Francesco de Fabiani hat sich mit seinem überraschenden Sieg über 15 Kilometer klassisch in Lahti seinen ersten Weltcupsieg gesichert. Alexey Poltoranin belegte den zweiten Platz vor Sami Jauhojärvi.
Klassikspezialisten unter sich
Über die 15 Kilometer im klassischen Stil im finnischen Lahti haben sich die Klassikspezialisten durchgesetzt. Zwar ist der Premierensieger in beiden Techniken unterwegs, liefert seine besten Leistungen aber in der klassischen Technik ab. Heute hängte sich der 21-Jährige aus dem Aostatal zwei Runden lang in den Windschatten von Lukas Bauer, dem Vize-Weltmeisters über 50 Kilometer. Am letzten Anstieg löste er sich von dem Tschechen und mobilisierte die letzten Kräfte zur momentanen Führung, die aber niemand mehr schlagen konnte. Nach der ersten Runde lag der Italiener noch 18 Sekunden zurück an 21. Stelle, nach zehn Kilometern hatte er sich bereits auf Platz sieben mit knapp drei Sekunden Rückstand auf den zu diesem Zeitpunkt noch Führenden Martin Løwstrøm Nyenget aus Norwegen vorgearbeitet. Im Ziel erwartete Francesco de Fabiani den Tschechen Lukas Bauer nach dessen Schlussrunde und bedankte sich bei ihm für die Arbeit. „Ich war heute sehr motiviert, mein Bestes zu zeigen, nach der enttäuschenden Vorstellung letzte Woche im 50er in Falun. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man sein erstes Weltcuprennen gewinnt. Ich hatte heute aber auch Glück. Ich konnte zwei Runden lang mit Lukas Bauer zusammen laufen und er hat mir während des Rennens viel geholfen“, sagte Francesco. Alexey Poltoranin war der Athlet, der dem Sieger am Nächsten kam und mit drei Sekunden Rückstand den zweiten Platz belegte. Der Kasache war das Rennen forsch angegangen, büßte dann aber leicht ein. Rang drei ging an Sami Jauhojärvi, der wie schon zu Saisonbeginn in Kuusamo wieder als Dritter vor heimischem Publikum auf dem Treppchen stand. Martin Løwstrøm Nyenget kam mit 6,5 Sekunden Rückstand als Vierter in die Wertung und verpasste sein erstes Podium in seinem zweiten Weltcuprennen (41. im 50km KT Mst in Oslo 2014) nur knapp. Dario Cologna erreichte den fünften Platz. Der Schweizer war das Rennen zunächst kontrolliert angegangen, machte auf der zweiten Runde einige Sekunden gut, die er auf der Schlussrunde aber wieder verlor. Dietmar Nöckler kämpfte nahezu das gesamte Rennen um Anschluss an seinen 30 Sekunden früher gestarteten Teamkollegen und Lukas Bauer, musste in Sichtweite des Duos aber allein die gesamte Arbeit verrichten und büßte dafür auf der Schlussrunde. Dennoch bedeutet der sechste Platz für ihn die Einstellung seines besten Weltcupresultats, das er vor zwei Jahren ebenfalls hier in Lahti erreichte. Petter Northug wurde Siebter vor Eldar Rønning. Lukas Bauer kam kurz vor seinem vermutlichen Karriereende als Neunter in die Wertung vor dem gestern gestürzten Martin Johnsrud Sundby, der mit seinem zehnten Platz aber nun auch rechnerisch im Gesamtweltcup nicht mehr einzuholen ist.
Jonas Dobler überzeugt erneut
Jonas Dobler zeigte als wieder einmal bester Deutscher erneut ein sehr gutes Rennen und schlug sich als 21. mit 46 Sekunden Rückstand auf den Sieger beachtlich – unterwegs war er mit einem Ski aus dem Bestand von Tobias Angerer. Im Vergleich zur Konkurrenz büßte er zwar im Laufe des Rennens die eine oder andere Position ein, dennoch ist es ein Ergebnis, mit dem der 23-Jährige sehr zufrieden sein kann. „Es war wieder mal der Tobi, der mir mit seinen Ski ausgeholfen hat. Danke an Tobi und an die Techniker, denn es gehört nicht nur der Ski dazu. Auch das Wachs und so hat gepasst bei diesen Bedingungen, so dass wir die Berge gut hochgekommen sind“, meinte Jonas. Auch Tim Tscharnke konnte als 27. noch ein paar Weltcuppunkte erringen, während Thomas Bing Rang 47 belegte. Der vierte Deutsche Florian Notz verzichtete leicht angeschlagen auf einen Start. Die Schweizer Ueli Schnider und Erwan Käser belegten die Ränge 37 und 44, der einzige Österreicher Max Hauke wurde 51.