Die Skilanglauf-Nationalmannschaften aus Deutschland und der Schweiz befinden sich zurzeit bei einem gemeinsamen Trainingslehrgang in Oberstdorf. Auf dem Programm stehen lange Touren und Testwettkämpfe.
„Uns gegenseitig pushen“
Nach einem ersten Test im vergangenen Jahr haben sich die Langläuferinnen und Langläufer von Swiss Ski und dem Deutschen Skiverband in diesem Jahr zu einem großen gemeinsamen Trainingslehrgang verabredet. „Die gemeinsame Sprache macht es einfach für die Athleten und Trainer, deshalb war es eine einfache Entscheidung, das miteinander zu machen“, so Francois Faivre, der Herrentrainer der Schweizer. Dieser Lehrgang findet aktuell in Oberstdorf im Allgäu statt. „Wir haben uns unter den Trainern während der Saison darüber unterhalten, etwas zusammen zu machen und uns schließlich am Ende der Saison für diesen Termin entschieden. Es ist ein sehr schöner Ort zum Trainieren mit der Skiroller-Strecke, guten Straßen, aber auch für Bergtouren und dem Kraftraum“, so Faivre. Sein Pendant im deutschen Team, Marc Steur, erläutert gegenüber xc-ski.de: „Von den Schweizern sind die U23-Herren, die Herren und die Damen mit dabei. Aus Deutschland sind es Teile der Herren, Damen und U23. Ziel des Lehrgangs ist es, uns gegenseitig zu pushen, zu schauen, wo haben wir Defizite und wo sind wir ordentlich unterwegs.“
Lange Touren und Testwettkämpfe
Das Programm darf man durchaus als anspruchsvoll bezeichnen. „Am Dienstag haben wir einen Schubtest gemacht in der Nähe von Kempten. Dort haben wir unsere Kennzahlen, da wir mindestens einmal im Monat so einen Schubtest machen. Der Schnellste war Friedrich Moch vor Beda Klee und Janosch Brugger. Unsere beiden Athleten haben dabei wie auch einige andere neue persönliche Bestzeiten aufgestellt. Das hat uns gezeigt, dass wir im Schubbereich, wo wir ein großes Defizit hatten, uns ordentlich weiterentwickeln“, so Steur. Am gestrigen Mittwoch ging es dann auf eine vierstündige Bergtour entlang der Nagelfluhkette. „Bei dem Wetter und den Temperaturen war das natürlich ein schönes Erlebnis“, erzählt uns Steur, der es sich wie Teamchef Peter Schlickenrieder nicht nehmen lies, selbst mitzulaufen. Am morgigen Freitag steht dann ein Sprint-Wettkampf auf Skirollern auf dem Programm und am Wochenende wird es noch eine lange Rollskieinheit Richtung Österreich geben.
Weitere gemeinsame Maßnahmen in Planung
Dass es durchaus eine Herausforderung sein kann, zwei Trainingssysteme bei einem Lehrgang zu verbinden, weiß der deutsche Herrentrainer: „Es ist nicht immer einfach, viele Meinungen und Ideen zusammenzubringen, wir haben aber denke ich hier in Oberstdorf eine gute Plattform geschaffen.“ Für ihn überwiegen aber wie auch für seinen Schweizer Kollegen die Vorteile. „Der Benefit ist, gute Sparringspartner zu haben. Das deutsche Damenteam ist, wie man weiß, inzwischen eines der Besten im Weltcup und auch einige Herren sind sehr stark. Deshalb ist es interessant für uns zu sehen, wie sie trainieren“, so der Franzose Faivre, der seit 2020 in Diensten von Swiss Ski steht. Deshalb soll es auch in Zukunft weitere gemeinsame Maßnahmen geben. Die nächste ist bereits geplant. „Nach diesem Camp werden wir für ein Trainingscamp in Oberhof nach Deutschland zurückkommen. Ende September werden wir mit den Deutschen im Skitunnel trainieren und auch ein paar Testwettkämpfe vielleicht auch mit anderen Nationen absolvieren.“