Iivo Niskanen feierte beim Heimweltcup in Kuusamo seinen ersten Weltcuperfolg. Sein Teamkollege Sami Jauhojärvi wurde Dritter, Martin Johnsrud Sundby belegte den zweiten Platz.
Erster Weltcupsieg vor finnischem Publikum
Nie zuvor stand ein Finne in Kuuusamo ganz oben auf dem Siegerpodest – das hat Iivo Niskanen nun erreicht. Der junge Finne hat mit seinen 22 Jahren schon sehr viele große Erfolge in kurzer Zeit feiern können: Der kleine Bruder von Kerttu Niskanen kam im Januar wie Phönix aus der Asche, wurde U-23-Weltmeister, kurz darauf Teamsprint-Olympiasieger mit Sami Jauhojärvi. Nun steht auch der erste Weltcupsieg zu Buche, den er mit zehn Sekunden Vorsprung auf den Gesamtweltcup-Sieger Martin Johnsrud Sundby durch eine taktische Meisterleistung einfuhr. „Es war ein toller Tag. Ich musste das Rennen intelligent angehen und nicht zu früh meine Kräfte verpulvern. Mitte des Rennens bin ich mit der Intensität etwas runtergegangen und das hat gut geklappt“, freute sich Iivo. „Das Publikum war unglaublich, sie haben mich immer angefeuert. Aber ich habe versucht, mein eigenes Rennen zu laufen, um mich nicht zu sehr hochpushen zu lassen.“ Sami Jauhojärvi schaffte nach langer Zeit wieder einmal den Sprung auf ein Weltcuppodium. Niklas Dyrhaug verpasste um nur eine Zehntelsekunde das Treppchen, Alexander Bessmertnykh wurde Fünfter vor Calle Halfvarsson und Alex Harvey. Die Norweger Simen Håkon Østensen und Pål Golberg sowie Matti Heikkinen komplettierten die besten Zehn. Maxim Vylegzhanin, der nach sechs Kilometern noch zeitgleich mit Niskanen an der Spitze gelegen hatte, fiel im Laufe des Rennens bis auf den elften Platz zurück.
Tim Tscharnke in den Punkten
„Ich hatte mir etwas mehr erhofft, ich bin aber nicht unzufrieden. In den letzten Jahren bin ich immer etwas besser in die Saison gestartet, da ging mir dann im Januar die Luft aus. Vielleicht läuft es diesmal besser“, meinte Tim Tscharnke nach seinem Wettkampf zuversichtlich. Der 24-Jährige aus Thüringen ist zusammen mit Hannes Dotzler die wichtigste Stütze im sich im Neuaufbau befindlichen deutschen Herren-Team. Tscharnke wurde auf der dritten Runde des Rennens von dem eine Minute später gestarteten Niskanen eingeholt, mit dem er zumindest noch eine kurze Strecke mitlaufen konnte. Im Ziel betrug der Rückstand 1:10 Minuten, was Platz 28 bedeutete. Mit diesem Resultat fand sich der Deutsche aber in bester Gesellschaft von Petter Northug, Dario Cologna und Marcus Hellner, die sich wenige Sekunden vor ihm einreihten. Neben Tscharnke waren aus deutscher Sicht nur noch die beiden Sprinter Josef Wenzl und Sebastian Eisenlauer am Start. Beide blieben unter fünf Minuten Rückstand, sie kamen als 85. und 89. von 94 Athleten ins Ziel.