noch einmal aufgerüstet. Größtes Bauwerk wird eine 80 Meter lange Langlaufbrücke, die die Streckenführung erleichtert und nach den Titelkämpfen auch dem Finlandia Hiihto (Skimarathon der Worldloppet-Serie) zugute kommen soll. Angelo Corradini, Generalsekretär des Worldloppet, und Gunnar Zlöbl, Media-Koordinator der Serie, konnten im Anschluss über einige Neuerungen berichten. So wird der FIS Marathon Cup in FIS Worldloppet Cup umbenannt. Bei allen Worldloppet-Rennen wird es zukünftig FIS-Punkte geben, wodurch die erbrachten Leistungen vergleichbarer werden. Zudem wird es noch am jeweiligen Renntag um 20:00 Uhr eine 26 minütige Video-Zusammenfassung jedes Worldloppet-Rennens geben. Den Start machte bereits Ende August der Kangaroo Hoppet in Australien.

Die mobile Version verlassen
Die mobile Version verlassen