Junioren-WM Goms: Deutsche Juniorinnen holen Staffel-Gold - xc-ski.de Langlauf

Junioren-WM Goms: Deutsche Juniorinnen holen Staffel-Gold

Lisa Lohmann (GER), Anna-Maria Dietze (GER), Alexandra Danner (GER), Celine Mayer (GER) (l.-r) © www.jwsc2018.ch

Die deutschen Juniorinnen Alexandra Danner, Celine Mayer, Lisa Lohmann und Anna-Maria Dietze haben überraschend den Titel mit der Staffel geholt. Silber ging an Russland, Bronze an Schweden. Philipp Unger, Albert Kuchler, Friedrich Moch und Florian Knopf belegten einen guten fünften Platz, Gold ging an Norwegen vor den USA und Russland. 

Ständiger Schlagabtausch mit Russland

Lisa Lohmann (GER), Alexandra Danner (GER), Celine Mayer (GER), Anna-Maria Dietze (GER) © www.jwsc2018.ch

Das Rennen der Juniorinnen über 4×3,3 Kilometer versprach spannend zu werden, da kein Team mehr als eine Läuferin im Team hatte, die in den letzten Tagen mit vorderen Platzierungen in Erscheinung traten. Russland und Frankreich schickten ihre beste Läuferin auf die erste Runde, aber Laura Chamiot Maitral konnte die Hoffnungen nicht erfüllen. Polina Nekrasova gelang es jedoch, sich Mitte der Runde abzusetzen und 37 Sekunden Vorsprung herauszulaufen, den Hristina Matsokina noch auf 50 Sekunden ausbaute. Dann war die Russin aber völlig blau, drehte sich am Ende des langen Anstiegs um und kam über die Kuppe fast zum Stehen, so dass sie mit nur noch acht Sekunden Vorsprung zum Wechsel kam – Mitte des Rennens war also wieder alles offen! Alexandra Danner gehörte auf der ersten Schleife zu einer Verfolgergruppe, in der sie viel Arbeit machte und im letzten Anstieg attackierte. Sie wechselte zusammen mit der Schweiz auf Celine Mayer, die ein starkes Rennen machte und allein fast an die Russin heranlief.

Starke DSV-Damen holen Gold

Celine Mayer (GER), Anna-Maria Dietze (GER), Alexandra Danner (GER), Lisa Lohmann (GER) gewinnen Gold © www.jwsc2018.ch

Lisa Lohmann ging als erste Skaterin nach dem Wechsel sofort ein hohes Tempo, lief an der Russin Nina Dubotolkina vorbei und setzte sich ein paar Meter ab. Mitte der Runde übernahm die Russin aber wieder die Spitze und ihrer Attacke am letzten Anstieg konnte Lisa Lohmann nicht mehr ganz folgen. So musste Anna-Maria Dietze einem Rückstand von zehn Sekunden hinterherlaufen, den sie aber nach der Hälfte der Distanz eingeholt hatte. Sie ruhte sich etwas im Windschatten aus und angefeuert von den DSV-Teamkolleginnen am letzten und vorletzten Anstieg attackierte sie am letzten Anstieg, so dass Maya Yakunina sich mit Silber begnügen musste. Überglücklich fielen sich DSV-Läuferinnen und Trainer im Ziel in die Arme und die Sportlerinnen strahlten beim Siegerinterview über das ganze Gesicht. „Es ist der reine Wahnsinn, wir hätten uns das vor dem Rennen nicht träumen lassen können, wir sind überwältigt!“, sagte Celine Mayer. „Unser Ziel war es, unsere Startnummer zu verbessern und einfach unser Bestes zu geben und jetzt sind wir Weltmeister“, freute sich Alex Danner und Lisa Lohmann fügte hinzu: „Es war einfach ein perfektes Rennen von allen Läufern – mehr kann man dazu nicht sagen!“ Für das deutsche Team war es das erste Staffel-Gold seit 1999 durch Filbrich, Reißhauer, Teichmann und Spanuth. Bronze holten sich die Schwedinnen Tua Dahlgren, Frida Karlsson, Alicia Persson und Johanna Hagström, nachdem Frida Karlsson als zweite Läuferin mehr als eine Minute des Rückstands wieder wettmachte. Finnland, Frankreich und Italien belegten die nächsten Plätze. Die Schweizerinnen lagen durch Startläuferin Desiree Steiner noch gleichauf mit den Deutschen, Anja Weber verlor dann aber so viel Zeit, dass das Team auf den achten Platz zurückfiel und auch Guiliana Werro und Lea Fischer mit ihren Zeitverlusten nicht mehr als Platz neun erreichen konnten.

