Martin Johnsrud Sundby hat im zehn Kilometer langen Handicaprennen im freien Stil auf der dritten Etappe der Tour de Ski in der Lenzerheide seinen Vorsprung auf die Kontrahenten weiter ausgebaut und damit seine Dominanz aus dem Langlauf Weltcup weiter fortgesetzt. Rang zwei belegte Petter Northug vor Finn Hågen Krogh.
Sundby kontrolliert das Geschehen
Er musste heute nicht Vollgas geben, Martin Johnsrud Sundby hatte auch so alles im Griff. Dennoch konnte er seinen Startvorsprung gegenüber Petter Northug noch leicht ausbauen. Northug selbst ließ es ruhig angehen und ließ den zwölf Sekunden nach ihm gestarteten Didrik Tønseth herankommen, der acht Kilometer lang das Tempo machte. Nach acht Kilometern ließ Northug seinen Teamkollegen stehen und ging allein weiter. Tønseth wurde am Ende noch von der nachfolgenden Gruppe eingeholt, für ihn blieb der sechste Platz übrig. Seine Gegner sprinteten um den letzten Podestplatz, der nach Fotofinish an Finn Hågen Krogh ging. Sergey Ustiugov freute sich dennoch sichtlich über den vierten Platz vor Sjur Røthe. Weitere 40 Sekunden später erreichte die nächste Gruppe um Dario Cologna das Ziel, der diesmal ein gutes Rennen machte. Der Schweizer investierte viel Energie, um auf den ersten drei Kilometern die knapp 20 Sekunden Rückstand auf die Gruppe aufzuholen und hängte sich zum Erholen hinten an die Gruppe. Im Stadion hatten er und Alexey Poltoranin, der sich eigentlich auf den letzten Kilometern recht schwer getan hatte, noch am meisten zuzusetzen, so dass sie sich leicht aus der Gruppe lösen konnten. Der Kasache belegte den siebten Platz vor dem Schweizer. Rang neun ging an Alex Harvey vor Evgeniy Belov, die beide einen Großteil der Arbeit verrichtet hatten.
Katz und Dobler erneut mit gutem Rennen
Andreas Katz erreichte auch im Handicaprennen als erster Deutscher das Ziel. Der Schwarzwälder lief das gesamte Rennen in einer achtköpfigen Gruppe um Platz 11 bis 19, die auch bis ins Stadion zusammenblieben. Zu Beginn wirkte der Baiersbronner sehr stark und hielt sich im vorderen Teil der Gruppe auf, auf den letzten Kilometer tat er sich deutlich schwerer und kämpfte um Anschluss. Grund dafür war in erster Linie ein Stockbruch. Als Letzter der Gruppe überquerte er als 19. die Ziellinie mit 3:36 Minuten Rückstand – er war also heute fünf Sekunden schneller als der dosiert laufende Martin Johnsrud Sundby mit der elftschnellsten Tageszeit. „Ich habe leider Pech gehabt in der letzten Runde, da ist mir der Stock abgtreten worden am steilen Berg und da habe ich ein bisschen den Anschluss verloren. Martin Jaks hat mir im Ziel signalisiert, dass er es war, der mir von hinten draugetreten ist. Das ist ärgerlich, gestern Sturz, heute der Stock, aber das passiert“, meinte Andi. „Ich habe mich wieder versucht ranzukämpfen, aber das Tempo war extrem hoch auf den 10 Kilometern. Ich bin zufrieden, ich bin noch dabei. Es kann noch weitergehen in Oberstdorf.“ Ebenfalls sehr zufrieden kann Jonas Dobler nach dem schweren Tag gestern sein, er schob sich immer weiter vor und erreichte als 20. das Ziel nach einem tollen Zielsprint. „Das war das Maximale, was heute in meiner Ausgangsposition drin war. Ich war zusammen mit der Gruppe um 20 und habe dann den Zielsprint um 20 gewonnen. Deswegen bin ich mit dem Rennen sehr zufrieden“, meinte Jonas. „Man merkt, dass man sehr müde ist, vor allem außerhalb des Wettkampfes. Im Rennen gelingt es mir noch, mich gut zu pushen.“ In der Gesamtwertung liegt er nun 50 Sekunden hinter seinem Teamkollegen, nachdem er heute neun Sekunden schneller als Sundby war (achtschnellste Zeit). Lucas Bögl und Thomas Bing konnten ihre Startpositionen 42 und 45 genau halten, Sebastian Eisenlauer wurde 70. und Andy Kühne 78. von 80 Athleten. Florian Notz gab die Tour de Ski nach dem rabenschwarzen Tag im gestrigen Massenstart auf.
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