Die nordischen Junioren-Weltmeisterschaften im Val di Fiemme. Die letzten beiden Wettkampftage der Langläufer standen ganz im Zeichen der Juniorinnen und Junioren.
Nepryaeva gewinnt Klassikrennen der Juniorinnen, Julia Belger Fünfte
Als letzte Einzelentscheidungen wurden am Sonntag die Einzelstartrennen in klassischer Technik ausgetragen. Die Juniorinnen absolvierten eine Strecke von fünf Kilometern, nach denen sich die Russin Natalia Nepryaeva die Goldmedaille sicherte. Mit nur 2,7 Sekunden Rückstand wurde die Schwedin Sofia Henriksson Vize-Weltmeisterin. Die drittplatzierte Russin Anastasia Sedova, die Schwester von Petr Sedov, wies schon 13,6 Sekunden Rückstand auf Gold auf. Sie verwies ihre Landsfrau Alisa Zhambalova mit 16,4 Sekunden Abstand auf den vierten Platz. Sehr gute Fünfte wurde Julia Belger,nur etwa elf Sekunden hinter dem Bronzeplatz. Damit erreichte die Oberwiesenthalerin ihr bestes Einzelresultat bei Junioren-Weltmeisterschaften. Die Thüringerin Kathrine Sauerbrey kam bei ihrem ersten Einsatz im Fleimstal als gute Elfte ins Ziel. Kathrina Hennig wurde 30. und Jessica Wirth 42.
Kaygorodov wird Junioren-Weltmeister
Auch im 10 Kilometer langen Klassikrennen der Junioren gab es einen russischen Sieger. Roman Kaygorodov ging das Rennen zunächst vorsichtig an, erhöhte dann aber nach und nach das Tempo. Im Ziel lag er 5,5 Sekunden vor dem Schweden Jens Burman, der Silber gewann. Die Bronzemedaille sicherte sich der Norweger Petter Reistad, nur vier Zehntelsekunden hinter dem Schweden. Der Franzose Jules Lapierre ging als Vierter leer aus. Die Schweden Simon Lageson und Marcus Ruus belegten die Plätze fünf und sechs. Bester Deutscher wurde Marius Cebulla. Der Thüringer ging das Rennen sehr zügig an, konnte das Tempo aber nicht bis zum Schluss durchhalten. So kam er mit 1:36 Minuten Rückstand Platz 31. Knapp hinter ihm reihte sich Janosch Brugger als 33. ein. Christian Stiebritz wurde nur 58. und Tobias Trenkle 71.
Schwedinnen holen Staffel-Gold
Das Staffelrennen der Juniorinnen über 4×3,3 Kilometer war geprägt vom Dreikamf der Favoritenteams aus Russland, Schweden und Norwegen. Vor allem die Russinnen und Schwedinnen lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Zuerst liefen die Russinnen durch Alisa Zhambalova einen kleinen Vorsprung auf die Schwedin Anna Dyvik heraus, den Sofia Henriksson gegen Yulia Belorukova wieder zulief. Dasselbe Spiel auf den Freistilrunden: Anastasia Sedova riss eine Lücke gegen die schwächste Schwedin der JWM-Tage, Maja Dahlqvist, Schlussläuferin Jonna Sundling machte den Rückstand wieder wett und lief sogar sieben Sekunden Vorsprung heraus. Damit konnten die Schwedinnen ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Natalia Nepryaeva konnte nur noch Silber absichern. Bronze sicherten sich die Norwegerinnen Lovise Heimdal, Ingeranne Strøm Nakstad und die Weng-Zwillinge Tiril und Lotta, 26 Sekunden hinter den Schwedinnen. Das deutsche Quartett Katharina Hennig, Kathrine Sauerbrey, Julia Belger und Sarah Schaber konnte nicht ernsthaft in den Medaillenkampf eingreifen. Zwar zeigte Julia Belger eine erstklassige Leistung auf ihrer Runde und machte einige Sekunden gegen die Spitze gut, doch der Rückstand nach vorn war nach den ersten beiden Läuferinnen bereits zu groß. Sarah Schaber konnte nur noch den vierten Platz mit 59 Sekunden Rückstand absichern. Die Schweizer Staffel wurde Fünfte.
Junioren: Spannung bis zum Schluss
Die Staffel der Junioren über 4×5 Kilometer blieb bis auf den letzten Meter spannend. Bis zur Hälfte des Rennens hatten sich die Russen, Schweden und Franzosen einen Dreikampf geliefert. Nach dem zweiten Läufer waren auch die Norweger wieder bis auf wenige Sekunden herangekommen, nachdem sie auf der ersten Runde mit dem deutschen Startläufer Marius Cebulla einen Sturz hinnehmen mussten, durch den beide den Anschluss an das Spitzenquintett verloren. Schwedens dritter Läufer Marcus Ruus konnte das von dem Russen Evgeniy Vakhrushev angeschlagene Tempo nicht mehr mitgehen, so dass sie zurückfielen. Die Schlussläufer der drei besten Teams taktierten auf den letzten Kilometern, so dass die Entscheidung erst im Zielsprint fiel. Das norwegische Quartett mit Eivind Krane Heimdal, Petter Reistad, Johan Høl und Eirik Sverdrup Augdal konnte sich knapp gegen die Franzosen in der Besetzung Richard Jouve, Valentin Chauve, Jules Lapierre und Jean Tiberghien durchsetzen. Die Russen Alexander Bakanov, Roman Kaygorodov, Evgeniy Vakhrushev und Alexey Chervotkin mussten sich mit Bronze begnügen. Schlussläufer Chervotkin hatte den Kampf um den Titel wenige Meter vor dem Ziel aufgegeben und ließ austrudeln. Dabei bemerkte er nicht, dass Tiberghien, der auf dem Weg ins Stadion etwas den Anschluss verloren hatte, wieder da war und ihn noch knapp übersprintete. Rang vier ging an die Schweden, die durch Schlussläufer Oskar Svensson noch weitere 50 Sekunden auf die Medaillen einbüßte. Das deutsche Quartett mit Marius Cebulla, Janosch Brugger, Christian Stiebritz und Tobias Trenkle kam über den neunten Platz nicht hinaus. Nach dem Sturz konnte Cebulla den Anschluss nach vorn nicht wieder herstellen und übergab mit 20 Sekunden Rückstand an Janosch Brugger, der aber auch die Verfolgergruppe nicht halten konnte. Im Zielsprint setzte sich Trenkle aber gegen die Tschechen und die heranstürmenden Slowenen mit ihrem bärenstarken Schlussläufer Miha Simenc durch.