Marit Bjoergen hat auch die zweite WM-Entscheidung im Langlauf am Osloer Holmenkollen dominiert und überlegen Gold vor Justyna Kowalczyk und Therese Johaug gewonnen. Nicole Fessel wurde starke Siebte.
Keine Überraschungen
Marit Bjoergen vor Justyna Kowalczyk und Therese Johaug: Dieses Podium in der Doppelverfolgung der Damen bei den Weltmeisterschaften in Oslo kann man nicht unbedingt als Überraschung bezeichnen. Bjoergen dominierte das Geschehen von Beginn an und lief vom ersten Meter an ein sehr hohes Tempo. Dies führte dazu, dass das Feld schon früh auseinanderriss und nur Kowalczyk, Johaug, Charlotte Kalla und Aino Kaisa Saarinen folgen konnten. Gegen Ende der Klassikstrecke konnten aber die Finnin und die Schwedin einer erneuten Attacke Bjoergens nicht mehr folgen. Nach dem Skiwechsel nach 7,5 Kilometern vergrößerte sich der Abstand der beiden Verfolgerinnen immer mehr, bis schließlich Saarinen auch noch den Anschluss an Kalla verlor.
Bjoergen attackiert vor dem Stadion
Eine erneute Tempoverschärfung von Marit Bjoergen etwa einen Kilometer vor dem Ziel brachte schließlich die Entscheidung: Das Führungstrio brach auseinander und Bjoergen gewann Gold vor Kowalczyk und Johaug. Charlotte Kalla konnte sich dennoch über einen guten vierten Rang mit 53 Sekunden Rückstand freuen. Aino Kaisa Saarinen wurde schließlich noch von einer weiteren Verfolgergruppe eingeholt und kam über Rang acht nicht hinaus.
Fessel überzeugt als Siebte
Zu dieser Verfolgergruppe gehörte unter anderem auch Nicole Fessel, die gemeinsam mit Marianna Longa und Maria Rydqvist einen Großteil des Rennens bestritt. Die Oberstdorferin zeigte sich nach ihrer zweimonatigen Wettkampfpause in sehr guter Form, musste sich jedoch im Zielsprint ihren beiden Konkurrentinnen geschlagen geben, was Rang sieben für sie bedeutete. Dennoch konnte sie sich nach Problemen am Start sehr zufrieden zeigen: „Ich bin am Start gestürzt und lag ganz hinten. Aber das hat mich wachgerüttelt und mir den nötigen Adrenalinschock gegeben“, meinte sie. „Ohne den Sturz wäre es vielleicht sogar richtig geil geworden.“ Auch Evi Sachenbacher-Stehle bewies pünktlich zum Großereignis des Winters aufsteigende Form und kam als 13. knapp vor Katrin Zeller ins Ziel, die 16. wurde. „Es ist viel, viel besser gelaufen als gedacht. Ich habe mich besser gefühlt und schnell gemerkt, dass es nicht schlecht läuft“, freute sich Sachenbacher. Als vierte deutsche Starterin musste Steffi Böhler den vielen gesundheitlichen Problemen Tribut zollen. Die Ibacherin verlor 4:30 Minuten und wurde nur 40. Nach der insgesamt guten Mannschaftsleistung konnte auch Bundestrainer Jochen Behle seinen Athletinnen nur Lob zollen: „Toprennen von Nicole. Schade, dass es im Fotofinish nicht zu Platz sechs gereicht hat. Auch Evi hat sich hervorragend verkauft. Ich muss ein Lob aussprechen, wie sie die Sache angegangen ist. Sie hat Ruhe bewahrt und das Vertrauen zurückgezahlt, das wir ihr gegeben haben.“