Justyna Kowalczyk hat ihren Startvorsprung auf die Verfolger im Jagdrennen lange Zeit gut verwaltet und die 15 Kilometer Freistil in Toblach vor Charlotte Kalla und Therese Johaug gewonnen.
Kalla macht Boden gut
Für die Damen war ein fünf Kilometer-Rundkurs in Toblach zu absolvieren, der dreimal zu laufen war. Während der Abstand von Kowalczyk auf Johaug (50 Sekunden am Start) lange Zeit mehr oder weniger konstant blieb, zeigte Charlotte Kalla ein erstklassiges Rennen und machte eine Minute auf die Polin gut. Die Schwedin lief von hinten an eine Läuferin nach der anderen heran, die ihrem Tempo nicht folgen konnten. Nur Kristin Stoermer Steira ging überraschend mit der Schwedin mit, so dass beide gemeinsam zu Johaug aufschlossen. Zu dritt machten sie dann weiter Sekunde um Sekunde auf Justyna Kowalczyk gut, so dass der Abstand in der Tour de Ski-Gesamtwertung im Ziel nur noch 18 Sekunden betrug. Im Zielsprint setzte sich die bärenstarke Kalla gegen Johaug und Steira durch.
Herrmann und Zeller mit überragenden Leistungen
Nachdem Denise Herrmann zu Beginn sehr gut mit Kristin Steira zusammengearbeitet hatte, konnte die Oberwiesenthalerin dem Tempo des Duos Kalla/Steira zur Rennmitte nicht mehr folgen. Sie machte aber weiterhin in der Verfolgergruppe mit Kikkan Randall, Anne Kyllönen und Astrid Jacobsen ein erstklassiges Rennen, erholte sich im Windschatten und wurde im Zielsprint nur knapp von Anne Kyllönen geschlagen, was Rang sechs für die deutsche Sprinterin bedeutete. Knapp dahinter sicherte sich Astrid Uhrenholdt Jacobsen Platz sieben vor Kikkan Randall. Die dritte Verfolgergruppe wurde zahlenmäßig lange Zeit von fünf Finninnen bestimmt, die am Ende aber zum Teil noch zurückfielen. Dennoch hatten die Finninen mit Krista Lähteenmäki auf Platz neun vor der jungen Schwedin Emma Wikén noch ein Eisen im Feuer. Die Norwegerin Heidi Weng wurde Elfte vor Riitta-Liisa Roponen und Katrin Zeller. Die Oberstdorferin lieferte ebenfalls eine mehr als starke Leistung ab, sie war sogar die Schnellste im heutigen Rennen: „Ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich die schnellste Laufzeit habe. Ich habe vom ersten Meter an Gas gegeben, das habe ich dann in den Beinen gemerkt, dass es wehtut. Ich habe eine gute Gruppe gefunden und bin voll zufrieden heute mit dem Wettkampf.“ Auch Bundestrainer Frank Ullrich hatten allen Grund zur Freude: „Denise hat sich hervorragend verkauft, sie hat auch zum Schluss noch einmal ihre Sprintfähigkeiten ausspielen können. Das war wichtig für sie sowohl physiologisch als auch psychologisch. Ich denke, das wird für sie eine Riesenherausforderung in den nächsten Tagen Richtung Gesamt-Tour“, meinte er. „Auch ein Kompliment an die Katrin, die sich hier wieder sehr, sehr gut präsentiert hat und bestimmt auch eine sehr, sehr gute Einzelzeit erreicht hat. Damit können wir zufrieden sein. Bei den anderen Mädels sind sicher noch kleine Reserven da, aber sie haben sich sehr bemüht, den Zug nach vorn aufzunehmen.“ Sandra Ringwald sammelte als 28. noch einige Weltcuppunkte, Steffi Böhler landete erneut zwischen 30 und 40 und wurde diesmal 37.