Nach vier absolvierten Etappen liegen Dario Cologna und Justyna Kowalczyk vor der Weiterreise nach Italien auf Siegkurs. Ihr Vorsprung scheint beruhigend groß zu sein.
Cologna 45 Sekunden vor Kershaw
Dario Cologna ist der Führende in der Gesamtwertung nach vier von acht Rennen. Der Schweizer bewies auf deutschem Boden erstklassige Form und war mit Ausnahme des Prologs, wo er Siebter wurde, immer auf dem Podium zu finden. So soll es auch weitergehen, geht es nach dem Bündner. Mit 45 Sekunden weist er einen beruhigend großen Vorsprung auf Devon Kershaw auf, der überraschend konstant vorn mitläuft. Ein Podiumsplatz auf der Alpe Cermis des Kanadiers käme einer Sensation gleich. Seine größten Konkurrenten sind aber Marcus Hellner und Alexander Legkov, die beide 20 Sekunden hinter dem Kanadier liegen. Mit Alex Harvey, der nur 1:23 Minuten hinter Cologna liegt, mischt sogar noch ein Landsmann Kershaws ganz vorn mit, Etappensieger Matti Heikkinen liegt unmittelbar dahinter auf dem sechsten Rang. Für Petter Northug ist der Zug aufs Tour-Podium wohl schon abgefahren. Der Norweger zeigt sich noch nicht wieder in Topform und liegt zur Halbzeit 1:42 Minuten zurück, also etwa 35 Sekunden hinter Hellner und Legkov.
Kowalczyk ungefährdet
Noch eindeutiger ist die Lage bei den Damen, wo Justyna Kowalczyk mit 1:20 Minuten Vorsprung auf die Konkurrenz dem sicheren Tour-Sieg entgegenläuft. Allerdings fühlte sich die Polin auf der vierten Etappe alles andere als frisch, dennoch sollte ihr Vorsprung nicht mehr allzu sehr schrumpfen. Dahinter wird es dann schon spannender, wo Charlotte Kalla und nur zwei Sekunden dahinter Marianna Longa lauern. Allerdings sollten hier die noch anstehenden Skatingrennen für die Schwedin sprechen. Petra Majdic bewies erstklassige Sprintform und liegt mit 1:35 Minuten Abstand an vierter Stelle. Auf das Podium sollte sie jedoch nicht spekulieren, da sie am Final Climb immer viel an Boden verliert. Mit 1:46 Minuten und knapp zwei Minuten Rückstand liegen Krista Lähteenmäki und Arianna Follis immer noch in Schlagdistanz zu den Podestplätzen. Die erst 20-jährige Finnin zeigte in diesem Jahr eine deutliche Leistungssteigerung und wird in den Freistilrennen noch vorn mitmischen, die Italienerin ist zwar nicht in bester Form, machte auf dem Weg zur Alpe Cermis aber immer eine gute Figur.
Ernüchterung in deutschen Landen
Eine große Enttäuschung erleben derzeit die deutschen Fans und auch das Team selbst. Nicht zuletzt wegen vieler Krankheiten ist das vor Tourstart riesige deutsche Team von 13 Herren und acht Damen auf nur noch drei Herren und vier Damen geschrumpft. Dabei belegen die DSV-Starter Plätze jenseits der 20 und liegen somit aussichtslos zurück. Lediglich für Jens Filbrich ist ein Ergebnis unter den besten 20 noch realistisch. Aktuell liegt der Thüringer auf Rang 21 mit geringem Abstand zu den Läufern vor ihm. Tom Reichelt ist 26. und Youngster Hannes Dotzler sehr guter 37. bei seiner ersten Tour. Bei den Damen findet sich derzeit Katrin Zeller als beste Deutsche auf Position 27 mit einem Abstand von einer halben Minute auf Rang 20. Steffi Böhler ist 30. und die beiden jungen Athletinnen Denise Herrmann und Lucia Anger belegen die Plätze 42 und 45.