Die heutigen Kurznews beschäftigen sich komplett mit dem norwegischen Team, das während der Tour de Ski Etappen im Val di Fiemme Rennen im Norges Cup bestritt, um sich für die nächsten Weltcups und die Weltmeisterschaften zu empfehlen. Definitiv nicht dabei sind die aufstrebenden Mikael Gunnulfsen und Karoline Simpson-Larsen, für die die Saison bereits beendet ist…
Johaug dominiert, Falla zurück
Teil eins der norwegischen Qualifikationsrennen für die nächsten Weltcups und die WM in Oberstdorf fand am letzten Wochenende mit dem Norges Cup in Lygna statt, bei dem wegen der Weltcup Abstinenz alle Stars am Start waren. Zunächst wurde ein Klassiksprint ausgetragen, bei dem sich Maiken Caspersen Falla nach langer Wettkampfpause wegen langwieriger Atemwegsprobleme zurückmeldete. Ob sie nach diesem vierten Platz aber im Weltcup mithalten kann, ist fraglich. Dennoch meinte sie: „Mir fällt ein Stein vom Herzen. Das war schon nach dem vierten Platz im Prolog so. Darauf kann man aufbauen.“ Den Sieg holte sich Anna Svendsen vor Tiril Udnes Weng und Mathilde Myhrvold. In den beiden folgenden Distanzrennen, 10 Kilometer Freistil und 15 Kilometer Klassik Massenstart, war Therese Johaug jeweils eine Klasse für sich und gewann mit großen Vorsprüngen. Im Skaten war sie fast 40 Sekunden schneller als Heidi Weng, die inzwischen an ihrer Corona Angst mit Hilfe eines Psychologen arbeitet, so dass sie bereit ist, im Weltcup anzutreten. Die drittplatzierte Helene Marie Fossesholm war nur wenige Sekunden langsamer als Weng. Im Massenstart wuchs ab Kilometer zwei der Rückstand des Feldes auf Johaug immer mehr an, nur Heidi Weng versuchte, noch mitzugehen. Bald musste sie aber auch abreißen lassen und setzte sich schließlich im Zielsprint gegen ihre Cousine Tiril Udnes Weng und Fossesholm durch, 1:15 Minuten hinter Johaug. Für die 32-Jährige war es „das beste Rennen der Saison, mit einem deutlich besseren Gefühl im Körper“. Johaug ist definitiv bereit für eine Rückkehr in den Weltcup in zwei Wochen in Lahti und den Kampf gegen Schwedinnen und Amerikanerinnen – aber zunächst folgen in der nächsten Woche noch die nationalen Meisterschaften in Trondheim.
Zwei Siege für Klæbo, Sundby kämpft
Bei den Herren feierte Johannes Høsflot Klæbo zwei Siege und gönnte sich dazwischen einen Ruhetag. Im Sprint konnte er seinen aufstrebenden Kollegen Erik Valnes hinter sich lassen, der ihn beim Weltcup in Ruka noch bezwungen hatte. Sivert Wiig schaffte den Sprung aufs Podium, das Pål Golberg knapp verpasste. Skatingspezialisten wie Håvard Solås Taugbøl und Sindre Bjørnestad Skar scheiterten im Halbfinale. Für Iversen war schon im Viertelfinale Schluss, nachdem ihm der Stock auf dem Griff rutschte. Im Freistil Einzelstart konnte sich Sjur Røthe mit zwei Sekunden Vorsprung knapp gegen Hans Christer Holund durchsetzen. Auch Simen Hegstad Krüger als Drittplatzierter hatte nur wenig mehr Rückstand. Nicht am Start war Martin Johnsrud Sundby, der immer noch Rückenprobleme hat: „Ich hatte zwei oder drei MRTs, war bei fünf oder sechs Rückenspezialisten, einigen Physiotherapeuten, verschiedenen Kliniken und hatte einige Injektionen in den Rücken.“ Eine Lösung gibt es aber immer noch nicht. „Es ist wirklich frustrierend. Wenn ich Rückenschmerzen bekomme, wirkt sich das auf die Beine aus, ich verliere Dynamik und Kraft in den Beinen während des Rennens.“ Im Massenstart versuchte er jedoch doch, um seinen Platz im Team zu kämpfen. Im Sprint aus einer elfköpfigen Gruppe zog er jedoch den Kürzeren und wurde Neunter. Hinter Johannes Høsflot Klæbo belegte Pål Golberg den zweiten Rang gefolgt von Erik Valnes, Sjur Røthe und Martin Løwstrøm Nyenget. Sundby und andere Athleten wie Didrik Tønseth, der 35. und 14. wurde haben nun nächste Woche noch einmal die Chance, sich zu empfehlen, wenn es um NM Medaillen geht.
