Langlauf Kurznews: Neues von Klæbo, Karlsson, Halfvarsson, Laukli und Sorina - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Kurznews: Neues von Klæbo, Karlsson, Halfvarsson, Laukli und Sorina

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

In der heutigen Kurznews fassen wir euch Trainingsneuigkeiten und spezielle Ziele aus Norwegen, Schweden und den USA zusammen. Außerdem wurde Tatiana Sorina erneut Mutter.

Klæbo über Training und Vertrag

Im April entschied sich Johannes Høsflot Klæbo wie später auch sein finnischer Rivale Iivo Niskanen (wir berichteten), aus finanziellen Gründen dem Nationalteam den Rücken zu kehren und seine Finanzen und sein Training selbst zu organisieren. Kürzlich lud er zu einer Pressekonferenz, in dem er unter anderem von seinem Trainingsalltag berichtete. Da er keinen Zugang mehr zu den Trainingsanlagen des Olympiatoppen hat, investierte er 1,4 Millionen Kronen (nach aktuellem Kurs etwa 121 000 Euro) für ein eigenes Laufband, auf dem er in den nächsten Jahren zahlreiche Kilometer auf Rollski und Ski absolvieren will. „Das Laufband kann man auch so programmieren, dass man Strecken von Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen imitieren kann“, sagte er. Aber obwohl er den Olympiatoppen in Trondheim nicht betreten darf, ist links neben dem Eingang ein großes Bild von ihm bei seinem Olympiasieg zu sehen – wie auch von Kombinierer Jørgen Graabak. Des Weiteren gab der 26-Jährige bekannt, dass er in den kommenden Monaten drei Aufenthalte in der Höhe plant – wenn auch etwas weniger als die 130 Tage im letzten Jahr. Los geht es mit einem vierwöchigen Aufenthalt in den USA nach der Toppidrettsveka in August und September. Nach drei Wochen zu Hause reist er nach Livigno für einen weiteren Monat, um kurz vor der Saisoneröffnung in Beitostølen nach Norwegen zurückzukehren. Der dritte Block in der Höhe folgt über Weihnachten. Ob Klæbo beim Beitosprinten und im Weltcup überhaupt starten darf, steht noch gar nicht fest. Allerdings sagte ihm Verbandspräsidentin Tove Moe Dyrhaug inoffiziell zu, wenn er gut genug sei, dürfe er auch starten. Das Problem ist alle Jahre wieder, dass der Ausnahmesportler seinen Vertrag mit dem Verband immer noch nicht unterzeichnet hat. Dabei geht es auch im Repräsentationspflichten, Sponsoren wie auch das Startrecht im Weltcup. In der letzten Woche verbrachte er auf Einladung seines Großsponsors UnoX einige Tage im Umfeld der Tour de France.

Karlsson überlegt Pause, Halfvarsson Vasaloppet

Trotz ihres Erfolgs bei der Tour de Ski versetzte ihr Zusammenbruch beim Final Climb der Schwedin einen Schock. Nun überlegt Frida Karlsson, es im nächsten Jahr ruhiger angehen zu lassen. Die 23-Jährige hat darüber nachgedacht, den kommenden Winter nur mit Training zu verbringen. „Mein erster Gedanke war: Es ist eine Saison ohne Großereignis. Ich will den Gesamtweltcup gewinnen. Der zweite Gedanke war, dass ich die Saison auch auslassen könnte. Schließlich folgen danach drei wichtige Wettkampfjahre mit Großereignissen“, sagte sie zu SVT. Inzwischen hat sie sich aber entschieden, im Weltcup am Start zu sein. Allerdings mit anderem Saisonaufbau. Sie will ruhiger in die Saison starten und ihre Leistung dann im Laufe der Zeit steigern. Auch Teamkollege Calle Halfvarsson hat ganz spezielle Pläne. Er will erstmals den Vasaloppet bestreiten und wechselt dafür auch den Verein. Vom Sågmyra SK zieht es ihn zum IFK Mora, dem Zielort des Vasalaufes. Allerdings sagte er zum Expressen, er würde nicht den Vasaloppet laufen, wenn er „um den Gesamtweltcup kämpfen müsse“, dann könne „der Vasaloppet auch noch warten“. Beim Vasaloppet könnte es dann nach fünf Jahren wieder zum Duell mit seinem Dauerrivalen Petter Northug kommen, der dort ebenfalls starten will.

Laukli in Norwegen zu Hause und im Sommer auf Abwegen

Auch die Amerikanerin Sophia Laukli geht in diesem Sommer und Winter neue Wege. Probleme mit dem US Ski Team gibt es deswegen nicht. Man ist einverstanden, dass die Halb-Norwegerin (Vater Björn kommt aus Konnerud) nach Abschluss ihres Studiums in Utah in ihrer zweiten Heimat lebt und sich dem Team Aker Dæhlie in Oslo angeschlossen hat. Nachdem es in Peking „miserabel“ lief, ist ihr großes Ziel, in Mailand eine olympische Medaille zu gewinnen. So lange will die 23-Jährige definitiv noch als Langläuferin aktiv sein, danach ist alles offen. Seit letztem Jahr hat sich sich in Trailrunning als zweitem Sport verliebt. „Das ist so verrückt. Als ich jünger war, habe ich Laufen immer gehasst. Wenn ich in Sichtweite von einem Auto war, bin ich gelaufen, des Rest der Zeit gegangen. Oder ich lief in den Wald, setzte mich eine Stunde auf eine Bank und lief dann wieder nach Hause“, erzählte sie NRK im Interview auf Englisch, obwohl sie auch gut Norwegisch spricht. Im Trailrunning entpuppte sie sich als großes Talent und gewann kürzlich den Lauf am Mont Blanc über 44,6 Kilometer mit 2500 Höhenmetern und pulverisierte dabei in 4:12 Stunden den alten Streckenrekord um zwölf Minuten. Die kommenden Jahre wird sie sowohl Langlauf als auch Trailrunning professionell bestreiten, im Winter zudem direkt nach dem Langlauf Weltcup zu Hause in Minneapolis den American Birkebeiner.

Tatiana Sorina wurde Mutter

Tatiana Sorina hat die internationale Zwangspause durch den Angriffskrieg gegen die Ukraine mit einer Schwangerschaft bestens genutzt. Am 16. Juni wurde die 29-Jährige, die mit Trainer Egor Sorin verheiratet ist, zum zweiten Mal Mutter. Die dreijährige Tochter Sofia bekam nun mit Makar einen kleinen Bruder. Der Junge kam in Tyumen zur Welt und wog 3542 Gramm bei einer Größe von 51 Zentimetern. Eine Woche später meldete sich Sorina zum gemeinsamen Training mit ihrer Gruppe fit. 

 

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