Hannes Dotzler hat sich beim Erfolg des Kasachen Alexey Poltoranin den ersten Podestplatz seiner Karriere gesichert. Rang drei ging an Stanislav Volzhentsev.
Bonussprints reißen Feld auseinander
Es wurde ein abwechslungsreicher Massenstart über 15 Kilometer in der klassischen Technik. Favoriten wie Martin Johnsrud Sundby und Alexander Legkov hielten sich ganz vorn auf und das Tempo hoch. Bei den beiden Bonussprints nach 6,0 und 9,6 Kilometern wurde das Feld durch ein stark erhöhtes Tempo immer weit auseinander gerissen und die Löcher konnten von den Sportlern nur zum Teil wieder geschlossen werden. Eine Vorentscheidung fiel zu Beginn der letzten Runde, als Matti Heikkinen und Thomas Bing ein hohes Tempo anschlugen und sich einige Sekunden absetzen konnten. Auf dem letzten Kilometer bildete sich eine etwa 20-köpfige Gruppe, aus der im langen Zielsprint die Sieger ermittelt wurden. Im Stadion kämpften vier Sportler um drei Podestplätze, darunter zwei Deutsche. Der Sieg ging an den Kasachen Alexey Poltoranin, der Hannes Dotzler und Stanislav Volzhentsev auf die weiteren Plätze verwies. „Es war ein schwieriges Rennen, es ging drunter und drüber bei den Bonussprints. Ich freue mich, dass ich heute gewonnen habe“, meinte der Kasache. Thomas Bing, der sich während des gesamten Rennens als bester Deutscher unter den ersten Sieben aufhielt, musste sich mit dem Platz hinter dem Podium begnügen. Daniel Richardsson belegte den fünften Platz vor Sami Jauhojärvi und Jens Filbrich. Sjur Røthe, Sergey Turyshev und Ilia Chernousov komplettierten die besten Zehn. Die Norweger Martin Johnsrud Sundby und Petter Northug belegten die Plätze 14 und 15.
Vier Deutsche in den Top12
Nach einem bisher schwierigen Saisonverlauf für die deutschen Distanzläufer konnten sich in Lenzerheide gleich vier Deutsche unter die besten Zwölf schieben. Während des gesamten Rennens hatten sich die jungen Deutschen im Vorderfeld aufgehalten, während die Arrivierten eher Positionen in der zweiten Hälfte des Hauptfeldes belegten. Doch zumindest Jens Filbrich gelang in der zweiten Rennhälfte noch eine Verbesserung in die Gruppe der Besten, was am Ende den siebten Platz und damit die Erfüllung der vollen Olympianorm für den Thüringer in seiner letzten Weltcupsaison bedeutete. „Ich war froh, das 2013 gestern vorbei war. Ganz ehrlich, ich habe die Sekunden gezählt, bis das neue Jahr begonnen hat. Dann habe ich mir gesagt: Heute ist der 1.1.2014, das muss besser werden und mein Ziel war heute, zumindest die halbe Quali zu machen. Dass es nun mit Platz sieben zu ner ganzen Quali reicht… ich bin sensationell glücklich, das kann sich keiner vorstellen“, strahlte Fibs. Noch besser als der Routinier schlug sich allerdings die neue Generation des deutschen Skilanglaufs: Hannes Dotzler sicherte sich seinen ersten Podestplatz überhaupt und die Olympia-Qualifikation, die auch Thomas Bing mit seinem besten Weltcupresultat knapp hinter dem Podium gelang. „Der Hauptgrund, dass es nun besser gegangen ist, war auch die Wettkampfform. Diese Sprinterei und Skatingstrecken liegen mir nicht so und darum hat heute alles zusammengepasst“, freute sich Hannes Dotzler, während sein Kollege meinte: „Wenn man mit einer Fußlänge am dritten Platz scheitert, das ist dann immer so eine Sache, das ärgert immer!“ Tim Tscharnke (nun 2x Top15 im Sprint und 2x Top15 in der Distanz) komplettierte das starke deutsche Ergebnis mit dem zwölften Platz. Auch der 22-jährige Jonas Dobler lag lange auf Kurs erneutes Top15-Ergebnis, doch auf der letzten Runde konnte der Traunsteiner nicht mehr mit den Besten mithalten und wurde mit 22 Sekunden Rückstand guter 21. knapp vor Alexander Legkov. „Danke, so ein Ergebnis hatten wir uns heute vorgenommen. Wir wollten angreifen und haben das wirklich sehr beherzt gemacht von Anfang an. Sie haben die Lücken geschlossen, haben gearbeitet und Riesenkompliment an das Team, auch so entschlossen, wie sie sich präsentiert haben. Ich bin stolz auf das Team“, war Bundestrainer Frank Ullrich voll des Lobes. Axel Teichmann verpasste als 36. mit 44 Sekunden Rückstand die Weltcuppunkte, Andy Kühne wurde 54. und Franz Göring 58. Tobias Angerer kam mit 1:45 Minuten Abstand über Position 65 nicht hinaus und lag damit nur 15 Sekunden vor Sprinter Sebastian Eisenlauer (70.). Josef Wenzl war vor dem ersten Distanzrennen aus der Tour ausgestiegen.
Sundby übernimmt Leadertrikot
Nach dem heutigen Massenstart ist Martin Johnsrud Sundby der deutlich Führende in der Tour-Gesamtwertung. Der Norweger liegt nun 31,7 Sekunden vor dem Schweden Calle Halfvarsson und 35,3 Sekunden vor dem bisherigen Leader Alex Harvey. Petter Northug ist neuer Vierter vor Ilia Chernousov und Alexey Poltoranin. Bester Deutscher ist Tim Tscharnke auf Rang neun mit 1:18 Minuten Rückstand, Thomas Bing ist Elfter und Hannes Dotzler 16.