Im Massenstart der Damen auf der vierten Tour de Ski-Etappe in der Lenzerheide konnte die Finnin Kerttu Niskanen der norwegischen Übermacht ein Schnippchen schlagen und vor Astrid Uhrenholdt Jacobsen, Therese Johaug und Heidi Weng sowie Aino Kaisa Saarinen gewonnen.
Hohes Tempo von Beginn an
Bei den Damen ging das Massenstartrennen in der klassischen Technik über zehn Kilometer und das Tempo war wie immer sehr hoch. Das Ausscheidungsrennen wurde zunächst vom norwegischen Trio Ingvild Flugstad Østberg, Astrid Uhrenholdt Jacobsen und Therese Johaug dominiert, Johaug hielt das Tempo sehr hoch und das Feld verkleinerte sich sehr schnell. Zum Zwischensprint nach 5,5 Kilometern waren nur noch sechs Damen vorn – vier Norwegerinnen und zwei Finninnen -, Saarinen und Niskanen erhöhten das Tempo, sicherten sich die meisten Bonussekunden und Niskanen versuchte, zu entkommen. Doch Johaug lief das Loch wieder zu, Niskanen wurde nach einem Kilometer Flucht gestellt und Østberg verlor den Anschluss. Auf dem Weg ins Stadion hatte Niskanen noch die meisten Körner und sicherte sich ihren ersten Erfolg im Weltcup vor Jacobsen, Johaug, Weng und Saarinen. Anne Kyllönen gewann mit 23 Sekunden Rückstand den Sprint der achtköpfigen Verfolgergruppe vor Eva Vrabkova-Nyvltova und Olga Kuziukova. Hanna Erikson wurde Neunte vor Østberg.
Böhler, Herrmann und Zeller in den Punkten
Denise Herrmann tat sich in ihrem ersten Distanzrennen seit langer Zeit sehr schwer und konnte dem Tempo der Norwegerinnen schon sehr früh nicht mehr folgen. Lange hielt sich die Oberwiesenthalerin um Platz 18, doch nach etwa 3/4 der Distanz drohte sie sogar aus den Top30 zu fallen. Aber Denise fing sich wieder und kam als 20. ins Ziel mit 46 Sekunden Rückstand knapp hinter Steffi Böhler, die diesmal als 19. beste Deutsche wurde. „Ich wusste natürlich schon, das das ein bisschen ein Level über mir ist, aber probieren muss man es auf jeden Fall dranzubleiben“, meinte Denise, die zwar für das Anfangstempo büßen musste, aber froh war, ohne größeren Einbruch durchgekommen zu sein. „Ich dachte mir auf der Zielgeraden zusammen mit Steffi, dass ich sie vielleicht unterstützen kann mit der halben Olympiaquali, aber das hat nicht ganz gereicht und ich freue mich, dass sie heute die beste Deutsche war.“ Steffi Böhler freute sich ebenfalls über ihr starkes Rennen und den Stand in der Gesamtwertung: „14. in der Tour, das hört sich gut an!“ Katrin Zeller kam kurz hinter den Teamkolleginnen als 23. in die Wertung vor der Österreicherin Katerina Smutna. Die übrigen im Wettkampf verbliebenen deutschen Starterinnen holten keine Weltcuppunkte: Claudia Nystad wurde 38. mit 1:39 Minuten Rückstand, Sandra Ringwald wurde 48. und Juniorin Victoria Carl 51.
Jacobsen führt Tour an
Neue Gesamt-Führende in der Tour de Ski-Wertung ist nun Astrid Jacobsen, die 35 Sekunden vor ihrer Landsfrau Østberg in der Handicaprennen in Toblach geht. Kerttu Niskanen ist knapp dahinter Dritte, Johaug liegt 44 Sekunden zurück. Beste Deutsche ist Denise Herrmann als Siebte, die die Tour aber heute beendete. Katrin Zeller ist 13. vor Steffi Böhler.