Langlauf Kurznews aus Norwegen: Helene Fossesholm, Therese Johaug, Beitosprinten und süßer Sponsor - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Kurznews aus Norwegen: Helene Fossesholm, Therese Johaug, Beitosprinten und süßer Sponsor

Therese Johaug (NOR), Helene Marie Fossesholm (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Helene Marie Fossesholm arbeitet weiter für ihren Winter, noch ist aber unklar ob sie im Langlauf Weltcup überhaupt antreten kann. Therese Johaug meldet sich in alter Form zurück, außerdem wurden Änderungen beim Beitosprinten diskutiert und der norwegische Skiverband hat einen neuen Sponsor.

Fossesholm: Spezielles Training und Ungewissheit

Nach ihrer schweren Verletzung mit einer ausgerenkten Kniescheibe ist weiter unklar, ob Helene Marie Fossesholm auf eine Teilnahme an der Heim-WM hoffen oder ob sie die Saison abschreiben muss. Eine Entscheidung soll Anfang November fallen. Seit ihrem Unfall Anfang September (hier nachzulesen) trainiert die 23-Jährige fleißig die Arme und die Beine entweder nur einseitig oder beidseitig mit Orthese, wie Instagram Videos in den letzten Wochen zeigten. Für ihre Intervalltrainings nutzte sie teilweise die Klimakammer des Olympiatoppen unter Anleitung des Chefs des Klimarommet, Espen Spro Johansen. Die 38°C im Trainingsraum waren für die Verletzte ideal. „Manchmal ist Ausdauertraining in einem warmen Klima eine gute Möglichkeit, die Herzfrequenz hochzuhalten, ohne die Muskeln zu überanstrengen, wie zum Beispiel bei einem verletzten Knie“, sagte Johansen zum NRK, die Fossesholm bei ihrem Training besuchten. Zeit für ein paar Tage Kurzurlaub in Athen mit ihrer Freundin war aber trotz aller Rehabilitation dennoch – natürlich mit Orthese und Krücken. Ihren Traum von Trondheim hat Fossesholm noch nicht aufgegeben: „Trondheim ist immer noch ein Ziel für mich, aber aktuell muss ich von Tag zu Tag denken. Wenn ich zu viel darüber nachdenke, stresst es mich“, sagte sie.

Johaug zurück beim Team

Bisher hatte Therese Johaug sich im gemeinsamen Training mit Norwegens Damen nicht blicken lassen, nun nahm sie erstmals an einem gemeinsamen Trainingslager im Mosetertoppen Skistadion in Hafjell teil. Wie erwartet stellte sich dabei heraus, dass Johaug in sehr guter Form ist. „Ich dachte, ich wäre alt und langsam geworden, aber scheinbar habe ich doch noch Kraft in meinem Körper“, sagte sie auf einer Pressekonferenz. Dass die 36-Jährige nichts von ihrer Stärke verloren hat, musste auch Mathilde Myhrvold feststellen. „Ich bin einmal mit ihr zusammen gelaufen und habe mich mit ihr unterhalten, aber ich habe schnell gemerkt, dass mein Puls dann zu hoch war. Da musste ich mich dann etwas zurücknehmen“, sagte sie zum NRK. Überrascht dürften die Kolleginnen aber eigentlich nicht sein – schließlich ist Therese Johaug als Trainingsmonster bekannt. Wie sie vor einigen Wochen mitteilte, habe sie im August mehr als 100 Stunden trainiert und befindet sich damit wieder auf einem Trainingsniveau wie vor ihrem Karriereende. „Ich fürchte Therese nicht, aber wenn sie zurückkommt, wird sie den Standard wieder bestimmen wie vor ihrem Karriereende“, sagte Lotta Udnes Weng. Wie sie weiter erzählte, sei die Nationalmannschaft in den letzten zwei Jahren eine homogenere Gruppe geworden – auch in Sachen Trainingspensum. „Ich war gespannt, wie es laufen würde, wenn sie zurückkommt, ob sie dann direkt für neue Maßstäbe sorgt. Aber es klappte besser als gedacht.“ Dass die Teamkolleginnen auf den langen Einheiten nicht mit ihr mithalten konnten, überrascht Johaug nicht. Sie will es aber auch nicht überbewerten: „Lange Ausdauereinheiten sind sicher meine Stärke. Aber wie ich immer sage: Es ist eine Sache, ein Intervalltraining auf Skirollern oder ein flaches Doppelstockintervall zu machen, aber etwas anderes, eine Startnummer zu tragen. Es besagt nichts, wo du hier oder dort landest. Wir werden eine Antwort bekommen, wenn die Saison losgeht.“

