Junioren-WM Oberwiesenthal: Moch gewinnt zweites Silber, Wigger zweite Bronzene - xc-ski.de Langlauf

Junioren-WM Oberwiesenthal: Moch gewinnt zweites Silber, Wigger zweite Bronzene

Friedrich Moch (GER) und das DSV-Team © Studio2media | Marko Unger

Friedrich Moch konnte im Massenstart über 30 Kilometer Freistil im Rennen der Junioren bei den Weltmeisterschaften in Oberwiesenthal über seine zweite Medaille jubeln, auch wenn er den Titel wieder knapp verpasste. Zuvor hatte die 16-jährige Schweizerin Siri Wigger über 15 Kilometer ihre zweite Bronzemedaille gewonnen. Die Titel gingen beide nach Norwegen an Helene Marie Fossesholm und Iver Tildheim Andersen.

Fossesholm unschlagbar, Wigger holt Bronze

Siri Wigger (SUI) © Studio2media | Marko Unger

Von Anfang an ging es auf der welligen 3,75 Kilometer langen Runde nur um Silber und Bronze: Gold war schon nach wenigen Minuten an die Topfavoritin Helene Marie Fossesholm vergeben. Nach einem Kilometer begann sich die Norwegerin in Johaug-Manier abzusetzen und wenige hundert Meter später war sie bereits zwölf Sekunden voraus. Allein im langen Anstieg vor dem Stadion packte sie noch einmal zehn Sekunden drauf, so dass die 18-Jährige die erste von vier Runden mit 27 Sekunden Vorsprung auf das Hauptfeld beendete. Ihr maximaler Vorsprung betrug etwa 1:30 Minuten, das Ziel erreichte sie mit der norwegischen Flagge mit 1:09 Minuten vor den anderen Athletinnen. „Mein Ziel vor dem Start war, heute die Goldmedaille zu gewinnen. Ich wollte die ganze Zeit ein hohes Tempo anschlagen und sehen, ob es reicht. Es hat geklappt und ich bin sehr glücklich, die Goldmedaille gewonnen zu haben. Ich habe gefühlt, wie die Leute mich anfeuern, das hat richtig Spaß gemacht“, meinte die Doppel-Weltmeisterin. Die Verfolgergruppe wurde nahezu das gesamte Rennen von der Schweizerin Siri Wigger angeführt, die sich erst in der letzten Runde hinter Izabela Marcisz einreihte. Durch die Tempoverschärfung der starken Polin konnte sich ein Trio bestehend aus Marcisz, der Lettin Patricija Eiduka und Siri Wigger absetzen und die Polin führte die Gruppe auch über den letzten Anstieg und der Schützling von Justyna Kowalczyk war nicht mehr einzuholen auf dem Weg zur dritten Medaille im dritten Rennen. Siri Wigger gelang es im Zielsprint noch die Lettin zu überholen und sich ihre zweite Bronzemedaille in Oberwiesenthal hinter der drei Jahre älteren Polin zu sichern. „Es war super, es war megacool und in der letzten Runde musste ich einfach noch mal hier hoch und dann die Zielgerade… es war sehr schön. Ich habe mich auf meinen Sprint verlassen. Es war schon mein Ziel, weit vorne mitzulaufen, aber ich bin hier die Jüngste von vier Jahrgängen und deswegen ist es schon überraschend, mit zwei Medaillen nach Hause zu gehen“, freute sich die Schweizer Nachwuchshoffnung. Und auch die Polin war mehr als glücklich und verlor etwas den Überblick bei ihrem ganzen Medaillensegen: „Ich kann es nicht glauben, ich habe vier Medaillen und ich bin so glücklich.“ Die nächste Gruppe verlor das Trio im letzten Anstieg aus den Augen, aber hinter der Amerikanerin Sophia Laukli und Sprint-Weltmeisterin Louise Lindström konnte sich die 18-jährige Schweizerin Anja Weber über einen guten siebten Platz freuen.

Amelie Hofmann zufrieden

Amelie Hofmann (GER) © Studio2media | Marko Unger

Aus dem deutschen Quartett bestehend aus Amelie Hofmann, Jessica Löschke, Cindy Kammler und Helen Hofmann lag zunächst Jessica Löschke am aussichtsreichsten im Rennen. Auf den ersten drei Kilometern lag sie immer unter den ersten Fünf, fiel dann im langen Anstieg aber deutlich zurück und gab das Rennen mit gesundheitlichen Problemen nach der ersten Runde auf. Ab dann war Amelie Hofmann beste Deutsche, die sich meistens im Bereich 10 bis 20 aufhielt. Vor der letzten Runde wollte sie noch einmal angreifen und lag vor der Brücke um Platz fünf, als sie sich beim Überholversuch verhakte und aus dem Rhythmus kam. Nach dem Stadion verlor sie den Anschluss an ihre Gruppe, zu der sie wegen der Tempoverschärfung, die die gesamte Gruppe auseinanderbrechen ließ, nicht mehr aufschließen konnte. Mit Platz 15 war die 19-jährige Allgäuerin aber nicht unzufrieden: „Es war ein hartes Rennen, aber ich habe mich so gefreut, hier mitzumachen. Es waren top Bedingungen und vielen Dank auch an die Techniker für das super Material. Die waren richtig schnell. Mit Platz 15 kann ich schon ganz zufrieden sein. Ich hatte Spaß und ich hatte mir vorgenommen, mich hier zu steigern und das Skating liegt mir mehr. Es ist eine ganz besondere Erfahrung, sich mit den besten Athleten der ganzen Welt zu messen. Es ist eine top Stimmung und ich habe so viele Fans und Familie dabei gehabt, das hat einfach Freude gemacht.“ Helen Hofmann und Cindy Kammler beendeten das Rennen auf Platz 25 und 28 und waren nicht unzufrieden. „Ich denke, es lief ganz gut und ich kann zufrieden sein. Meine Ski gingen richtig gut, Lob an die Wachser“, meinte Helen Hoffmann und Cindy Kammler war im Rennen immer wieder überrascht, wem sie unterwegs begegnete: „Der Massenstart hat mich sehr motiviert, als ich dann auch gesehen habe, welche Athleten um mich rum waren, wo ich immer dachte, dass die viel besser wären.“ Die Schweizerinnen Nadja Kälin und Anja Lozza belegten die Plätze 22 und 43. Beste Österreicherin wurde Witta-Luisa Walcher, ihre Teamkolleginnen Magdalena Scherz und Soli Mesotisch, Tochter des ehemaligen Biathleten, kamen als 38. und 40. ins Ziel.