Hier das komplette Rennen als Aufzeichnung:

Drei Teams beim letzten Wechsel auf Medaillenkurs

Pierre Tichit (FRA), Alexander Terentiev (RUS) Jørgen Lippert (NOR), Gus Schumacher (USA) (l-r) © www.jwsc2018.ch

Auch im Wettkampf der Junioren über 4×5 Kilometer wurde es nicht langweilig: Im mitfavorisierten russischen Team blieb Startläufer Kirill Kilivnyuk deutlich hinter den Erwartungen und leitete mit fast 30 Sekunden Rückstand die russische Niederlage ein, die seine Kollegen dank der Aufholjagd des zweiten Läufers Sergey Ardashev aber mehr oder weniger verhindern konnte. Vorn wurde meist das Tempo von den beiden ersten norwegischen Läufern Harald Østberg Amundsen und Jon Rolf Skamo Hope gemacht, obwohl zwischen Kilometer drei und acht zwischenzeitlich die Schweden einen Ausreißversuch starteten und schließlich klar zurückfielen. Nach acht Kilometer gelang es schließlich Hope und Ardashev, sich von den anderen Teams abzusetzen und bis zum Wechsel einen leichten Vorsprung herauszulaufen, aber direkt nach dem Wechsel auf die ersten Skater konnte Frankreich die Lücke schließen. In der Verfolgergruppe machte Friedrich Moch ein starkes Rennen, löste sich aus der Gruppe und brachte sein Team zum letzten Wechsel auf Platz fünf, auch wenn er auf seiner zweiten Runde Zeit nach vorn einbüßte. Zuvor hatte der DSV-Startläufer Philipp Unger nach einem Sturz den Anschluss verloren und Albert Kuchler konnte den Abstand bei etwa 35 Sekunden konstanthalten. Beim Wechsel auf die Schlussläufer hatte das Führungstrio eine solide Führung von 30 Sekunden auf die USA, Deutschland lag 47 Sekunden hinten und Schweden und Italien eine knappe Minute.

Favoritensieg für Norwegen nach spannendem Rennen

Harald Oestberg Amundsen (NOR), Jon Rolf Skamo Hope (NOR), Haavard Moseby (NOR), Joergen Lippert (NOR) (l-r) © www.jwsc2018.ch

Durch ständige Stehversuche vorne, vor allem durch den Franzosen Pierre Tichit, änderte sich alles: Nach zwei Kilometern und trotz ständigem Umdrehen nach hinten von Norwegens Lippert waren die Amerikaner dran und auch Italien, Deutschland und Schweden hatten nur noch um die 20 Sekunden Rückstand. Sobald das Tempo durch den Norweger auf der letzten Runde erhöht wurde, fiel der Franzose zurück. Russlands Alexander Terentiev musste durch schlechte Abfahrtstechnik immer wieder eine kleine Lücke zulaufen, so dass er auch am vorletzten Anstieg Probleme bekam. Dennoch war er vor dem Stadion wieder dran am Norweger Jørgen Lippert, der am oberen Ende des letzten Anstiegs die entscheidenden Meter herausholte und mit seinen Teamkollegen Harald Østberg Amundsen, Jon Rolf Skamo Hope und Håvard Moseby zur Goldmedaille stürmte. Den Russen Kirill Kilivnyuk, Sergey Ardashev, Yaroslav Rybochkin und Alexander Terentiev blieb nicht einmal mehr die Silbermedaille, da er auf den letzten Metern nichts mehr zuzusetzen hatte und sogar noch von den jubelnden Amerikanern in der Besetzung Luke Jager, Ben Ogden, Hunter Wonters und Gus Schumacher abgefangen wurde. Die Franzosen kamen durch das total verschleppte Tempo ihres Schlussläufers über Platz vier nicht hinaus. Das deutsche Quartett Philipp Unger, Albert Kuchler, Friedrich Moch und Florian Knopf ersprintete sich Platz fünf vor den Italienern mit 35 Sekunden Rückstand auf die Sieger. Die Schweizer Janik Riebli, Flurin Grond, Maurus Lozza und Valerio Grond verloren durch ihren Startläufer schon nach einem Kilometer den Anschluss, so dass sie weit abgeschlagen den neunten Platz belegten.

=> Ergebnis 4×3,3 Kilometer Staffel Juniorinnen
=> Ergebnis 4×5 Kilometer Staffel Junioren

 

 

 

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