Seraina Boner und Jerry Ahrlin haben den Hauptlauf des König Ludwig Laufes über 42 Kilometer in der klassischen Technik gewonnen.
Wetterkapriolen führen zur Absage
Tauwetter, Plus-Grade, Sturm und vor allem Regen sorgten in den letzten Tagen für große Probleme in Oberammergau. Darum mussten alle Rennen am Samstag, die zum FIS Marathon Cup gehören, kurzfristig abgesagt werden. Wegen des vielen Regens schmolz der Schnee dahin. Über Nacht wurde es dann glücklicherweise kälter und es fiel etwas Neuschnee, so dass die Organisatoren alle Kräfte zusammennahmen und der Austragung der Klassik-Rennen des 41. König Ludwig Laufes (Ski Classics Serie) nichts mehr im Wege stand – auf einer verkürzten Strecke.
Schwedischer Doppelsieg im Zielsprint
Das 42 Kilometer-Rennen war Herren war ein Krimi allererster Güte bis auf den letzten Zentimeter: Erst im Fotofinish war der Sieger erkennbar: Jerry Ahrlin aus Schweden. Ahrlin war als einer der Topfavoriten ins Rennen gegangen und ließ seinen Teamkollegen Jörgen Brink knapp hinter sich. Rang drei ging an Anders Aukland aus Norwegen vor seinem Landsmann Kjetil Hagtvedt Dammen und Simen Haakon Oestensen. Beim Einlauf ins Zielstadion rechneten sich noch 13 Athleten Chancen auf einen Sieg aus und kamen innerhalb von nur sieben Sekunden ins Ziel. Bester Deutscher wurde Thomas Wick auf Rang 14. Der Thüringer verlor zusammen mit einigen Weggefährten kurz vor dem Ziel den Anschluss an die Spitzengruppe und sicherte sich im Sprint einer vierköpfigen Gruppe Rang 14. Andy Gerstenberger büßte 54 Sekunden auf den Sieger ein und belegte Rang 24, der beste Österreicher Martin Sutter wurde 26., sein Landsmann Thomas Ebner wurde 38. vor Toni Livers aus dem Schweizer Weltcupteam.
Das kurze Rennen über 23 Kilometer in der klassischen Technik konnte der Tscheche Jiri Rocarek für sich entscheiden. Er siegte vor seinem Landsmann Daniel Slechta und Benjamin Seifert, der im Ziel 1:41 Minuten Rückstand aufwies.
Seraina Boner setzt sich durch
Im Damenrennen über 42 Kilometer klassisch konnte sich Seraina Boner in die Siegerlisten eintragen lassen. Die Schweizerin lief die ersten Kilometer gemeinsam mit ihrer größten Rivalin Jenny Hansson, bis die Schwedin den Anschluss verlor. Bei Kilometer 28 betrug der Abstand zwischen beiden bis zu einer Minute, doch auf den letzten Kilometern schmolz der Rückstand der Schwedin mehr und mehr. Die Schweizerin konnte mit 19 Sekunden Vorsprung die Ziellinie überqueren. Alle anderen Damen verloren schon relativ frühzeitig den Kontakt zu den beiden Spitzenläuferinnen. Weltcupstarterin Riitta Liisa Roponen hielt noch am längsten mit, als das Rennen über im Weltcup gelaufene Distanzen hinausging, sammelte die Finnin aber schnell viel Rückstand an. Sie belegte mit 3:22 Minuten Rückstand den vierten Rang hinter der Norwegerin Laila Kveli, die 2:41 Minuten auf Boner verlor. Rang fünf ging an die Schwedin Susanne Nyström vor der Südtirolerin Stephanie Santer. Beste Deutsche wurde die Sächsin Claudia Nystad mit 15 Minuten Abstand auf die Spitze auf dem zehnten Rang, die Österreicherin Andrea Reithmayr wurde Zwölfte.
Die Kurzdistanz über 23 Kilometer wurde von deutschen und tschechischen Athletinnen dominiert. Der Sieg ging an die 19-jährige Thüringerin Lisa König, die ihre Landsfrau Maresa Bissle mit mehr als einer Minute Anstand hinter sich ließ. Sabrina Schairer belegte den dritten Rang vor der Tschechin Tereza Polakova.