Langlauf Kurznews: Mutterglück bei Johaug, Trauer bei Kowalczyk - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Kurznews: Mutterglück bei Johaug, Trauer bei Kowalczyk

Therese Johaug (NOR) © THIBAUT/NordicFocus

So eng liegen Freud und Leid zusammen bei den ehemaligen Konkurrentinnen im Langlauf Weltcup und bei Großereignissen: Therese Johaug freut sich über die Geburt ihrer Tochter, Justyna Kowalczyk-Tekieli betrauert den Tod ihres Ehemannes.

Johaugs Nachwuchs ist da

Noch am 12. Mai zeigte sich die hochschwangere Therese Johaug ( Geburtstermin „im Juni“) beim Krafttraining mit der Langhantel, am Abend des 17. Mai meldeten sich die 34-Jährige und ihr Verlobter Nils Jakob Hoff, ein ehemaliger Ruder-Weltmeister, via Social Media, dass sie Eltern geworden sind. Der 17. Mai ist der norwegische Nationalfeiertag, der in nationaler Tracht und norwegischen Flaggen an jedem Haus groß gefeiert wird. Darauf spielte das Paar in seinem Post an: „Danke an alle, die extra für uns heute geflaggt haben! Alle Beiteiligten sind wohlauf!“ Des Weiteren ist über den Nachwuchs nur bekannt, dass es sich um eine Tochter handelt, der Name ist noch nicht bekannt. „Sie war sehr schnell und kam ein bisschen vor der Zeit, so vermute ich, dass sie wahrscheinlich mit Skiern auf die Welt kam“, schrieb Johaug in einer SMS an die VG. Johaug und Hoff sind seit 2014 ein Paar und verlobte sich an Silvester 2021. Ein Jahr später machten sie die Schwangerschaft öffentlich und dieses Jahr soll zum Jahreswechsel die Hochzeit folgen. Die kleine Familie lebt am Holmenkollen zusammen mit Hund Jäger, hat aber auch eine Hütte in Lillehammer, wo Hoff als Arzt arbeitet.

Lawinenunglück: Justyna Kowalczyk trauert um Ehemann

Am selben Tag, an dem Johaugs Baby das Licht der Welt erblickte, wurde es für Justyna Kowalczyk-Tekieli Gewissheit, dass sie ihrem Ehemann verloren hat. Der 38-Jährige war Kletterer und Bergführer und absolvierte in der Hohen Tatra in Polen über 300 Klettertouren und nahm auch an Wettkämpfen teil. Außerdem bestieg er in seinem Leben mehrere Achttausender. Davon verabschiedete er sich jedoch, nachdem er auf einer Tour am K2 zwei Freunde verloren hatte. Nun starb Kacper Tekieli selbst am Mittwoch bei einem Lawinenunglück in den Walliser Alpen, seine Leiche konnte wegen schlechten Wetters erst am Morgen des 17. Mai auf der Nordseite der Jungfrau geborgen werden. Ab 17. Mai wird die Lawinengefahr in der Region als „erheblich“ (Stufe 3) angegeben, Tekieli war sich der Gefahr aber immer bewusst, sagen Freunde in polnischen Medien. „Er war mein Ein und Alles“, schrieb die zweifache Olympiasiegerin nach seinem Tod auf Instagram. Das Paar hatte 2020 geheiratet, ein Jahr später kam der gemeinsame Sohn zur Welt. Der begeisterte Bergsteiger war mit Frau und Sohn mit dem Wohnmobil ins Wallis gereist und dort Berggipfel zu erklimmen, Justyna und der 1,5-jährige Hugo waren bei den Touren aber nicht dabei. Sie machten in der Zwischenzeit Touren zu Fuß oder mit dem Rad in flacherem Gelände. Mehrmals täglich meldete sich Kacper bei seiner Frau, teilte seinen Standort mit und seine nächsten Schritte. Als sie am Mittwoch länger als gewöhnlich nichts von ihm hörte, informierte sie die Behörden. Auf seinen Bergtouren in der Schweiz postete der Pole täglich Fotos von einem neuen Viertausender. Sein Ziel war es, alle 82 Viertausender in den Alpen zu erklimmen. In den Tagen vor seinem Tod bestieg er Allalinhorn (4027 Meter), Strahlhorn (4190 Meter) und Rimpfischhorn (4199 Meter). Seit letzter Post stammt vom Dienstag. Nach seinem Tod teilte seine Ehefrau noch ein Bild, das offenbar an seinem Todestag um 10:12 Uhr an der Jungfrau (4158 Meter) aufgenommen wurde.

Die mobile Version verlassen
Die mobile Version verlassen