Im Rahmen des Saisonfinales fand das Marcus Grate Invitational statt, mit dem Geld für die ukrainische Langläufer gesammelt wurde. Außerdem war die Langlauf-Welt kurzzeitig in Trauer um Petter Northug, das Weltcup Finale im Langlauf soll 2026 in den USA stattfinden und Marina Kälin ist Rookie des Jahres.
80.000 Kronen für Ukraine
Die Weltcupsaison war noch keine Stunde beendet, als manche Athleten im März schon wieder in Falun an der Startlinie standen. Marcus Grate hatte wie schon 2023 zu einem Charity-Supersprint geladen zu Gunsten des ukrainischen Skiverbandes. Zu absolvieren waren 100 Meter Sprints in Viertelfinale, Halbfinale und Finale. Bei den Damen hatte sich Coletta Rydzek um 0,1 Sekunden gegen Maja Dahlqvist durchgesetzt. Bei den Herren gewann wie im Vorjahr der Initiator des Events, Marcus Grate, in einem spannenden Duell gegen JC Schoonmaker. Wie Grate jetzt über die Social Media Kanäle der Svenska Skidspelen Falun bekannt gab, brachte die Veranstaltung 80.000 Schwedische Kronen Spenden ein, was etwa 6800 Euro entspricht. Der Betrag wurde bereits an den ukrainischen Skiverband übergeben. „Ich bin sehr zufrieden und möchte jedem danken, der gespendet hat: Sponsoren, Manager, Athleten, Teams und allen Helfern, die dies möglich gemacht haben.“ Namentlich erwähnt er die Sponsoren Bauhaus, Svenska Spel und Expressen.
Skurrile Trauerfeier für Petter Northug
Keine Sorge: Petter Northug geht es gut! Dennoch fand kürzlich eine Trauerfeier in einer Osloer Kirche für den Skistar statt. Im Rahmen der Sendung „Takk for alt!“ („Danke für alles!“) konnte man dem 38-jährigen „Verstorbenen“ noch einmal alles sagen, was vielleicht noch nie gesagt wurde. Zu den Rednern gehörten seine Weggefährten Johannes Høsflot Klæbo und Calle Halfvarsson und wie kurze kostenlose Ausschnitte zeigen, blieb kein Auge trocken. Auch Petter Northug in seinem Sarg konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als zum Beispiel die Aufschriften der Kränze verlesen wurden. Die komplette 40-minütige Sendung gibt es in Norwegen bei VG+ zu sehen. Die einzige Regel: Die Trauerreden müssen so lustig, frech und ungewöhnlich wie möglich sein. So sagte Calle Halfvarsson, ein langjähriger Rivale auf und abseits der Loipen: „Wenn Menschen jung sterben, ist das immer schlimm. Aber bei dir nicht“, so der Schwede. „Ich war, bin und werde immer besser im Langlauf sein als du. Das Beste an deinem Tod ist, dass du mir keine frechen Antworten mehr geben kannst. Wie fühlt sich das jetzt an, Petter?“ Ein Schmunzeln kann Northug nicht verhindern, während alle anderen lachen. „Du hattest die Möglichkeit, in deiner Karriere dein Bestes zu geben“, sagte Johannes Høsflot Klæbo, der Schwierigkeiten hat, ernst zu bleiben. „Aber du hast es vorgezogen, noch ein paar Ehrenrunden [in den Ski Classics] zu drehen, um 54. Plätze zu sammeln. Es war schmerzhaft, einen früheren Langlauf-Star mit so schlechten Resultaten zu sehen, Woche für Woche. Du warst gewissermaßen das Manchester United des Langlaufs“, so Klæbo, der fortfährt: „Die Wahrheit ist, seit der WM in Falun [Northug wurde vierfacher Weltmeister 2015] hattest du mehr oder weniger denselben Status in der Ski Community wie der Schamane Durek im norwegischen Königshaus. Du bist Teil der Familie, es ist schön, dass du da bist, aber es wird sehr peinlich, wenn du auftauchst.“ Damit spielte er auf den Schamanen Durek Verrett an, den Verlobten von Prinzessin Märtha Louise.
Weltcup Finale 2026 in Lake Placid?
Erst kürzlich gab die FIS den Weltcup Kalender für die kommende Saison bekannt. Nun sickerte auch schon das Weltcup Finale in der Olympiasaison 2026 durch. Laut Rebecca Northrup, Pressechefin der New York Ski Educational Foundation (NYSEF), soll das Finale in Lake Placid stattfinden. Schon 2016, 2017 und 2019 wurde die Saison in Übersee beendet – damals allerdings immer in Kanada. Das genaue Datum oder die Rennformate sind noch nicht bekannt, aber es sollen drei Renntage von Freitag bis Sonntag zwischen Mitte und Ende März sein. „Wir haben noch kein definitives Format oder einen Zeitplan“, sagte Northrup, „aber das ist eine großartige Chance für uns und wir fühlen uns in der Lage, die Wettkämpfe auszurichten. Es wird spät im März stattfinden, was zu Herausforderungen führt. Wir werden uns bis dahin bemühen, unser Schneemanagement für Ende März weiter zu verbessern.“
Marina Kälin Rookie des Jahres
Am letzten Freitag fand die zweite Ausgabe der Swiss Ski Night statt. Rund 600 Gäste und Medienschaffende waren in der Halle 622 in Zürich-Oerlikon zugegen, um die Saison 2023/24, die eine der erfolgreichsten überhaupt für Swiss-Ski war, Revue passieren zu lassen. Herzstück des Abends stellte die Award-Show dar, in der acht Trophäen in fünf verschiedenen Kategorien vergeben wurden. Unter dem Motto „Spotlight On Shining Champions“ standen die Alpin-Stars Marco Odermatt und Lara Gut-Behrami im Vordergrund, die nach ihrer dominanten Saison zu Athlet und Athletin des Jahres gekürt wurden. Aber auch im Langlauf gab es eine Auszeichnung: Die Bündnerin Marina Kälin wurde als Nordic Rookie des Jahres ausgezeichnet. Die 20-Jährige wurde im letzten Winter im Endspurt überlegene U23-Weltmeisterin im Massenstart von Planica, holte sich den Gesamtsieg im Alpencup und debütierte im Weltcup. Bei sieben Starts konnte sie 131 Weltcuppunkte ergattern und lief als bestes Resultat auf Platz 19. Außerdem fand am Freitag auch die Sommereinkleidung in Dübendorf bei Zürich statt.