Krista Pärmäkoski ist wieder Single, während Simen Hegstad Krüger den Bund fürs Leben schloss und Anne Kjersti Kalvå der Grund für das Aus des norwegischen Damen-Trainers Stig Rune Kveen ist. Italien freut sich über einen eigenen Wachstruck und Delphine Claudel musste sich nach der Saison zwei Operationen unterziehen.
Finnland: Karrierefortsetzung, Scheidung und Nachwuchs
Krista Pärmäkoski hat sich mittlerweile entschieden, ihre Karriere bis zu den Olympischen Spielen in Mailand fortzusetzen. Das muss sie aber ohne den Rückhalt ihres Ehemannes tun, der vermutlich schon länger fehlte. Vor wenigen Tagen gaben die 33-Jährige und Tommi Pärmäkoski, der ehemalige Physiotherapeut und Fitnesstrainer von Formel 1-Weltmeister Sebastian Vettel zwischen 2008 und 2011, ihre Scheidung bekannt. 2014 hatte das Paar den Bund fürs Leben geschlossen, der nun nach zehn Jahren endet. „Die letzten Jahre hielten viele Abenteuer für uns parat und wir sind dankbar für die Jahre, die wir zusammen hatten. Auch wenn wir uns zur Scheidung entschlossen haben und unser weiteres Leben getrennt führen, verstehen wir uns weiter gut, respektieren uns und werden Freunde bleiben. Das ist ein langer Prozess und wir werden dieses Thema nicht weiter in der Öffentlichkeit kommentieren“, schreiben beide in einem gemeinsamen Instagram-Post, dessen Kommentar-Funktion deaktiviert ist. Erst in 2021 hatte das Paar das über Jahre aufwendig umgebaute 170 Quadratmeter-Haus in Kourtane bezogen und Pärmäkoski betrauerte im März 2023 den Tod ihres geliebten Hundes. Kourtane, 160 Kilometer nordwestlich von Jyväskylä gelegen, ist die Heimat von Jasmi Joensuu, aber fernab der Heimat der beiden Pärmäkoskis. Für den Ort als Lebensmittelpunkt entschied man sich, weil der 40-jährige Tommi Pärmäkoski seit dem Ende seiner Formel 1-Karriere, die in etwa mit dem Beginn der Beziehung zusammenfällt, in der dortigen Sportakademie als Trainer arbeitet. Ob Krista Pärmäkoski nun wieder unter ihrem Mädchennamen Lähteenmäki antritt, ist nicht bekannt. Gute Nachrichten gibt es von Iivo Niskanen, der auf Instagram bekannt gab, dass die kleine Familie noch vor dem ersten Schnee zu viert sein wird.
Hochzeit und Trennungsgrund in Norwegen
Nicht nur Tarjei Bø hat geheiratet (hier nachzulesen), auch bei den norwegischen Langläufern gibt es eine Hochzeit zu vermelden. Auch Simen Hegstad Krüger ist nun unter der Haube. Der Olympiasieger und Weltmeister heiratete am selben Tag wie sein Landsmann in der Nähe von Oslo seine Verlobte Kristine Ringsjø Tufte. Ein Jahr zuvor hatte er ihr auf einer Skitour im Sonnenuntergang den Antrag gemacht. Die Trauung fand in der Stathelle Kirke in Bamble statt, zwei Stunden südlich von Oslo. Anwesend waren auch viele Teamkollegen. Eine von ihnen macht aktuell Schlagzeilen. Anne Kjersti Kalvå scheint nämlich der Grund sein, warum Damen-Trainer Stig Rune Kveen im April seinen Hut nahm. Offiziell gab er den Stress im Job und die Familie als Grund für seinen Rückzug an, mit der er mehr Zeit verbringen wollte, sagte er damals Adresseavisen. Kveen ist verheiratet mit der ehemaligen Langläuferin Kine Beate Bjørnås. Nun macht Nettavisen den offenbar wahren Grund für das Ende des Arbeitsverhältnisses bekannt. „Er musste aufhören. Der Nationaltrainer begann eine Beziehung mit der Athletin Anne Kjersti Kalvå. Die Beziehung hat wohl etwas über ein Jahr gedauert“, sagt der erfahrene Journalist Ernst A. Lersveen. Demnach wäre diese Affäre auch der Grund für die Trennung von Kalvå und Didrik Tønseth, die im Juni 2023 nach zwölf Jahren das Ende ihrer Beziehung bekannt gaben. Nicht nur das Team, auch das Team Management bekam Wind von der Beziehung zwischen Trainer und Sportlerin, dennoch dauerte es lange, bis eine Reaktion folgte und Kveen seinen Job verlor. Lersveen selbst weiß seit Frühjahr 2023 von der Beziehung der beiden. Wie er weiter schreibt, sei es nicht das erste Mal, dass Trainer und Athletin eine Beziehung beginnen. 2016 trat Egil Kristiansen als Trainer zurück, offiziell weil es „zu herausfordernd ist, immer sein Bestes zu geben“. Tatsächlich hatte er aber eine Beziehung mit seinem Schützling Kathrine Harsem begonnen.
