Langlauf Kurznews: Kontroverse um NM Medaille, Trainersuche und französische Meisterschaften - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Kurznews: Kontroverse um NM Medaille, Trainersuche und französische Meisterschaften

Sophia Laukli (USA) © Thibaut/NordicFocus

Sophia Laukli erhielt bei den norwegischen Meisterschaften keine Medaille, was Astrid Øyre Slind nicht richtig findet. Für das Damen-Team sucht der norwegische Verband einen neuen Nationaltrainer und in Frankreich wurde über Ostern noch um weitere Medaillen gekämpft.

Keine NM Medaille für norwegische Staatsbürgerin

Nach den zweigeteilten norwegischen Meisterschaften gab es diesen Jahr noch einigen Diskussionsbedarf. Zuerst wurden viele Läuferinnen und Läufer im Skiathlon in die Irre geleitet, so dass das Rennen der Damen aus der Wertung genommen wurde. Am Saisonende wurden unter anderem noch die 30 und 50 Kilometer gelaufen. Im Staunen um Therese Johaugs überragenden Sieg, für den sie angeblich noch gar nicht so viel trainiert hat, ging aber unter, dass die Zweitplatzierte bei der Medaillenvergabe leer ausging, was später noch gesondert durch die norwegischen und internationalen Medien ging. Natürlich startet Sophia Laukli international für die USA, tatsächlich ist sie aber Doppelbürgerin und hat wegen ihres norwegischen Vaters Björn, der aus Konnerud bei Drammen kommt, auch einen norwegischen Pass. „Wenn man innerhalb des letzten Jahres national oder international für ein anderes Land angetreten ist, kann man bei nationalen Meisterschaften keine Medaille bekommen“, erklärte Erik Huseby, Mitglied des norwegischen Skiverbandes, bei NRK. Damit ist die Entscheidung bei der Siegerehrung, Laukli keine Medaille zu geben, den Regeln entsprechend richtig. Ein Entschluss, den nicht alle richtig finden. Für viele ist Sophia Laukli, die nach Beendigung ihres Studiums in Utah in die Heimat ihres Vaters zog und sich dort dem Kjelsås IL Ski Club in Oslo wie auch dem Team Aker Dæhlie anschloss, inzwischen eine vollwertige Norwegerin. „Meine Meinung ist, dass sie einen norwegischen Pass hat und für einen norwegischen Verein bei den norwegischen Meisterschaften antritt. Sie ist eine fantastische Läuferin und der norwegische Skiverband hätte sie besser Willkommen heißen sollen“, sagte Astrid Øyre Slind, die der 23-Jährige ihre Medaille anbot. Slind hatte als Viertplatzierte die Bronzemedaille erhalten. Laut ihrem Instagram-Kommentar scheint Laukli die Medaille aber nicht zu wollen und treibt dagegen Slind an, auf die Suche nach der Goldmedaille von Beitostølen zu gehen, wo sie wie viele andere den falschen Weg lief und Heidi Weng auf dem richtigen Weg als Erste ins Ziel kam – gewertet wurde das Rennen aber ohnehin nicht. Inzwischen hat Laukli die Langlaufski aber schon wieder in die Ecke gestellt, obwohl es durchaus noch Möglichkeiten zum Schneetraining in Norwegen gäbe. Die 23-Jährige befindet sich schon seit vor Ostern im Trainingslager auf Korsika für die Trailrunning-Saison und auch auch schon einen Sturz im Radtraining hinter sich, wie Bilder zeigen.

Neuer Damen-Trainer gesucht

Stig Rune Kveen hat seinen Posten als Trainer der Damen-Nationalmannschaft aufgegeben. Das gab er am Dienstag in der Adresseavisen bekannt. Der 43-Jährige, der früher auch Petter Northug bei seinen Erfolgen gecoacht hat, führte seit 2022 zusammen mit Sjur Ole Svarstad das norwegische Damen-Team an. Zuletzt enttäuschten die Athletinnen aber auf ganzer Linie bis auf Kristine Stavås Skistad, die allein zu Hause in Konnerud trainiert. Offiziell ist der Stress in Job der Grund für Kveens Aufgabe. „Es ist einfach so, wenn du 150 Tage im Jahr reist, ist es sehr anstrengend. Ich war ausgebrannt und möchte in der Zukunft meine Zeit der Familie widmen.“ Athletinnen wie Tiril Udnes Weng zeigten sich überrascht von seinem Rücktritt. Nun geht es auf die Suche nach einem Nachfolger, wo schnell auch Skistads Heimtrainer im Gespräch war. Lage Sofienlund sagte aber direkt, dass er skeptisch wäre, ob das der richtige Job für ihn wäre, er würde sich aber ein Angebot anhören. Auch Skistad wäre sicher nicht begeistert, wenn sie sich damit wieder dem Nationalteam nähern müsste, nachdem es im Einzeltraining so gut bei ihr läuft. Johaugs Heimtrainer Pål Gunnar Mikkelsplass äußerte sich ablehnend: „Ich komme nicht in Frage für den Posten, meine Zeit ist vorbei“, meinte der bald 63-Jährige, der sich lieber auf die Langlauf-Karrieren seiner Kinder (Marte, 21, und Kristen, 24) konzentriert. Sjur Ole Svarstad hat inzwischen seine Bereitschaft erklärt, seinen Job weiter fortzusetzen. Aber wer wird das Trainer-Duo vervollständigen?

Französische Meisterschaften in Les Saisies

In Les Saisies in den Savoyer Alpen wurde auch über Ostern noch einmal um Gold, Silber und Bronze gekämpft. Mit fast 38 Jahren konnte der zurückgetretene Maurice Manificat noch einmal über den Meistertitel jubeln. Über zehn Kilometer in der klassischen Technik war er vier Sekunden schneller als Rémi Bourdin und acht Sekunden schneller als Clément Parisse. Yan Berlorgey wurde Vierter vor Gaspard Rousset. Bourdin gewann als Zweiter auch den U23-Titel. Bei den Damen gingen beide Titel an Julie Pierrel, die gegen Rennende noch deutlich mehr Energie hatte als die anderen und sich deutlich im Endklassement absetzte. Cloé Pagnier gewann mit 19 Sekunden Rückstand Silber vor Coralie Bentz. Flora Dolci wurde Vierte vor Maëlle Veyre. Tags darauf wurden im letzten Rennen der Saison die Meistertitel im Marathon über 42 Kilometer Skating vergeben. Flora Dolci dominierte das Rennen und gewann mit sechseinhalb Minuten Vorsprung auf Maëlle Veyre, die auch den U23-Titel gewann. 13 Sekunden dahinter sicherte sich Cloé Pagnier Bronze und U23-Silber. Danach landete die U23-Läuferin Liv Coupat auf dem vierten Platz beziehungsweise dem Bronzerang. Bei den Herren ging der Titel nach gutem Kampf an den U23-Läufer Mathis Desloges gefolgt von Clément Parisse. Dritter wurde Rémi Bourdin, der Gérard Agnellet im Zielsprint hinter sich ließ. Jules Chappaz und Jules Lapierre wurden Fünfter und Sechster, Manificat kam als Neunter ins Ziel, 1:40 Minuten hinter dem Sieger.

 

Die mobile Version verlassen
Die mobile Version verlassen