Beitosprinten: Klassisch oder Freistil?

Eine Woche vor dem Weltcup-Auftakt startet die Saison der norwegischen Langläufer traditionell beim Beitosprinten in Beitostølen. Dort werden die letzten Startplätze für den Weltcup in Ruka verteilt, darum ist der Sprint auch in diesem Jahr wieder in klassischer Technik geplant wie in der Woche darauf in Finnland. Das möchten verschiedene Vertreter des Nationalteams, Regionalteams und Privatteams gerne ändern und stellten darum einen Antrag beim Skiverband auf Änderung der Technik. Der Grund dafür ist, dass man den Sprint lieber in der Skatingtechnik laufen möchte als Klassik – wie später in der Saison auch bei der Heim-WM in Trondheim. Inzwischen erteilte das Langlauf-Komitee aber eine Absage: Der Sprint bleibt Klassisch! Damit haben Freistilsprinter nun eine Chance weniger, sich vor nationaler Kulisse ohne Startquote für die WM zu empfehlen, während Klassikspezialisten nun wie geplant für einen Platz im Weltcupteam kämpfen können. „Manche wollen dies, manche wollen das. Das ist doch immer so. Wir bemühen uns, dass möglichst viele zufrieden gestellt werden. Das hat mit weiteren Selektionen zu tun und manche wollen einen weiteren Skatingsprint vor der Heim-WM in Trondheim. Das ist natürlich alles verständlich“, sagte Beitosprinten-Chef Erik Husby zu Nettavisen. Weiter sagte er, er habe den Eindruck, die Weltcupstarter wollten den Sprint eher Klassisch haben und die Regionalteams eher die Technik ändern. Technisch gäbe es kein Problem, die Technik zu ändern. „Wir haben ein Schneedepot und genug Schnee für einen Freistilsprint. Das wäre nicht das Problem. Wir könnten es ändern, aber die Strecke beim Beitosprinten ist besser für Klassiksprint.“ Darum bleibt alles wie geplant. Der Sprint beim zweiten Weltcup in Lillehammer wird in der freien Technik ausgetragen, wo durch die nationale Quote immerhin zwölf Norwegerinnen und Norweger starten dürfen. Dennoch werden dort viele ambitionierte Läufer keinen Startplatz bekommen.

Neuer Sponsor für den Verband

Wie viele andere Verbände hat auch der norwegische Skiverband finanzielle Sorgen, weil verschiedene Sponsoren abgesprungen sind. Nun gibt es mit einem neuen Sponsor Licht am Ende des Tunnels. Es handelt um den Schokoladenproduzenten Nidar, der seinen Sitz in der WM-Stadt Trondheim hat. „Skilanglauf und Schokolade sind stolze Traditionen Norwegens. Für uns ist es eine positive und wichtige Vereinbarung für die WM-Saison“, sagte Cathrine Instebø, Team Manager der norwegischen Langläufer in einer Pressemeldung. Der neue Sponsor soll vor allem die Herren unterstützen, wo Harald Østberg Amundsen im letzten Winter den Gesamtweltcup holte.

 

 

Die mobile Version verlassen
Die mobile Version verlassen