Seit vielen Jahren hat sich der Langlauf-Weltcup am Düsseldorfer Rheinufer fest im Weltcupkalender etabliert. Nun feiert die Veranstaltung ihr zehnjähriges Jubiläum.
„Düsseldorf ist und bleibt aber das Zugpferd“
Ein Langlauf-Sprint auf der Rheinuferpromenade in Düsseldorf? Das klang vor neun Jahren noch unglaublich. Ein Experiment, das gelang – wie Bundestrainer Jochen Behle auch kürzlich in einem Interview mit dem Veranstalter erklärte: „Die Idee, den Skilanglauf in die Städte zu bringen, gab es damals schon. Doch Düsseldorf war die erste Metropole, die dieses aufwändige Unterfangen in dieser Größenordnung in Angriff genommen hat. Mit großem Erfolg, wie sich gezeigt hat. Mittlerweile ist diese Form der Rennen etabliert, es gibt ähnliche Veranstaltungen zum Beispiel in Stockholm, Drammen und anderen Städten. Düsseldorf ist und bleibt aber das Zugpferd.“ Inzwischen ist die Veranstaltung für Zuschauer und Sportler nicht mehr wegzudenken, Zuschauerzahl und Athmosphäre an der Strecke sprechen einfach für sich. „Es ist einfach nach wie vor außergewöhnlich, in einer Großstadt und gleich neben einem Fluss über eine Loipe zu sprinten. Die Atmosphäre ist eine besondere, und die meisten unserer Rennen finden nicht ansatzweise vor so einer Zuschauerzahl statt. Insofern: die Sportler freuen sich immer wieder auf die große Kulisse. Dennoch gilt für die meisten Athleten: Sie sind Profis und lassen sich davon so wenig wie möglich beeindrucken. Am Ende geht es nur darum, möglichst weit vorne zu landen“, so Behle.
Vorbereitungen laufen auf Hochtouren
Regenjacken mitnehmen, heißt es am Wochenende. Das Wetter nicht gerade winterlich: Bis zu acht Grad, leichter Regen, sagen die Meteorologen voraus. Schnee ist trotzdem garantiert. Insgesamt werden 3000 Kubikmeter aus der Skihalle Neuss an den Rhein gekarrt, um eine 830 Meter lange Strecke zu präparieren. Die ersten Vorbereitungen sind bereits getroffen, die Strecke ist abgesperrt. Ab Donnerstag wird es dann weiß am Rhein, wenn die LKW rund um die Uhr pendeln, um den Schnee von der anderen Rheinseite aus der Skihalle in Neuss zu holen. Die Veranstalter erwarten bis zu 200.000 Besucher zu dem kostenlosen Weltcup-Event. Ein Großteil davon sind Kinder, denn für sie wird ein Rodelhügel aufgeschüttet. Im Mitmach-Zelt können sie außerdem an Zirkus-Workshops teilnehmen und dort Jonglieren lernen.
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Behles Hoffnungen: Herren im Teamsprint, Damen im Einzel
Wie jedes Jahr wird Deutschland auch in diesem Jahr wieder ein großes Team am Rhein an den Start schicken, auch viele junge Athleten sind dabei. Ein Teil der Sprinter bereitete sich in der letzten Woche im norwegischen Sjusjoen vor. Was Jochen Behle von seinen Sportlern erwarten kann, ist ihm aber selbst nicht so ganz klar: „Um ehrlich zu sein, was die Form angeht, muss ich mich selbst auch überraschen lassen. Das ist nur aufgrund des bisherigen Trainings nicht zu sagen, dazu waren die Ergebnisse unserer diversen Tests einfach zu unterschiedlich. Im Sprint gehört immer auch Glück dazu, aber wir haben sicher das Potenzial, ganz vorne dabei zu sein – bei den Männern eher im Teamsprint, bei den Frauen sehe ich eher im Einzel Chancen.“
Jönsson-Start ungewiss
Emil Jönsson taucht an diesem Wochenende erstmals nach seinem Muskelfaserriss wieder im Aufgebot der Schweden auf. Ob der Sprintspezialist allerdings wirklich starten wird, ist weiter ungewiss. Er kann die Muskulatur noch nicht voll belasten: „Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich schon gelaufen. Aber nun höre ich doch auf den Rat des Arztes und warte, bis ich mich ganz erholt habe“, schreibt Jönsson auf seiner Webseite. Er ist momentan noch an seinem Zweitwohnsitz Davos und bereitet sich dort auf einen Start in Düsseldorf vor. Eine endgültige Entscheidung wird aber wohl erst kurzfristig fallen.
Übertragung bei ZDF und Eurosport
Neben unserem Liveticker kann man die Entscheidung im Einzelsprint und Teamsprint auch wieder im Fernsehen mitverfolgen. Das ZDF bietet nach Rennende eine Zusammenfassung an, Eurosport steigt am Samstag mit voraussichtlich einer halben Stunde Verspätung in die Viertelfinals ein. Die Teamsprints sind dagegen in voller Länge auf beiden Sendern zu sehen. Wer keine Minute verpassen will, kann auch einfach im Eurosport Player im Internet alles live ansehen.
Das Programm im Überblick
Samstag, 03. Dezember 2011:
10.30 Uhr – 11.45 Uhr: Prolog Damen und Herren
12.45 Uhr – 14.15 Uhr: Finalläufe Damen und Herren
Sonntag, 04. Dezember 2011:
11.00 Uhr – 12.30 Uhr: Halbfinale Damen und Herren
13.00 Uhr – 13.45 Uhr: Finale Damen und Herren