Truck für Italien, Wachser verlassen Schweden
Das italienische Team gab kürzlich freudig bekannt, dass man zwei Jahre vor den Olympischen Spielen zu Hause erstmals einen Wachstruck sein Eigen nennen darf. Vorbesitzer sind die Schweden und die Übergabe erfolgte Ende Juni in Falun, wo die Skitechniker François Ronc Cella und Claudio Consagra von den schwedischen Kollegen in ihr neues Zuhause eingewiesen wurden. Den Schweden leistete der Wachstruck zwölf Jahre lang gute Dienste. Sicherlich nicht geplant war, dass auch zwei wichtige Wachstechniker, nämlich Perry Olsson und Larry Poromaa, der Vater von William, in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen. Olsson und Poromaa hatten sich in den Verhandlungen nicht auf einen neuen Vertrag mit dem schwedischen Verband einigen können und Olsson nahm nun ein Angebot der Italiener an. Bei Poromaa hat das Aus andere Gründe. Der schwedische Team Manager Anders Svanebo sagte dazu: „Ich weiß davon schon seit sechs Wochen. Der Grund ist, dass er nach der Saison einen neuen Arbeitgeber gefunden hat, der ihn nicht freistellt. Für uns hat er vorher sechs Monate gearbeitet. Wir haben aber bereits ein neues Team komplettiert und sind zuversichtlich. Ich denke, wir haben alle Teile des Puzzles am richtigen Platz.“
Zwei Operationen bei Claudel
Wie erst jetzt bekannt wurde, ließ sich Delphine Claudel direkt nach Saisonende am Kehlkopf und am Knie operieren. Sie litt an „EILO“, was ein Akronym für eine „exercise-induced laryngeal obstruction“, eine anstrengungsbedingte Verengung des Kehlkopfes ist. Betroffene bekommen bei starker körperlicher Anstrengung akute Atemprobleme und oftmals bleibt die Erkrankung unerkannt oder wird fälschlicherweise als Belastungsasthma behandelt. „Ich habe meine Saison im März beendet, um mich einer Operation am Kehlkopf zu unterziehen“, erklärte die 28-Jährige aus den Vogesen bei Ski-Chrono. „Der April verlief deswegen sehr ruhig. Ich bin im Mai langsam wieder angefangen, in Norwegen, um mal etwas Anderes zu sehen und Spaß beim Sport zu haben. Im Juni haben wir 15 wunderbare Tage in Tignes verbracht und nun sind wir perfekt vorbereitet. Es sind wichtige Monate und alles läuft gut. Wir wissen jetzt noch nicht, wie sich die Operation auswirkt, das wird man erst bei intensiveren Anstrengungen sehen.“ Die Atemnot hatte die Französin nicht erst seit gestern: „Das hat mich schon zehn Jahre behindert, ich habe erfolglos versucht, es auf „natürlichem Wege“ zu behandeln, darum habe ich es nun mit der Operation versucht.“ Mit „natürlicher Behandlung“ meint die 28-Jährige Atemübungen zur Entspannung der Kehlkopfmuskulatur und das Erlernen der richtigen Atemtechnik, d. h. der „Bauchatmung“. Eine weitere Operation war akuter und fand an der Kniekehle statt. Dazu sagte sie: „Die Arterie wurde vom Muskel abgedrückt. Es konnte kein Blut mehr passieren, so dass mein Bein taub war. Manche Athleten haben das Problem und auch viele Nicht-Sportler, die oft gar nichts davon wissen. Aber die Beschwerden wurden immer schlimmer, so dass etwas passieren musste.“