Langlauf Kurznews: Doping, Asthmaproblematik und Therese Johaug

Gian Franco Kasper © Hemmersbach/Nordic Focus

Kurz vor dem Start der Weltcup-Saison gibt es Neuigkeiten bezüglich der allgemeinen Dopingproblematik im Sport, der Asthmaproblematik in Norwegen und zum Fall Therese Johaug.

Sauberer Sport nur Wunschdenken?

Fast täglich werden bei Nachtests der Dopingproben von Teilnehmern der Olympischen Sommerspiele 2008 und 2012 verbotene Substanzen nachgewiesen, die Sportler rückwirkend gesperrt und die Medaillen neu verteilt. Das lässt auch hochrangige IOC-Mitglieder wie FIS-Präsident Gian Franco Kasper nicht kalt: „Die Anzahl ist einfach unglaublich, eigentlich unmöglich. Wir verlieren Glaubwürdigkeit. Glaubwürdigkeit ist unsere größte Sorge“, sagte Kasper der New York Times: „Wir müssen aufhören zu behaupten, der Sport sei sauber. Es ist ein nobles Prinzip, aber in der Praxis? Es ist Unterhaltung. Es ist Drama.“ Insbesondere der zweite Teil der Aussage sorgte für Reaktionen aus dem Lager der Wintersportler. Matt Whitcomb, Trainer der US-Amerikaner drückte auf Twitter seine Ablehnung dieser Aussage aus:

Noch sind jedoch die Dopingproben der Wintersportler gar nicht untersucht und der zweite Teil des McLaren Reports, durch den es neue Erkenntnisse über die Vorfälle in Russland geben soll, ist erst für den 9. Dezember angekündigt. Es könnte also durchaus zu weiteren Umverteilungen Olympischen Edelmetalls kommen.

Johaugs Olympiateilnahme bedroht

Sollte Therese Johaug aufgrund ihres positiven Dopingtests diesen Sommer zu einer Sperre von mehr als sechs Monaten verurteilt werden, könnte dies weitreichende Folgen über diesen Zeitraum hinaus haben. Das IOC (Internationales Olympisches Komitee) hat bei der Herbstkonferenz der WADA jedenfalls vorgeschlagen, Dopingsünder, die eine Sperre von mehr als sechs Monaten aufgebrummt bekommen haben, für immer von Olympischen Spielen auszuschließen. Mit diesem Vorschlag war das IOC allerdings bereits vor einigen Jahren gescheitert, nachdem der internationale Sportgerichtshof (CAS) dies als doppelte Bestrafung angesehen hatte. Zudem würde eine Änderung des WADA-Codes, wo diese Neuregelung festgehalten werden müsste, nach derzeitigem Verfahren erst 2021 in Kraft treten.

Versuchte Einflussnahme auf Journalisten

Im Fall von Martin Johnsrud Sundby und der Benutzung von Asthmamedikamenten von gesunden norwegischen Skilangläufern scheint man seitens des norwegischen Skiverbandes versucht zu haben, Einfluss auf die Berichterstattung zu nehmen. So wurde zum Beispiel der Schwede Tomas Pettersson, bekanntester Skilanglauf-Berichterstatter seines Landes, angerufen und ihm wurden „Tipps“ gegeben, sich doch besser auf die Berichterstattung im eigenen Land zu konzentrieren. Bereits Ende September berichtete Petra Thorèn (Aftonbladet) von einem ähnlichen Vorfall. Auch Teammanager und Läufer wurden anscheinend vom norwegischen Teamchef Vidar Loefshus sowie Marketing-Manager Espen Bjervig kontaktiert, um „Aufklärung“ zu erhalten.     

Quellen: sportal.de, dagbladet.no, tv2.no