Mochs Attacke vereitelt, aber dennoch Silber

Martin Kirkeberg Moerk (NOR), Friedrich Moch (GER), (l-r) © Studio2media | Marko Unger

Dunkle Wolken zogen vor dem Start der Herren auf und schon während der ersten 5 Kilometer-Runde begann es kräftig zu schneien, hörte aber nach etwa zehn Minute wieder auf. Mitfavorit Friedrich Moch, der den Titel im Klassik-Einzelstart überraschend nur knapp verpasste, ließ sich vom zwischenzeitlichen Schneefall nicht beirren und gehörte zu den acht Athleten, die sich nach zwei Runden aus der Gruppe absetzten. In der Spitzengruppe bestimmte meist ein Norweger das Tempo, aber sieben Kilometer vor dem Ziel suchte Friedrich Moch sein Heil in der Flucht, um einem Massensprint zu vermeiden, in dem er keine Chance gehabt hätte. Maximal zwölf Sekunden betrug sein Vorsprung, aber nach genau fünf Kilometern hatte seine Flucht ein Ende und der Norweger Iver Tildheim Andersen hatte zu ihm aufgeschlossen. Nach einer letzten Verpflegung einen Kilometer vor dem Ziel war plötzlich das Tempo raus und beide diskutierten. „Wir wussten beide nicht, in welcher Runde wir nun sind, aber dann riefen die Trainer, dass es nun ins Ziel geht“, erklärte Friedrich Moch, der dem Norweger im Anstieg nicht mehr folgen konnte. Der 19-jährige Iver Tildheim Andersen ist der neue Weltmeister, Friedrich Moch gewinnt erneut Silber und war damit nicht unzufrieden. „Ich freue mich über die Medaille. Ich habe es probiert anzugreifen, wollte es unbedingt durchziehen, aber es hat am Ende nicht gereicht. Es hat mich richtig aufgestellt am letzten Berg“, meinte der Allgäuer. „Die ersten drei bis vier Runden waren noch entspannt, aber dann wurde das Tempo schneller. Ich wollte probieren, das Ding heute zu gewinnen, aber mit Platz zwei bin ich auf jeden Fall zufrieden. Ich habe versucht, jede Sekunde zu genießen. Es war eine großartige Atmosphäre da draußen.“ Gemeinsam mit Andersen konnte dessen Teamkollege Martin Kirkeberg Mørk jubeln, der ungefährdet Bronze gewann. Der Kanadier Remi Drolet und der Klassik-Weltmeister Gus Schumacher erreichten als Vierter und Fünfter das Ziel, Davide Graz wurde Sechster.

Milz und Nufer in der zweiten Gruppe

Wie bei den Damen erreichten auch in diesem Rennen nur drei Deutsche das Ziel. Anian Sossau musste in der ersten Runde einen gebrochenen Stock ersetzen, was inmitten der Hauptgruppe aber problemlos gelang. In der ersten Hälfte der zweiten Runde fiel er aber aus der Gruppe heraus und sein Rückstand wuchs schnell an. Im Stadion gab er mit zwei Minuten Rückstand an 54. Stelle liegend das Rennen auf. Auch für Korbinian Heiland lief es alles andere als perfekt: Schon nach wenigen Rennminuten lief der 18-Jährige allein dem Feld hinterher, offenbar nach einem Sturz. Nur langsam kämpfte er sich kurz darauf im langgezogenen Feld nach vorne und als das Feld im Laufe der zweiten Runde auseinanderriss, fiel auch er zurück. Mit sechs Minuten Rückstand belegte er im Ziel den 36. Platz. Besser verlief das Rennen für Jakob Milz, der sich in der zweiten Gruppe zwischen Platz zehn und 17 einreihte, als sich die ersten Acht absetzen. In der letzten Runde konnte er das Tempo der Schnellsten nicht mehr mitgehen und er wurde guter 14. Ähnlich erging es dem besten Schweizer Cla-Ursin Nufer, der als 16. das Ziel erreichte. Nicola Wigger belegte Rang 33., Avelino Näpflin wurde 42. vor dem besten Österreicher Philipp Wieser. Der Schweizer Yanik Pauchard wurde 46. und der Österreicher Nils Kurz 51.

 

=> Ergebnis 15 Kilometer Massenstart Juniorinnen
=> Ergebnis 30 Kilometer Massenstart Junioren

 

Interviews

https://soundcloud.com/fiscross-country/jwsc-2020-juniors-15km-f-mst-siri-wigger

https://soundcloud.com/fiscross-country/jwsc-2020-juniors-30km-f-mst-friedrich-moch

 

 

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