Im norwegischen Beitostølen gingen die Siege über zehn Kilometer klassisch an Heidi Weng und Erik Valnes, im schwedischen Gällivare triumphierten Edvin Anger und Ebba Andersson. Nadine Fähndrich hatte als Vierte einen großen Rückstand, Mika Vermeulen wurde 14.
Heidi Weng im Endspurt vor Slind
Die Klassikrennen über zehn Kilometer in Beitostølen fanden trotz großer Kälte von -18°C am tiefsten Punkt der Strecke, der Grenze für die Austragung der Rennen, nach Plan statt. Zum ersten Mal in ihrer Karriere feierte Heidi Weng einen Sieg bei der norwegischen Saisoneröffnung. In den letzten Jahren hatte die 32-Jährige viele gesundheitliche Probleme, unter anderem litt sie mehr als ein Jahr unter den Folgen einer Gehirnerschütterung, kann aber seit dem Sommer endlich annähernd nach Plan trainieren. „Ich wollte nur gut laufen, ich habe gar nicht an das Ergebnis gedacht“, sagte Heidi Weng im Ziel zu ihrem heutigen Erfolgsrezept. Auch NRK-Expertin Therese Johaug lobte die ehemalige Teamkollegin: „Ich habe sie noch nie so laufen sehen. Sie hat technisch einen guten Schritt nach vorne gemacht, so dass sie so locker und entspannt laufen konnte.“ Mit einem tollen Endspurt auf den letzten Kilometern sicherte sich Weng den Sieg 4,7 Sekunden vor Astrid Øyre Slind, nachdem sie 2,5 Kilometer vor dem Ziel noch 5,8 Sekunden hinter der Skimarathon-Spezialistin gelegen hatte. Rang drei ging an Margrethe Bergane, die aber schon 23 Sekunden Rückstand aufwies. Freistil-Spezialistin Delphine Claudel wurde als beste Gaststarterin Vierte vor Kristin Austgulen Fosnæs und Lotta Udnes Weng. Die zeitgleich Siebtplatzierten Mathilde Myhrvold und Magni Smedås hatten schon über eine Minute Rückstand wie auch Hedda Østberg Amundsen und Anna Svendsen als Zehnte. Sophia Laukli, die amerikanische und norwegische Elternteile besitzt, wurde Elfte. Außerdem kamen noch die Französin Juliette Ducordeau und die Lettin Patricija Eiduka, die wie Laukli in Norwegen mit dem Team Aker Dæhlie trainiert, als 21. und 29. unter die besten 30.
Sprinter Anger gewinnt zehn Kilometer
Im Einzelstart klassisch über zehn Kilometer in Gällivare gönnten sich viele Distanzläufer eine Pause. Bei William Poromaa waren seine Sturzverletzungen von gestern der Grund dafür, auch wenn keine schweren Verletzungen neben vielen Prellungen festgestellt wurden. Calle Halfvarsson hatte einen Start heute gar nicht erst geplant, so dass die zwei größten Namen fehlten. Den Sieg holte sich mit Edvin Anger ein Sprintspezialist, der gestern schon Rang zwei belegt hatte. Der 21-Jhrige ging das Rennen kontrolliert an und erhöhte im Laufe der Zeit sein Tempo. Nach der Hälfte der Distanz übernahm er die Spitze, nachdem es zuvor so ausgesehen hatte, als würden Johan Häggström, ebenfalls ein Sprintspezialist, und Björn Sandström um den Sieg kämpfen. Im Ziel holte sich aber Anger den Sieg, acht Sekunden vor Häggström und neun Sekunden vor Sandström. Rang vier ging an Eric Rosjö, der sich knapp gegen Truls Gisselman und Leo Johansson durchsetzte. Emil Persson wurde Siebter vor dem Riesentalent Alvar Myhlback, der 32 Sekunden Rückstand aufwies. Jens Burman belegte Rang neun vor Gustaf Berglund, dem Lebensgefährten von Ebba Andersson. Als bester Nicht-Schwede wurde der Schweizer Cyril Fähndrich Elfter mit 39 Sekunden Rückstand. Candide Pralong wurde 21.
„Hat Valnes eine Abkürzung gefunden?“
Nach seinem Sprintsieg gestern lief Erik Valnes auch diesmal als Sieger ins Ziel ein. Bei den norwegischen Kommentatoren kam aber schnell die Frage auf, ob Valnes eine Abkürzung gefunden hat. In keiner Zwischenzeit taucht der Teamsprint-Weltmeister auf – nur im Durchlauf nach fünf Kilometern und im Ziel. Nach einer Runde führte Valnes bereits knapp mit 2,3 Sekunden Vorsprung, bis zum Ziel baute er seinen Vorsprung auf 18,3 Sekunden aus. Rang zwei holte sich Emil Iversen, der sich offenbar trotz seines Viertelfinal-Aus gestern in guter Form befindet und um einen Platz für Ruka kämpft. Dritter wurde der in Norwegen lebende Brite Andre Musgrave mit 22 Sekunden Rückstand. Die Nationalmannschaftsläufer Martin Løwstrøm Nyenget und Harald Østberg Amundsen wurden mit 28 und 35 Sekunden Rückstand Vierter und Fünfter. Henrik Dønnestad wurde vor Mattis Stenshagen Sechster. David Thorvik belegte Platz acht vor dem Franzosen Hugo Lapalus und Jan Thomas Jenssen. Simen Hegstad Krüger und Klassikspezialist Mikael Gunnulfsen kamen über Rang elf und zwölf nicht hinaus. Der in Lillehammer lebende Österreicher Mika Vermeulen wurde 14. und Theo Schely aus Frankreich 29.
Andersson trotz Verlaufens unschlagbar
Als Frida Karlsson sich entschied, das Rennen am Samstag auszulassen, wurde Ebba Andersson zur klaren Favoritin für das Klassikrennen. Dieser Rolle wurde sie auch voll gerecht – obwohl sie sich verlief und sie somit einige Meter mehr zu absolvieren hatte. Ein Bild der Szene zeigt, dass Andersson etwa 20 bis 30 Meter dem Korridor Richtung Ziel gefolgt war, bis sie ihr Verlaufen bemerkte und sie zum Rundendurchlauf zurückkehrte. Trotz dieses Fehlers, der wegen offenbar schlechter Ausschilderung unter anderem auch Emma Ribom und Linn Svahn unterlief, dominierte sie das Rennen und gewann mit 38 Sekunden Vorsprung auf Emma Ribom. Linn Svahn, die gestern auf den Sprint verzichtet hatte, bewies mit 46 Sekunden Rückstand in einem Distanzrennen gute Form. Nadine Fähndrich hatte als Vierte schon 1:32 Minuten Rückstand auf Andersson. Direkt hinter ihr reihten sich Moa Lundgren, Sofie Elebro, Sofia Henriksson und Johanna Hagström ein. Ida Dahl wurde Neunte vor Märta Rosenberg und der besten Kanadierin Katherine Stewart-Jones.