Justyna Kowalczyk hat auch den Massenstart in Val di Fiemme für sich entschieden und damit ihre Führung in der Gesamtwertung wieder deutlich ausgebaut. Sie siegte vor Therese Johaug und Marianna Longa.
Johaug Attacke bringt Vorentscheidung
Ähnlich wie bei den Herren ging es früh zur Sache. Hier fiel allerdings schon auf der ersten Runde das Feld völlig auseinander. Therese Johaug attackierte, die zuletzt kränkelnde Justyna Kowalczyk bedankt sich und geht gemeinsam mit der Norwegerin auf und davon. Aino Kaisa Saarinen machte sich auf die Verfolgungsarbeit und ließ Marianna Longa, die schon gleich nach dem Start stürzte und sich wieder nach vorn laufen musste, stehen. Bald schloss aber auch Marte Elden von hinten auf und machte die Führungsarbeit im Verfolgertrio. Auf der letzten Runde konnte die Finnin dem hohen Tempo nicht mehr folgen und fiel zurück.
Kowalczyk wieder Tagessiegerin
Im Kampf um den Tagessieg setzte sich schließlich Justyna Kowalczyk durch. Die Polin erhöhte am letzten kleinen Stieg vor dem Ziel das Tempo, so dass sie sich von der Norwegerin lösen konnte. Im Ziel lagen sechs Sekunden zwischen den beiden. Auch Marianna Longa setzte am letzten Hügel die entscheidenden Akzente und sicherte sich den dritten Rang mit 55 Sekunden Rückstand. Vierte wurde Marte Elden vor Aino Kaisa Saarinen, Arianna Follis und Marthe Kristoffersen.
Zeller mit starkem Rennen
Ein ganz starkes Rennen zeigte Katrin Zeller vor allem in der zweiten Rennhälfte. Die 31-Jährige, die das hohe Anfangstempo zunächst nicht mitgehen konnte, steigerte sich immer mehr und schob sich an der einen oder anderen Konkurrentin wieder vorbei. Mit vielen Problemen kämpften unter anderem auch Petra Majdic, die knapp hinter der Deutschen ins Ziel kam, und die bisher größte Kowalczyk-konkurrentin Charlotte Kalla, die mit 2:16 Minuten viel Zeit einbüßte und keine Chance mehr auf ein Tour-Podium hat. „Die sind ziemlich schnell losgegangen, da dachte ich: ‚Oh Gott, das Tempo kann ich nicht halten‘. Aber die sind dann ganz schön weggebrochen hintenraus. Ich konnte mich dann im Rennen noch steigern und ich bin echt glücklich, dass ich mit Platz acht meine Zielsetzung erreicht habe“, freute sich die Oberstdorferin, die nach sieben Etappen auf Rang 14 liegt. „Jetzt muss ich mal schauen, wie viel noch nach vorne geht, aber Platz 14 hört sich schon mal ganz gut an und wenn ich den Platz halten kann oder vielleicht noch ein, zwei nach vorne, wäre ich schon ganz zufrieden.“
Kowalczyk uneinholbar
Nach sieben von acht Etappen liegt die Polin nun nahezu uneinholbar mit mehr als zwei Minuten in Führung. Da kann Kowalczyk es auch im Flachen langsam angehen lassen, wie sie bereits ankündigte. Um den zweiten Platz werden die Italienerinnen Marianna Longa und Arianna Follis kämpfen – mit Vorteilen für Follis. Hinter den Podestplätzen ist dann vieles möglich: Majdic liegt 3:08 Minuten zurück, doch Johaug und Kalla hinter ihr sind stärker. Aufs Podium wird es für beide aber wohl nicht mehr gehen. Für Katrin Zeller wird es angesichts der Abstände nahezu unmöglich, noch unter die besten Zehn vorzustoßen, eine leichte Verbesserung in den Platzierungen in jedoch möglich.