Langlauf Kurznews: Klarälvsloppet in Schweden, Marathon Debüt für Cologna und Schmerzmittel auf Dopingliste - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Kurznews: Klarälvsloppet in Schweden, Marathon Debüt für Cologna und Schmerzmittel auf Dopingliste

Dario Cologna (SUI) © Modica/NordicFocus

Beim Klarälvsloppet in Schweden kämpften die Spezialisten auf der Langdistanz um den Sieg, während Dario Cologna äußerst erfolgreich beim Berlin Marathon debütierte. Ab 2024 setzt die WADA mit Tramadol auch ein beliebtes Schmerzmittel auf die Liste der verbotenen Substanzen.

Larsson und Riege gewinnen Klarälvsloppet

Am Wochenende wurde wieder Schwedens längstes Rollskirennen ausgetragen, der Klarälvsloppet über 90 Kilometer von Hagfors nach Karlstad am Nordufer des Vänernsees, dem größten See des Landes. Das Rennen gehört zu den Visma Ski Classics Challenger. Bei den Damen siegte Jenny Larsson vom Team Ragde Charge nach einem dramatischen Schlussspurt gegen Ida Dahl. „Man muss schon einen guten Tag haben, um sie zu schlagen. Ich habe mich stark gefühlt und bin sehr glücklich“, sagte Larsson nach einer Laufzeit von 3:53:08 Stunden. Auf den ersten 27 Kilometern bis Munkfors blieb eine große Gruppe zusammen, dann setzte sich nach einer Tempoverschärfung eine fünfköpfige Gruppe ab: Anikken Gjerde Alnæs und Jenny Larsson vom Team Ragde Charge, Hanna Lodin und Ida Dahl vom Team Engcon und Linnea Johansson vom Lager 157 Ski Team. Zehn Kilometer vor dem Ziel setzten sich Larsson und Dahl von den anderen ab und sprinteten schließlich um den Sieg. Hanna Lodin gewann den Sprint der zweiten Gruppe vor der besten Norwegerin Anikken Gjerde Alnæs und Linnea Johansson. Biathletin Mona Brorsson gewann den Sprint der vierten Gruppe und wurde Zehnte, ihre Teamkollegin Johanna Skottheim wurde fünf Minuten später 13. von insgesamt 19 Damen. Auch bei den Herren ging es dramatisch, wo es am Ende zu einem Sprint einer großen Gruppe kam. Dort setzte sich der Norweger Amund Riege, Team Ramudden, durch. Das Tempo war über das gesamte Rennen extrem hoch, so dass die Herren nach 3:22:27,7 Stunden das iel erreichten. Nach etwa einer Rennstunden versuchten Torgeir Sulen Hovland vom Team Ragde Charge, Torleif Syrstad vom Lager 157 Ski Team and Calle Halfvarsson einen Ausreißversuch, der aber bald wieder vereitelt wurde. Nach 56 Kilometer gab es eine weitere Attacke, bei der Vebjørn Møen vom Team Eksjöhus und Markus Hallén Johansson, Offerdals SK, einen Vorsprung von 30 Sekunden herauslaufen konnten, aber auch wieder eingeholt wurden. Einen Kilometer vor dem Zielstrich gehörten noch 21 Athleten zur Spitzengruppe, aber eine zu überquerende Brücke sorgte für einige Athleten für eine Vorentscheidung, als kleinere Lücken entstanden. Amund Riege sicherte sich im Zielsprint den Sieg vor Oskar Opstad Vike vom Team Ragde Charge. Emil Persson vom Lager 157 Ski Team wurde als bester Schwede Dritter. Magnus Vesterheim vom Team Kaffebryggeriet und Stian Hoelgaard vom Team Aker Dæhlie landeten hinter dem Podium auf den Plätzen vier und fünf. Petter Northug vom Team Janteloppet wurde Zehnter und Nationalkader-Läufer Calle Halfvarsson 13. mit nur sieben Sekunden Rückstand. Nach seinem Debüt über 90 Kilometer sagte er: „Es war ein gutes Rennen für mich, aber extrem hart. Immerhin ist diese Distanz ein persönlicher Rekord für mich, so weit bin ich noch nie gelaufen. Aber immer nur Doppelstockschieben ist nicht mein Ding, ich muss auch meine Beine benutzen. Ich bin ein Weltcup-Läufer.“ Seine Pläne, den Vasaloppet zu bestreiten, wie er im Sommer sagte, scheinen damit Geschichte zu sein. Seine Nationalmannschaftskollegen Marcus Grate und William Poromaa belegten die Plätze 35 und 38 mit zwölf und 14 Minuten Rückstand. Biathlet Peppe Femling wurde 55., Malte Stefansson 67. von 72 Startern.

