Charlotte Kalla hat beim schwedischen Let’s Dance trotz fortgeschrittener Schwangerschaft den Sprung ins Finale geschafft. Die FIS verschiebt die geplanten FIS Games auf 2028 und in Russland soll es hunderte Dopingfälle geben, die noch näher untersucht werden.
Trotz Baby im Bauch Zweite in Tanzshow
Charlotte Kalla hat trotz ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft beim schwedischen Let’s Dance teilgenommen und im Finale den zweiten Platz belegt. In den elf Wochen der Show legte die ehemalige Langläuferin mit ihrem Partner Tobias Erik Karlsson offenbar eine kleine Heldenreise hin und steigerte sich im Laufe der Show zu einer guten Tänzerin, nachdem sie zu Beginn laut Instagram-Kommentaren „steif wie ein Skistock“ gewesen war. In den ersten Showwochen hielt sich die 35-Jährige dennoch im Mittelfeld der Tanzteams, rutschte dann nach Jurypunkten ans Ende des Tableaus ab. Anschließend konnte sie sich steigern, lag im Viertel- und Halbfinale aber wieder nur auf dem letzten Platz und wurde dank der Zuschauer eine Runde weiter gewählt. Im Zweier-Finale trat sie gegen den 26-jährigen Comedian Hampus Hedström an, der über Youtube große Bekanntheit erlangte. Hedström erhielt für alle drei Tänze jeweils 30 Punkte, Kalla bekam 29, 28 und 27 Punkte. Kallas zweiter Tanz wurde von Klimaaktivisten gestört, die die Bühne stürmten und von Sicherheitspersonal überwältigt und abgeführt wurden – das Paar tanzte jedoch unbeirrt weiter. Auch der „Babybonus“, den sie vorher bei den Zuschauern möglicherweise hatte, wirkte sich im Finale eher negativ aus – auf Instagram gab es einige Kritik, mit so fortgeschrittener Schwangerschaft (Geburtstermin „im Sommer“) an einer solchen Show teilzunehmen. Meist kaschierten ihre Outfits die Schwangerschaft, das eine Kleid im Finale versteckte aber nichts und zeigte, dass die Schwangerschaft schon weit fortgeschritten ist. Im Finale verkündete sie auch noch das Geschlecht ihres Nachwuchses – es wird ein Junge. Nach dem Finale freut sich Kalla nun auf die Heimat. „Nun geht es endlich nach Hause. Ich habe viel Zeit im Hotel verbracht und es gab keine Ruhetage oder Tage ohne Training. Das war mental sehr schwierig“, sagte Kalla bei TV4, bevor sie nun zu ihrer Familie nach Sundsvall zurückkehrt, die sie am 14. März für das Training in Stockholm verließ.
Erste FIS Games erst 2028
Seit Jahren denkt die FIS darüber nach, in Jahren ohne Großereignis sogenannte FIS Games auszutragen, also eine Art kleine Olympische Spiele mit allen Sportarten der FIS-Disziplinen. Auf dem FIS Kongress in dieser Woche wurde aber bekannt, dass die ersten FIS Games erst 2028 stattfinden können – nicht schon 2024. Inzwischen musste FIS-Präsident Johan Eliasch feststellen, dass so eine Veranstaltung nicht so schnell zu organisieren ist. Man ist auf der Suche nach Organisatoren, die so ein Event stemmen können. Nachhaltigkeit und Inklusion sind wichtige Faktoren für die FIS, deswegen sollten die entsprechenden Wettkampfstätten schon bestehen, außerdem müssen verschiedene Regionen eventuell auch länderübergreifend zusammenarbeiten. Alle anderen Änderungen, die beim Spring Meeting diskutiert wurden, wurden vom Kongress bestätigt. Damen und Herren laufen also weiterhin dieselben Distanzen und die Herren-Staffel wurde trotz Kritik auch bei Weltmeisterschaften auf 4×7,5 Kilometer gekürzt. Außerdem wurde der Weltcupkalender für den kommenden Winter bestätigt.
WADA kündigt hunderte Dopingfälle in Russland an
In einer Pressemeldung gibt die Internationale Anti Doping Agentur (WADA) die Existenz von mehreren Hundert positiven Doping-Proben in Russland bekannt. Die eigentliche Arbeit beginnt nun aber erst. In der „Operation LIMS“ wurden Dateien aus dem Moskauer Analyselabor überprüft. 203 russische Athleten und Athletinnen wurden mit Sanktionen belegt und 73 weitere sind angeklagt worden, teilte die WADA mit. 182 Fälle werden aktuell noch untersucht. Wie viele der positiven Fälle auf den nordischen Skisport entfallen, ist noch nicht bekannt. Ein Whistleblower hatte der WADA im Oktober 2017 Kopien der Daten aus dem Labor aus den Jahren 2012 bis 2015 zugespielt. Durch den Vergleich mit diesen Daten stellten die WADA-Experten mittels forensischer Untersuchungen fest, dass die von Moskau zuvor übermittelten Daten „weder vollständig noch vollständig authentisch“ gewesen seien. Im Dezember 2019 hatte die WADA Russland wegen der Manipulation von Dopingdaten aus dem Moskauer Labor für vier Jahre gesperrt. Russland legte daraufhin Klage beim Internationalen Sportgerichtshof CAS ein, der die Sperre auf zwei Jahre reduzierte. Die Sperre war am 17. Dezember 2022 abgelaufen. Die Wiederzulassung der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA steht noch aus. Die WADA hatte angekündigt, nach Ablauf der Sperre in drei Stufen überprüfen zu wollen, ob die russische Agentur ihre Zulassung zurück bekomme.