Beinbruch: Gunnulfsen wieder im Pech
Die Saison begann für Mikael Gunnufsen so gut…. In Beitostølen vor Beginn der Weltcup Saison dominierte der 27-Jährige überraschend das Klassikrennen – vor allen Weltcup Athleten. Als Belohnung erhielt er ein Ticket für den Weltcup in Ruka und er freute sich so sehr auf seine Chance, dass er trotz leichter Erkältungssymptome zum Flughafen reiste. In Covid Zeiten schickte man ihn natürlich sofort wieder nach Hause. Dann folgten die Wochen des Weltcup Boykotts der Norweger und nun wäre für ihn wieder die Gelegenheit gewesen, in Lygna und Trondheim zu zeigen, was er kann und sich für das norwegische WM Team zu empfehlen. Diese Chance entgeht ihm nun wieder. Am ersten Januar Wochenende stieß er im Training in Lillehammer mit einem anderen Läufer zusammen. Bei dieser Kollision brach er sich das Bein und musste operiert werden. „Ich wusste sofort, dass etwas Schlimmes passt war, weil das Bein in einem unnatürlichen Winkel vom Körper abstand“, sagte er in einer Pressemeldung. Nach dem Unfall lag er 45 Minuten im Schnee, bis er mit dem Schneemobil zum Krankenwagen gebracht wurde. Den Unfall beschreibt er bei TV2 so: „Es passierte in einer schwierigen Kurve, die wir aus unterschiedlichen Richtungen anfuhren. Sowas kann überall passieren, aber das ist jetzt schon großes Pech. Ich muss zugeben, dass es mein Fehler war. Ich fuhr zu weit links und hielt das Rechtsfahrgebot auf Langlaufstrecken nicht ein. So war es gut, dass ich den größeren Schaden genommen habe“, sagte er. „Meine Verletzungsliste wird immer länger und es ist nie gut, wenn diese Liste länger ist als die der Erfolge.“ Im letzten Winter kugelte er sich unmittelbar vor der NM die Schulter aus, die Saison war beendet – wie auch diesmal. Aber aufgeben will er nicht…
Karoline Simpson-Larsen erhält Startverbot vom Verband
Karoline Simpson-Larsen gehört zu den Shooting Stars in dieser Saison. Bei vier nationalen Rennen im November und Dezember in Beitostølen und Sjusjøen belegte die 23-Jährige die Plätze sechs, vier, drei und sieben. Mit diesen Leistungen hätte sie sich auch Chancen auf Weltcup Starts ausrechnen können, obwohl der Rückstand auf Johaug immer eine Minute betrug. Diese Hoffnung kann sie sich nun aber abschminken, Karoline Simpson-Larson wird in dieser Saison keine Wettkämpfe mehr bestreiten. Das gab ihr Regional Team West letzte Woche auf Instagram bekannt. Die aufstrebende Athletin „erfülle nicht alle Anforderungen“ einer Spitzensportlerin, heißt es. Außerdem müsse man im Leistungssport harte Entscheidungen treffen und mit dem Konsequenzen leben. In den Post hieß es genauer: „Es geht um Training, Erholung, Familie, Ausbildung, Lebensstil und Gesundheit. Der Gedanke war, eine Optimierung in allen Bereichen zu erlangen, um sich weiterzuentwickeln. Aber jetzt ziehen wir die Handbremse. Ihr großer Wunsch nach Wettkämpfen hat den Bedarf an Erholung und Ernährung in den Hintergrund gedrängt. Wir haben nichts falsch gemacht, aber waren nicht gut genug in allen Bereichen. Karoline erfüllt nicht alle Anforderungen im Gesundheitsattest. Ihr geht es gut, aber damit es so bleibt, wird sie keine weitere Skirennen in dieser Saison laufen.“ Das Team hat zusammen mit Simpson-Larsen entschieden, offen damit nach außen zu gehen, um zu zeigen, dass man Gesundheit ernst nimmt. Genauere Angaben zum Grund des Startverbots machte der Verband nicht, ein Blick auf ihre Statur lässt aber vermuten, dass der Grund ähnlich liegt wie im letzten Winter bei Ingvild Flugstad Østberg: