Das Weltcupfinale der Skilangläufer begann am Mittwoch mit dem Klassiksprint am Stockholmer Schloss. Dieses Rennen vor den Augen des schwedischen Königs konnten Justyna Kowalczyk und Petter Northug in überlegener Manier für sich verbuchen.
Justyna Kowalczyk nicht zu schlagen
Justyna Kowalczyk hat auf der ersten Etappe der Mini-Tour zum Saisonfinale einen erneuten Sieg gefeiert. Die Polin war im Klassiksprint am Stockholmer Schloss nicht zu schlagen. Die Grundlage legte die Polin in allen Heats jeweils am ersten Anstieg, den sie förmlich hinaufflog, und auch im Schlussanstieg zum Ziel war die Polin die Stärkste. „Es war nicht so schwer heute. Meine Ski waren perfekt schon im Viertelfinale. Mir gefallen diese kalten Bedingungen, das liegt mir“, meinte die Siegerin zu dem eisigen Wind und gefühlten 20 Grad unter Null. Rang zwei ging an Marit Bjoergen, die enormes Glück hatte, dass sie sich beim Sturz der Finninnen Anne Kyllönen und Mona-Lisa Malvalehto in der Spitzkehre gerade noch innen vorbeischieben konnte. Im Anstieg nutzte die Norwegerin ihre Kraftreserven und sicherte sich souverän den zweiten Rang – mit deutlichem Rückstand auf Kowalczyk. Dritte wurde die Finnin Kerttu Niskanen, die sich auf den letzten Metern gegen ihre Landsfrau Anne Kyllönen durchsetzen konnte, die trotz ihres Sturzes nie aufgegeben hatte. Fünfte wurde Katja Visnar, die an den Fersen Kowalczyks vor dem Sturz durchkam, die dann aber im Schlussanstieg die Kräfte verließen. Rang sechs ging an Mona-Lisa Malvalehto. Sprint-Gesamtweltcup-Siegerin Kikkan Randall war bereits im Viertelfinale gescheitert und belegte wie im Prolog den 22. Platz. „Es war eine tolle Saison, ich bin damit sehr zufrieden. Ich habe heute gegeben, was ich konnte. Dieser Erfolg im Sprintweltcup gibt mir viel Selbstvertrauen vor der olympischen Saison, ich weiß nun, dass ich nichts ändern muss“, meinte sie zufrieden.
Northug mit Abstand der Stärkste
Im Sprint der Herren bewies Petter Northug einmal mehr seine Stärke und gewann souverän die Entscheidung am Stockholmer Schloss. Der Norweger hatte sich in jedem Heat bis zur 180°-Kurve demonstrativ am Ende des Feldes aufgehalten – sogar mit deutlichem Abstand zum fünften Mann. Auf der langen Geraden schob er sich dann meist auf der Außenbahn an den Konkurrenten vorbei und war im Anstieg nicht zu schlagen. „Das war immer alles sehr langsam, da habe ich meine Position gesucht und gefunden. Es waren alles taktische Rennen, ich wollte vor dem letzten Anstieg vorn sein und habe daran in den letzten Tagen viel gearbeitet“, erklärte Northug, der wie alle anderen Herren, die sich Halbfinale vorrückten, auf Skatingski im Doppelstockschub unterwegs war. Zweiter wurde Northugs Landsmann Eirik Brandsdal vor Weltmeister Nikita Kriukov und Teodor Peterson. Northugs kleiner Bruder Tomas schaffte erstmals den Sprung ins Finale und lag lange auf Podestkurs, hatte im Schlussanstieg aber nichts mehr zuzusetzen. Er belegte den fünften Rang vor Sergey Ustiugov.
Deutsche Sprinter scheitern im Viertelfinale
Während Katerina Smutna wie immer in Stockholm eine sehr gute Leistung bot und gute Achte wurde, war für die deutschen Damen und Herren im Viertelfinale Endstation. Sowohl Hanna Kolb als auch Katrin Zeller hatten sichtbar mit großen Problemen am ersten steilen Anstieg zu kämpfen, wo sie deutlich gegen die Konkurrenz verloren. Nachdem Zeller immer wieder hektische kleine Schritte einbaute, wurde sie Fünfte in ihrem Lauf, was Rang 21 bedeutete, Hanna Kolb kämpfte sich immerhin auf den vierten Rang nach vorn. Die Buchenbergerin scheiterte über die Zeit und wurde als 17. einrangiert. Bei den Herren schafften ebenfalls zwei Athleten den Cut: Tobias Angerer und Tim Tscharnke. Angerer sah eigentlich recht gut aus und kam immerhin als Vierter noch vor Dario Cologna ins Ziel – doch über die Zeit reichte es nicht für die nächste Runde, er wurde wie Hanna Kolb 17. Tim Tscharnke versuchte, trotz seiner Klassikski oft wie seine Konkurrenten im Doppelstockschub zu arbeiten, was aber nicht so erfolgreich war und Platz 23 zur Folge hatte. Für Dario Cologna lief der Sprint nicht so gut wie erhofft. Nach mehreren Strauchlern überstand der Schweizer das Viertelfinale als 21. nicht und verlor wie der 27.-platzierte Alexander Legkov wichtige Sekunden auf den Sieger Petter Northug.