Starkes Marathon Debüt für Cologna

Nach dem Ende seiner überaus erfolgreichen Langlauf-Karriere setzte sich Dario Cologna neue Ziele. Er trainierte auf den London Marathon 2022 hin, musste ihn dann wegen einer Adduktorenverletzung aber kurzfristig absagen. Ein Jahr später war es nun endlich so weit. In Berlin lief er Ende September erstmals die 42,195 Kilometer und seine Ziele waren für sein Debüt sehr hoch gesteckt: Unter 2:30 Minuten wollte der 37-Jährige bleiben – und schaffte es! Mit einer Zeit von 2:28:35 Stunden übertraf der Bündner sein persönliches Ziel. Damit belegte er Platz 174 im großen Teilnehmerfeld mit 48.000 Startern. „Ein mega cooles Erlebnis“, schwärmte der 37-Jährige danach auf Instagram. Weiter schrieb er: „Ich bin viel zu schnell gestartet, habe mich mitreißen lassen. Da fehlt mir halt die Erfahrung. Am Schluss musste ich deshalb beißen“, so Cologna, der den Halbmarathon in 1:11:51 Stunden lief. Im Schweizer Blick äußerte er sich noch ausführlicher zum Rennen: „Ein Marathon ist härter als ein 50er im Langlauf, zumindest für mich. Es war mega cool, die Stimmung war top.“ Cologna durfte weit vorne starten – direkt hinter den Eliteläufern. „Ich wurde sehr gut betreut und habe mich am gleichen Ort wie Kipchoge [der spätere Sieger Eliud Kipchoge] umgezogen. Das war sehr cool, als er mit seiner ganzen Entourage ankam.“ Durch seinen vorderen Startplatz war das Grundtempo sehr hoch, aber „ich konnte es dann kontrollieren, es kam kein Einbruch.“ Dennoch lief für den Debütanten natürlich nicht alles perfekt – wie auch für die meisten anderen Läufer gab es schwierige Momente: „So um Kilometer 32 war es sehr hart, ich konnte aber den Schnitt von etwa vier Minuten pro Kilometer immer halten. Auf den letzten Kilometern gings dann wieder besser, das nahende Ende half mit, sich wieder besser zu fühlen.“ Nach dem Rennen gönnte sich der Marathon-Neuling erstmal ein zünftiges Mittagessen mit Wiener Schnitzel und Bier. In Planung ist der nächste Marathon noch nicht: „Zuerst muss ich mich richtig erholen, geplant ist nichts. Aber vorstellen kann ich es mir!.“ Gegenüber der Schweizer Illustrierte liebäugelte er mit den sogenannten „Big Six“, wie die sechs World Marathon Majors in Tokio, Boston, London, Berlin, Chicago und New York heißen. „Sie motivieren mich!“ Nun muss er sich aber zunächst von Berlin erholen, bis er wieder ins Training einsteigen kann – wie in seiner Langlauf Karriere plagen ihn nach dem Marathon wieder Achillessehnenprobleme.

WADA warnt vor: Tramadol auf Dopingliste

Ab 2024 gelten neue Richtlinien im Anti-Doping-Kampf. Zu den dann neu auf der Dopingliste stehenden Medikamenten gehört dann auch das starke Schmerzmittel Tramadol, auch unter dem Namen Tilidin im Handel. Es gehört zu den Opioiden und ist in Deutschland nur medizinischer Notwendigkeit auf Rezept erhältlich, im Sport aber wohl durchaus verbreitet. Im Radsport ist der Wirkstoff schon seit 2019 verboten, aber 2024 ist das in sämtlichen Sportarten der Fall. Die Substanz steht seit 2012 auf der Monitoring List der Welt Anti Doping Agentur und wurde seitdem überwacht. Laut WADA ist der Gebrauch in den letzten Jahren deutlich angestiegen, so dass der Wirkstoff nun auf die Verbotsliste gesetzt wird. Tramadol ist als Suchtmittel bekannt und wirkt laut Untersuchungen der WADA auch leistungsfördernd.

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