Langlauf Junioren- und U23 WM: Schweiz holt Bronze in Mixed Staffel, Deutschland im Sturzpech - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Junioren- und U23 WM: Schweiz holt Bronze in Mixed Staffel, Deutschland im Sturzpech

Nadja Kaelin (SUI), Nicola Wigger (SUI), Anja Weber (SUI) und Antonin Savary (SUI) gewinnen Bronze in der U23 Mixed-Staffel © Swiss-Ski/xc-ski,.de

Bei der Mixed-Staffel der Junioren setzten sich die favorisierten Norweger Milla Grosberghaugen Andreassen, Lars Heggen, Tuva-Anine Brusveen-Jensen und Mathias Holbæk durch und holten den Titel. Im U23-Rennen kam alles ganz anders, Frankreich siegte vor Schweden und der Schweiz und Norwegen ging leer aus. Das deutsche Quartett belegte nach zwei Stürzen den noch sehr guten fünften Platz.

Lars Heggen sorgt für Vorentscheidung

Bei 2 Grad über Null und nassem Schneefall gingen Juniorinnen und Junioren in den letzten Wettkampftag. Zum ersten Mal stand für Juniorinnen und Junioren eine Mixed-Staffel auf dem Programm. Genutzt wurden dafür anderen Strecken als zuvor, nämlich zwei unterschiedliche 2,5 Kilometer-Runden für Klassisch und Skating, die jeweils zweimal zu durchlaufen waren und die ohne die langen Anstiege auskommen. Zunächst sorgte Italiens Iris De Martin Pinter dafür, dass sich mit Italien, Schweden, Norwegen und der Schweiz vier Teams absetzen, aber USA und Finnland kamen in der Abfahrt wieder heran. In der zweiten Runde gelang es Milla Grosberghaugen Andreassen und Lisa Eriksson, sich von den anderen abzusetzen und die Schwedin versuchte alles, um auch noch die Norwegerin loszuwerden. Für die Vorentscheidung sorgte dann kurz darauf der 17-jährige Lars Heggen, der für Elias Danielsson eine Nummer zu groß war. Zum Wechsel betrug der Abstand schon 23 Sekunden und Tuva-Anine Brusveen-Jensen und Mathias Holbæk bauten ihn weiter aus, so dass der 19-Jährige schon Mitte seiner zweiten Runde anfing zu feiern und sich einen norwegischen Fan-Hut geben ließ. Silber rettete das schwedische Quartett mit Lisa Eriksson, Elias Danielsson, Tove Ericsson und Erik Bergström ins Ziel, deren Verfolger immer näher kamen. Um Bronze entbrannte ein spannender Kampf: Die Schweiz und Italien waren während des gesamten Rennens die Verfolger Schwedens mit Finnland in einem Abstand von maximal zehn Sekunden hinter sich, den sie aber nie komplett gutmachen konnten. Die Entscheidung um Bronze fiel am letzten Anstieg vor dem Stadion, als der Italiener Aksel Artusi attackierte und Niclas Steiger nicht mehr folgen konnte. Somit gewannen Iris De Martin Pinter, Davide Ghio, Nadine Laurent und Aksel Artusi die Bronzemedaille, die sie im Ziel ausgiebig feierten. Die Schweizer Marina Kälin, Fabrizio Albasini, Siri Wigger und Niclas Steiger gingen knapp leer aus. Die Österreicher Magdalena Engelhardt, Tobias Ganner, Anna-Maria Logonder und Jakob Pölzleitner verloren schon direkt nach dem Start den Anschluss an das Hauptfeld, als die Australierin in den ersten Metern des Anstiegs zu Fall kam und Engelhardt und andere Startläuferinnen ausweichen mussten. Ein deutsches Team war in dieser Altersklasse nicht am Start, da nur eine Juniorin in Whistler dabei ist.

Favoriten geschlagen, DSV im doppelten Sturzpech

Vor dem Beginn der Mixed Staffel der U23 Kategorie zogen wieder dichte Wolken durch den Wald von Whistler und unmittelbar vor dem Start setzte Schneeregen ein. Nach dem Start blieben zunächst alle 14 Teams zusammen, bis sich in der zweiten Runde durch Lisa Lohmanns Arbeit Deutschland und Norwegen von den anderen absetzen und etwa acht Sekunden herausliefen. Jan Friedrich Doerks konnte dem Norweger Jonas Vika in der zweiten Runde nicht mehr folgen, aber richtig spannend wurde es erst in der zweiten Rennhälfte: Mit 16 Sekunden Rückstand nahm Helen Hoffmann als Dritte hinter Norwegen und Schweden das Rennen auf und führte eine dreiköpfige Verfolgergruppe an, bis in einer Rechtskurve die innen laufende Helen Hoffmann mit der Kanadierin Liliane Gagnon kollidierte und beide stürzten. Die Chance nutzen die Französin und die herangelaufene Anja Weber, um vorbeizugehen. Bei der Stadionpassage hatte Hoffmann sich wieder gefangen und war an Weber herangelaufen. Im Anstieg übernahm sie die Spitze vor der Schweiz, Italien und Frankreich und gemeinsam schlossen sie zu Schweden auf. Im Anstieg vor dem letzten Wechsel war auch die Norwegerin eingeholt und abgehängt, so dass mit der Schweiz, Deutschland, Italien und Schweden vier Teams zusammen ihren Schlussläufer auf die Reise schickten. Im Laufe der ersten Runde schlossen Frankreich, Norwegen und auch Kanada wieder auf. Dann kam es erneut zu einem Sturz, in den das deutsche Team verwickelt war: Bei der Anfahrt zum Stadion berührten sich die Ski der nebeneinander laufenden Elia Barp und Anian Sossau, so dass beide zu Fall kamen. Der Deutsche bemühte sich lange, die kleine Lücke wieder zu schließen, was ihm aber auch in der letzten Runde nicht mehr gelang. Als vor ihm die Spitze am letzten Anstieg attackierte, musste er die mögliche Medaille endgültig abschreiben. Der Schweizer Antonin Savary lancierte den Angriff, aber der Franzose Gaspard Rousset ging mit und auch der Schwede Truls Gisselman ließ sich nicht abschütteln – im Gegensatz zum Norweger Martin Kirkeberg Mørk. In der Abfahrt undim Stadion kämpften Frankreich und Schweden Seite an Seite um Gold, aber Rousset machte in der letzten Kurve die Tür zu und nahm selbst die Innenbahn, die ihm und seinen jubelnden Teamkollegen Eve Ondine Duchaufour, Julien Arnaud und Julie Pierrel den Titel einbrachte. Louise Lindström, Gustav Kvarnbrink, Moa Hansson und Truls Gisselman gewannen Silber und die drittplatzierten Schweizer Nadja Kälin, Nicola Wigger, Anja Weber und Antonin Savary jubelten fast so laut wie die Franzosen. Die Favoriten aus Norwegen, Kristin Austgulen Fosnæs, Jonas Vika, Margrethe Bergane und Martin Kirkeberg Mørk kamen nur als Vierte ins Ziel vor dem deutschen Quartett bestehend aus Lisa Lohmann, Jan-Friedrich Doerks, Helen Hoffmann und Anian Sossau.

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