Kikkan Randall hat sich völlig überlegen den Sieg auf der dritten Etappe der Tour de Ski gesichert. Im Freistilsprint der Herren gewann überraschend Finn Haagen Krogh.
Kikkan wieder einmal unschlagbar
Kikkan Randall hat es wieder allen gezeigt: Die Amerikanerin, die gestern ihren 30. Geburtstag feierte, dominierte das Geschehen am gesamten Wettkampftag. Schon im Prolog war sie mit fünf Sekunden Vorsprung, in den Heats sah es nicht viel anders aus – 3,4 Sekunden Vorsprung im Halbfinale waren noch der geringste Vorsprung. Rang zwei ging am die Norwegerin Ingvild Flugstad Oestberg, die sich vor ihrer Teamkollegin Heidi Weng durchsetzte. Oestberg war im Halbfinale noch sichtlich angefressen, als sie fünf Meter vor dem Ziel bremsen musste, um ihrer in der Gesamtwertung besser platzierten Kollegin Kristin Stoermer Steira den Einzug in die nächste Runde zu ermöglichen. Die Norwegerin beendete das Finale als Fünfte hinter Hanna Kolb und vor Charlotte Kalla, die im Finale nichts mehr zuzusetzen hatte. Justyna Kowalczyk schied als Dritte ihres Halbfinals aus und wurde Siebte, Therese Johaug jubelte über den Einzug ins Halbfinale und verlor somit nur wenige Sekunden auf die Polin.
Krogh siegt sensationell, Cologna von eigenem Fan ausgebremst
Das Finale der Herren endete mit einer faustdicken Überraschung: Nach der Androhung der norwegischen Mannschaftsführung, alle Athleten, die nach Cortina-Toblach nicht unter den besten 25 der Gesamtwertung liegen, rigoros nach Hause zu schicken, schaffte Finn Haagen Krogh sein Meisterstück und gewann im Finale vor Federico Pellegrino und Lenny Valjas. „Ich hatte nicht erwartet, zu gewinnen. Mein Ziel war das Ereichen des Halbfinals. Aber das ist ein toller Bonus, hier gewonnen zu haben“, freute sich Krogh. Alle drei profitierten allerdings von einem Sturz des Lokalmatadoren Dario Cologna, der sich im letzten Anstieg in der Fahne eines Fans verhakte und eine Bauchlandung hinlegte. Er wurde Vierter vor Calle Halfvarsson und Emil Jönsson, der heute wieder einmal viel Pech hatte: Zuerst ein Sturz in einer sehr glatten Kurve, was aber dennoch zum Einzug in die nächste Runde reichte, dann ein Stockbruch im Finale, so dass er entnervt den Kampf um den Anschluss aufgab. Petter Northug scheiterte im Halbfinale wie auch Maxim Vylegzhanin, was aber dennoch für die knappe Verteidigung der Gesamtführung für den Russen reichte.
Hanna Kolb schafft WM-Norm
„Im Sprint muss man Glück haben, aber vielleicht schafft es ja noch eine von uns ins Finale. Es ist alles drin und wir können alle schlagen, wenn wir Glück haben“, meinte noch Denise Herrmann nach einem erfolgreichen Viertelfinale. Diese Vorhersage erfüllte dann ihre junge Teamkollegin Hanna Kolb, die den Sprung ins Finale schaffte und sehr gute Vierte wurde. „Wahnsinn! Ich war schon vor dem Finale richtig kaputt, aber die anderen auch. Die Kikkan hat vorn natürlich Druck gemacht, die anderen konnte ich nicht einschätzen. Auf der Strecke habe ich dann gemerkt, das ich mitlaufen kann. Es fühlte sich ganz gut an und so ging es dann aus. Ich weiß, ich habe eine richtig gute Form und auf Strecken, die mir liegen und wenn ich einen guten Tag habe, kann ich es ins Finale schaffen. Da nehme ich nun die Motivation in den ganzen Januar mit“, freute sich Kolb, die die Tour de Ski an dieser Stelle wie geplant beenden wird. Auch Bundestrainer Frank Ullrich fand nur lobende Worte für seinen Schützling: „Wir sind glücklich und froh über diesen vierten Platz . Das ist das Signal in der Frauengruppe, speziell für die junge Hanna Kolb. Das wird der gesamten Mannschaft Auftrieb geben.“ Denise Herrmann erreichte im Halbfinale unmittelbar hinter Kowalczyk das Ziel, was den sehr guten achten Rang bedeutete. Katrin Zeller und Sandra Ringwals erreichten die Plätze 20 und 22. Die übrigens deutschen Damen und Herren, die noch im Wettbewerb verblieben sind, scheiterten in der Qualifikation. Nicole Fessel stieg erkrankt aus der Tour aus. Rang zwölf steht für die Schweizerin Laurien van der Graaff zu Buche, Katerina Smutna aus Österreich wurde 15., ihr Landsmann Bernhard Tritscher 17.