In Norwegen nehmen die Schlagzeilen zur Asthmaproblematik nicht ab. Nun sind auch die Junioren in den Fall verstrickt. Derweil hat man beim Birkebeiner Rennet einen Skating-Wettbewerb angekündigt und schwedische Top-Läufer wollen auf die Tour de Ski verzichten.
Gesunde Junioren mit Vernebler behandelt
Die norwegische Fernsehanstalt NRK berichtet heute auf ihrer Internetseite, dass neben den Weltcup-Athleten auch norwegische Juniorinnen und Junioren über einen sogenannten Vernebler Asthmamedikamente erhalten haben sollen. Dies soll explizit bei der Junioren- und U23-WM im rumänischen Rasnov geschehen sein. Dies wurde so vom neuen Chef-Mediziner der norwegischen Skilangläufer, Petter Olberg, bestätigt, der vergangene Saison selbst bei den Titelkämpfen vor Ort war. Wie viele Athleten behandelt wurden, wollte er zwar nicht sagen, es sei aber ein gewichtiger Teil gewesen. Das Asthmamedikament Pulmicort sei benutzt worden, nachdem Athleten über Beschwerden aufgrund der Luftverschmutzung in Rumänien geklagt hätten. Dass man hier gesunde Athleten behandelt habe, bestreitet Olberg. Sie hätten Symptome gezeigt und seien deswegen nicht als gesund einzustufen. Nach dem Fall Sundby und der Behandlung gesunder Weltcup-Starter ist dies nun die dritte Stufe der Verwendung von Asthmamedikamenten in einer Grauzone die durch Medienrecherchen bekannt wurde.
Birkebeiner jetzt auch für Skater
Das Birkebeiner Rennet in Norwegen ist eines der traditionellen und großen Klassik-Rennen im Skimarathon-Kalender. Nach einer scharf kritisierten Absage im Jahr 2014 kämpfen die Veranstalter gegen abflauendes Interesse und haben für die kommende Austragung einen neuen Wettbewerb angekündigt. Beim Freitags-Birken, der in etwa der offenen Spur beim Vasalauf entspricht, wird es 2017 ein Skating Rennen geben. Gelaufen wird auf der Originaldistanz von Rena nach Lillehammer über 54 Kilometer mit 3,5 Kilo Rucksack. Gestartet wird um 10:00 Uhr, also 1:30 Stunden nach den Klassik-Läufern. Teilnehmen kann jeder ab 16 Jahren und das Rennen wird auch als Worldloppet-Wettbewerb gewertet.
Schweden ohne Top-Läufer zur Tour?
Charlotte Kalla hat schon vor längerer Zeit angekündigt, in dieser Saison nicht bei der Tour de Ski an den Start gehen zu wollen. Die Siegerin von 2008 bereitet sich in diesem Jahr erstmals abseits der Nationalmannschaft auf den Winter vor und legt ihren Schwerpunkt eindeutig auf die WM in Lahti. Nun zieht unter anderem Stina Nilsson nach. Die Nummer zwei im schwedischen Team will nicht so viel reisen: „Wie es momentan aussieht werde ich nicht zur Tour de Ski fahren, sondern versuchen, eine gute Trainingsphase einzulegen mit weniger Reisen.“ Auch Ida Ingemarsdotter und Johan Olsson denken darüber nach, auf einen Start bei der Tour zu verzichten. Damit würden fast alle Aushängeschilder im Skilanglauf Schwedens beim zweiten Höhepunkt der Saison fehlen.
Quellen: nrk.no, sweski.com, langrenn.com