Schöner kann man seine aktive Laufbahn wohl auch nicht beenden: Mit einem Sieg. Was Anna Olsson im Vorwinter an selber Stelle gelang, schafft nun auch Petra Majdic, die sich im Klassiksprint souverän durchsetzte. Bei den Herren war Emil Jönsson nicht zu schlagen.
Petra Majdic nicht zu schlagen
Petra Majdic zeigte im Finale des Klassiksprint von Stockholm eine enorm starke Leistung und lief allen davon. Die Slowenin suchte ihr Heil in der Flucht und feierte völlig überlegen mit drei Sekunden Vorsprung ihren 16. Weltcupsieg. Nach überzeugenden Vorstellungen im Viertel- und Halbfinale hatte Marit Bjoergen im Finale nichts mehr zuzusetzen und musste sich mit Rang zwei begnügen vor Maiken Caspersen Falla. Ida Ingemarsdotter, Alena Prochazkova und Katja Visnar komplettierten das Finale auf den Rängen vier bis sechs. Majdic konnte das heutige Finale befreit angehen, da sie mit dem erreichen des Halbfinals schon genügend Punkte machte, um auf jeden Fall vor Kikkan Randall die Sprintkugel zu gewinnen. „Es ist etwas ganz Besonderes, es war kein einfaches Jahr nach meiner Verletzung bei den Olympischen Spielen. Dass ich mich da wieder zurückgekämpft habe, da muss ich meinem Team danken. Am Anfang der Saison ging es sehr gut, dann hatte ich ein kleines Loch. Jetzt bin ich so glücklich, es geschafft zu haben. Es war im Sprintweltcup sehr, sehr eng bis zum Schluss. Endlich habe ich mich so gefühlt, dass es heute mein Tag sein würde. In der Qualifikation habe ich mich sehr, sehr gut gefühlt und ich habe mag einfach diesen Kurs“, meinte Majdic, die mit einem großen Plakat „Thank you, Petra, and enjoy your future!“ von ihren Fans verabschiedet wurde. „Vielen Dank an alle, die mich die ganzen Jahre unterstützt haben!“
Jönsson feiert Heimsieg
Wie bei den Damen ist auch der Sieger bei den Herren alles andere als eine Überraschung: Emil Jönsson feierte einen Sieg vor heimischem Publikum und ließ die zahlreichen aus seinem Heimatort angereisten Fans jubeln. „Das war ganz wichtig heute, ein wichtiges Rennen. Es war sehr hart. Meine Ski waren top präpariert. Ich wusste, das ich dann am letzten Anstieg noch schnell genug bin. Oh Mann, bin ich müde!“, lächelte er erschöpft, aber glücklich: „Das Publikum war sensationell. Meine Heimatstadt ist hier fast komplett vertreten. Ich weiß gar nicht, wie viele Menschen hier sind. Die haben mich durch ihr Anfeuern fast hochgetragen die letzten Meter. Ich musste dann natürlich noch einmal hinunterfahren und mich bei ihnen bedanken.“ Jönsson hatte gemeinsam mit seinem Landsmann Jesper Modin während des Finals das Tempo bestimmt, die Norweger Hattestad und Northug hatten in der Haarnadelkurve an Boden verloren. Northug hatten den gesamten Wettkampf nur mit Gleitwachs im Doppelstockschub bestritten, sein Landsmann hatte sich für das Finale doch noch für etwas Steigwachs entschieden. Durch seine enorme Kraft in den Armen konnte sich Petter Northug auf der langen, ansteigenden Zielgeraden noch den zweiten Rang sichern und auch Ola Vigen Hattestad schob sich noch nach vorn auf den dritten Rang. Jesper Modin kam schließlich als Vierter ins Ziel vor Andy Newell und Fulvio Scola.
Zeller schafft Sprung ins Halbfinale
Einen guten Eindruck zum Auftakt des Weltcupfinals konnte Katrin Zeller hinterlassen. Die Oberstdorferin qualifizierte sich als 25. für die Viertelfinals und schaffte dort den Sprung ins die nächste Runde. Im Halbfinale musste sie sich dann der starken Konkurrenz geschlagen geben und wurde gute Elfte. „Ich bin auf alle Fälle glücklich. Ein paar Bonussekunden gesammelt für die nächsten drei Wettkämpfe und ich bin nun wirklich froh, das Halbfinale erreicht zu haben. Das war mein Ziel und so kann es weitergehen.“ Vereinskollegin Nicole Fessel, die nur haarscharf den Prolog überstanden hatte, kam auch im Viertelfinale nicht über Rang 30 hinaus. Denise Herrmann, Steffi Böhler und Monique Siegel scheiterten als 39., 40. und 55. von 56 Starterinnen frühzeitig. Noch schlechter lief es für die deutschen Herren, wo alle vier bereits im Prolog die Segel strichen. Besonders enttäuscht und angefressen zeigte sich Tobias Angerer, der im Prolog nur Rang 35 belegte. Andy Kühne, der seine Startberechtigung durch seinen Gesamtsieg im Alpencup erhielt, reihte sich einen Rang vor ihm ein. Jens Filbrich und Tom Reichelt schlossen als 40. und 50. von 51 gestarteten Athleten ab.