In der heutigen News fassen wir euch die Neuigkeiten aus der Langlauf Welt zusammen. Unter anderem wurden weitere Rücktritte bekannt.
Russland: Ausnahmegenehmigung und Wiederwahl
Wie jetzt nach der Saison bekannt wurde, nutzte Olympiasieger Alexander Bolshunov im Herbst ein auf der Dopingliste stehendes Medikament. Dabei handelt es sich jedoch um keinen Dopingfall. Während seiner Operationen am Kiefer zur Behandlung einer Zyste wurde ein nicht näher bezeichnetes Medikament eingesetzt, das auf der Liste der verbotenen Stoffe steht. Obwohl die Behandlung im Oktober stattfand und keinen Einfluss auf Wettkampfresultate hatte, habe man sich sicherheitshalber um eine „Therapeutic Use Exemption“, also eine Ausnahmegenehmigung von der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA, gekümmert. „Bolshunov hatte Probleme mit seinen Zähnen. Es ging um ein Medikament, das während Operationen genutzt werden kann. Zur gleichen Zeit haben uns die Ärzte gesagt, dass es keinen Grund für eine TUE gibt, weil die Saison noch weit weg war. Aber wir haben es trotzdem gemacht“, sagte Verbandschefin Elena Välbe dem russischen „Championat“. Neuigkeiten gibt es auch von Välbe selbst: Die Russin freut sich, dass die FIS ihr grünes Licht gegeben hat für die Wiederwahl in den FIS-Vorstand, wo kürzlich eine Frauenquote eingeführt wurde. Bisher ist der FIS-Vorstand eine Männerdomäne mit Välbe als einziger Frau.
Välbes Kritik an Stepanova
In den russischen Medien war Elena Välbe in den letzten Tagen auch wegen der Kritik gegenüber Veronika Stepanova, die ihrer Meinung nach viel zu sehr mit Social Media beschäftigt und von sich selbst in jungen Jahren schon zu sehr überzeugt ist. „Star-Fieber“ diagnostizierte sie ihr und warf der 21-Jährigen vor, sich zu sehr um TV-Auftritte und die sozialen Medien zu kümmern, und zu wenig um das Training. „Das kostet eine Menge Kraft und beeinflusst die Psyche. Ich sage das nicht, weil ich eine griesgrämige Präsidentin bin, sondern weil wir viele ältere Athleten in unserem Team haben, die mental stabiler sind. Und von diesen Athleten, von denen einige eineinhalb, zwei oder noch mehr Stunden pro Tag in den sozialen Medien verbringen, hat keiner gut abgeschnitten.“ Zudem kritisiert sie bei championat.com mangelnde Kommunikation mit der jungen Olympiasiegerin: „Es ist traurig, dass ich persönlich mit Veronika spreche und sie mir über die sozialen Medien antwortet“, sagte sie zu dem „Austausch“, der am Montag zwischen den beiden stattfand. „Wenn das so weitergeht“, warnt Välbe ihre Läuferin, „dann wird nichts Gutes dabei herauskommen. […] Wir haben grundsätzlich verschiedene Ansichten der Situation, das ist mir klar“.
Norwegen: Nationale Rennen und Mutterschaft
In den letzten Wochen gab es in Russland verschiedene Athleten, die Vater wurden wie Denis Spitsov (Tochter Eve am 1. März) und Sergey Ustiugov, der neben seiner zweijährigen Tochter Kira nun auch einen am 10. April geborenen Sohn hat. Für den kann sich der 30-Jährige nun etwas mehr Zeit nehmen, da er beschlossen hat, sein Training in Zukunft allein zu organisieren – mit Trainingsplänen von Markus Cramer. In Norwegen gibt es eine frischgebackene Mutter zu verkünden, die aber keine aktive Athletin mehr ist. Martine Ek Hagen, eine Cousine zweiten Grades von Heidi Weng, brachte am 1. April ihre erste Tochter zur Welt, die sie Hedvig nannte. Seit letztem Jahr ist die 31-Jährige mit Aleksander Ek verheiratet. Ihre Karriere hatte sie 2018 beendet. Ihre ehemaligen Teamkollegen absolvierten noch die letzten Rennen der Saison: Simen Hegstad Krüger und Therese Johaug dominierten den Janteloppet, ein von Petter Northug ins Leben gerufenes Rennen über 20 Kilometer. Außerdem wurden zwei weitere Rennen im Rahmen der norwegischen Meisterschaften ausgetragen, diesmal aber nicht wie die ersten Entscheidungen in Harstad, sondern in Lygna, wo die diesjährige JWM ausgetragen wurde. Dort fehlten allerdings elf Nationalkader-Athleten wegen der Covid-Nachwirkungen oder Verletzungen. In Abwesenheit von Johaug, die wegen Schmerzen im Fuß auch den Reistadløpet ausließ, holte sich Kathrine Rolsted Harsem den Titel im Skiathlon nach Zielsprint gegen Ragnhild Haga und Magni Smedås. Bei den Herren war der 30-jährige Holmenkollen-Sieger Martin Løwstrøm Nyenget unschlagbar und holte sich den Titel vor Harald Østberg Amundsen und Håvard Moseby. Tags darauf im kurzen Freistilrennen über fünf und zehn Kilometer setzten sich Julie Myhre und Simen Hegstad Krüger durch. Harsem holte diesmal Silber vor Marte Skaanes. Bei den Herren gingen die weiteren Medaillen mi knappen Rückständen an Amundsen und Johannes Høsflot Klæbo.
Weitere Athleten beenden Karriere
Zu den bisher 16 bekannten Rücktritten im Langlauf-Bereich (wir berichteten) gesellen sich weitere Sportler aus Nordamerika, wie Fasterskier vermeldete. Mit dem kürzlich errungenen nationalen Titel über 45 Kilometer beendete Cendrine Browne ihre aktive Karriere nach 76 Weltcupstarts, zwei Olympischen Spielen und 13 WM-Rennen. Außerdem ziehen auch die US-Athleten Katharine Ogden, Hannah Halvorsen und Caitlin Patterson einen Schlussstrich unter ihre sportliche Karriere wie auch die auf der US Super Tour erfolgreichen Ian Torchia und Adam Martin. Weitere Rücktritte gibt es im Skimarathonbereich: Hanna Falk beendet nun zum zweiten mal ihre Karriere, nachdem sie nach ihrem Ende im Weltcup wegen Verletzungen nicht in der Skimarathon-Szene Fuß fassen konnte. Dort wird auch ein über viele Jahre ganz großer Name fehlen: Für die 39-jährige Britta Johansson Norgren, die sich 2014 aus dem Weltcup verabschiedete, soll nun Schluss sein mit Langlaufrennen. Mit der 30-jährigen Lina Korsgren hört auch noch eine dritte Schwedin auf sowie Laila Kveli aus Norwegen.