Kaum war das Weltcupfinale gelaufen, reisten die Sportler, die bei der Armee ihres Landes angestellt sind, in zentralschweizerische Luzern, um dort an der Militär-Winterspielen, den 5th CISM Military World Winter Games, teilzunehmen. Langlauf- und Biathlonrennen fanden im Nordischen Zentrum im Goms statt. Dabei konnten die Schweizer sich über zwei Titel freuen.
Kälin gewinnt Einzelstart im Goms
Das Wettkampfprogramm der Langläufer begann am Mittwoch mit einem Einzelstart in der freien Technik über zehn Kilometer. Während es für manche nur ein Auslaufen nach einer langen und harten Saison war, gaben andere noch einmal alles. So ging der Titel an die Engadinerin Nadja Kälin, die Caterina Ganz und Flora Dolci klar hinter sich ließ auf den weiteren Medaillenplätzen. Als Vierte verpasste mit Giuliana Werro eine weitere Schweizerin nur knapp die Medaillen, während Victoria Carl als Fünfte schon einen deutlichen Rückstand von 50 Sekunden aufweist. Die Thüringerin hat aber eine besonders stressige Woche nach dem Ende des Weltcups mit dem Pflichttermin des Arbeitgebers bei diesem Rennen und am Wochenende steht das Saisonfinale der Ski Classics in Norwegen an, wo Carl auch letztes Jahr ihre Saison beendete. Marina Kälin wurde Sechste und Magdalena Engelhardt als beste Österreicherin Zehnte. Bei den Herren holte sich Davide Graz aus Italien klar den Sieg vor seinem Teamkollegen Elia Barp. Markus Vuorela sicherte sich Bronze und setzte sich im Kampf um das Edelmetall knapp gegen Arsi Ruuskanen und Lucas Bögl durch, der mit 47 Sekunden Rückstand Fünfter wurde. Der Pole Dominik Bury landete auf Platz sechs vor Jules Lapierre und Candide Pralong. Tobias Ganner wurde hinter Richard Jouve und Hugo Lapalus Elfter.
Teamsprint an Werro und Kälin
Am Donnerstag wurde ein Teamsprint ausgetragen und ebenfalls in der freien Technik gelaufen. Wie beim Einzelstart ging der Titel bei den Damen wieder in die Schweiz an Giuliana Werro und Nadja Kälin, die sich auf der Schlussrunde klar gegen Caterina Ganz und Federica Cassol durchsetzten. Bronze ging an Flora Dolci und Lena Quintin gefolgt von dem deutschen Duo mit Lena Keck und Victoria Carl und dem zweiten Schweizer Team bestehend aus Marina Kälin und Lena Häcki-Groß. Bei den Herren ging es im Teamsprint mit sieben Teams innerhalb von sieben Sekunden deutlich enger zu. Im Zielsprint setzten sich Richard Jouve und Jules Chappaz, gegen Cyril Fähndrich und Janik Riebli durch. Bronze ging an Arsi Ruuskanen und Markus Vuorela. Anian Sossau und Jan Stölben verpassten die Medaille als Vierte nur um Haaresbreite.
Franzosen dominieren Biathlon-Sprint
Für die Biathleten ging es zunächst im Sprint um den Titel. Bei den Damen war die Gesamtweltcup-Zweite Lou Jeanmonnot fehlerfrei nicht zu schlagen. Silber ging an die ebenfalls fehlerfrei schießende Natalia Sidorowicz aus Polen, während Samuela Comola trotz eines Schießfehlers noch Bronze gewann. Österreichs Anna Juppe verfehlte zwei Scheiben und damit auch die Medaillen wie auch ihre Teamkollegin Lisa Theresa Hauser drei Sekunden hinter ihr. Lena Häcki-Groß kam als Sechste in die Wertung, Amy Baserga wurde Zehnte. Für Deutschland waren nur die Juniorin Rosalie Unglaube und Julia Vogler am Start, die weit hinten landeten. Auch bei den Herren triumphierte Frankreich durch Eric Perrot, der sich eine Strafrunde leistete. Bei gleichem Schießergebnis war der Schweizer Joscha Burkhalter nur neun Sekunden langsamer. Bronze ging knapp dahinter an den fehlerfreien Esten Jakob Kulbin gefolgt vom Südtiroler Patrick Braunhofer. Platz zwei und vier trennten dabei nur vier Sekunden. Fabien Claude war als Fünfter mit zwei Strafrunde nur etwa zehn Sekunden zu langsam für eine Medaille. Lucas Fratzscher kam als bester Deutscher nach ebenfalls zwei Schießfehlern als Siebter ins Ziel.
Mixed-Silber für die Schweiz
Die Biathleten bestritten am zweiten Wettkampftag noch eine Mixed-Staffel über 3×2 Kilometer. Auch hier war Team Frankreich mit Paula Botet, Lou Jeanmonnot, Emilien Claude und Eric Perrot nicht zu schlagen und gewann eine weitere Goldmedaille 27 Sekunden vor den Italienern Rebecca Passler, Samuela Comola, Patrick Braunhofer und Lukas Hofer trotz einer Strafrunde von Passler. Bronze holten sich die Schweizer Amy Baserga, Lena Häcki-Groß, James Pacal und Joscha Burkhalter. Das deutsche Quartett belegte Rang fünf vor Österreich, die sogar zwei Strafrunden drehten.
Frida Karlsson wurde lange gestalkt
Frida Karlsson hat schwere Zeiten hinter sich, nicht nur gesundheitlich. Wie erst jetzt bekannt wurde, hatte die 25-Jährige über einen Zeitraum von elf Monaten einen Stalkerwas sie stark stresste und verunsicherte. Nun, nachdem die Schwedin ihre Saison beendet hat, begann die Gerichtsverhandlung gegen den 65- Jährigen. Der Mann ging so weit, dass er Tickets nach Teneriffa buchte, als die Schwedin dort trainierte. An vier anderen Orten nutzte er seine Kreditkarte, wo sich auch Frida Karlsson gerade aufhielt. Außerdem schickte er ihr mehr als 200 Textnachrichten und Voicemails, um mit ihr in Kontakt zu kommen und belagerte ihr Haus. Als er sie während eines Trainingslaufes mit einem Sponsor ansprach, erkannte sie seine Stimme sofort wieder. Bei einem gemeinsamen Training in Sollefteå war Ebba Andersson Zeugin, als er versuchte, sie anzusprechen. Auf seinem Smartphone fanden sich tausende Bilder der Langläuferin, viele von ihrem Instagram Account. Er fühlte sich durch ihre Posts angesprochen und meinte, sie kommuniziere über ihre öffentlichen Posts mit ihm. Im November letzten Jahres sollte der Mann eine Unterlassungsklage unterschreiben, was er aber verweigerte. Nach Aussprache des Kontaktverbots wandte sich der Stalker an Karlssons Mutter, unter anderem durch Briefe. Aber auch zu Frida Karlsson selbst unterließ er den Kontakt nicht, er informierte sie unter anderem darüber, dass er nach Teneriffa kommen würde, buchte den Flug, trat ihn dann aber nicht an, wie die Polizei feststellte. „Nach all dem fühlte ich mich zu Hause unwohl. Ich habe mich zu Hause ganz anders als normalerweise gefühlt“, sagte sie vor dem Landgericht Ångermanland.