Langlauf Kurznews: TV-Job für Cologna, Neuaufbau bei Fossesholm und Sundling schockt Norweger

Jonna Sundling (SWE) © Modica/NordicFocus

Nach dem Ende seiner aktiven Langlauf-Karriere bleibt Dario Cologna in der Öffentlichkeit. Helene Marie Fossesholm bereitet sich nach einen kompletten Neustart auf die Saison vor und sie und ihre Teamkolleginnen staunen über Jonna Sundlings Stärke.

Cologna bleibt Langlauf Weltcup erhalten

Als Langlauf-Experte des Schweizer Fernsehsenders SRF wird Dario Cologna seinen Fans auch nach seinem Karriereende erhalten bleiben. Der Schweizer Sender überträgt sämtliche Langlauf-Rennen im kommenden Winter und der 36-Jährige wird dabei mit Adriano Iseppi zusammenarbeiten. Colognas erster Einsatz am Mikrofon ist der Heimweltcup in Davos Mitte Dezember. „Der Langlaufsport hat mir in den letzten 16 Jahren im Weltcup sehr viel gegeben. Ich freue mich darauf, diese Erfahrungen und meine Leidenschaft zum Sport nun als SRF-Experte weitergeben zu können. Mein Ziel ist es, dem Publikum durch mein Insiderwissen zu den Teams sowie zu den Athletinnen und Athleten einen Mehrwert zu bieten“, schreibt Cologna in den sozialen Medien. Außerdem unterstützt er als Mentor das neue Team Aker Daehlie in den Ski Classics, wie schon im Juni bekannt gegeben wurde. Für den 2. Oktober hatte hatte er einen Start beim London Marathon geplant und sich mit 2:30 Stunden ein sehr ambitioniertes Ziel gesetzt. Dieses Ziel musste er sich schon Wochen vorher nach einer Krankheit abschminken und letztlich den gesamten Start wegen einer Adduktorenverletzung absagen.

Der Langlaufsport hat mir in den letzten 16 Jahren im Weltcup sehr viel gegeben. Ich freue mich darauf, diese…

Posted by Dario Cologna on Sunday, October 16, 2022

Fossesholm: „Musste es etwas ruhiger angehen“

Die mit 151 Zentimetern sehr klein gewachsene Helene Marie Fossesholm ist eine der großen Hoffnungen für die Zukunft bei den norwegischen Langlauf-Damen. Die olympische Saison musste sie jedoch vorzeitig abbrechen, körperlich und psychisch erschöpft stellte sie die Wettkampfski nach den Spielen in die Ecke und machte eine längere Pause, um „den Körper wieder in die Balance zu bringen“. Nun kehrt die 21-Jährige mit großen Ambitionen zurück. Zu dem erfolgreichen Neuaufbau sagte sie gegenüber langrenn.com: „Ich bin die Dinge etwas ruhiger und geduldiger angegangen.“ Das Höhentraining mit dem Team musste sie kürzlich erneut auslassen, aber Fossesholm hat auch zu Hause noch genug zu tun vor dem Saisonstart in einem Monat. „Nach dem vorzeitigen Saisonende im Februar habe ich viel relaxt. In den letzten Monaten habe ich eine gute Trainingsgrundlage gelegt, nachdem ich wieder voll ins Training einstieg. Aber ich muss alles in diesem Jahr etwas durchdachter angehen und Geduld haben“, sagte sie. Dennoch ist sie zuversichtlich, was den Winter betrifft: „Die Form ist nun besser. Es war schwierig, aber nun geht es voran und ich merke, dass mein Körper nun auf das Training reagiert. Ich bin auf einem recht guten Weg für die Saison. Aber ich rechne nicht damit, dass ich bei der Saisoneröffnung in Beitostølen um Podestplätze kämpfe. Der Plan ist, dass ich so in die Saison gehe, dass ich in meiner besten Form bin, wenn es wichtig ist. Natürlich ist die WM das große Ziel, aber dafür muss man sich erst qualifizieren.“ Die 21-Jährige nimmt sich vor, im Laufe der Saison immer besser zu werden, um sich für die Nordische Ski WM zu qualifizieren. „Während der Titelkämpfe hoffe ich dann, in Bestform zu sein. Aber ich reise als Underdog an. Die Schweden haben inzwischen den Favoritenstempel, so dass der Plan ist, die anderen zu schlagen.“

Sundling zeigt Muskeln

Jonna Sundling ist im kommenden Winter nach dem Karriereende von Therese Johaug wohl die, die es zu schlagen gilt. Die Sprints dominierte sie ohnehin, wurde Olympiasiegerin und lief am Holmenkollen und in Falun auch zweimal in Distanzrennen aufs Podium. Im Gesamtweltcup erreichte sie erstmals als Neunte ein einstelliges Ergebnis und Dritte in der Sprintwertung – obwohl sie die ersten drei Weltcups noch verletzt verpasste und zur Tour de Ski nicht antrat. Auch für die zurückgetretene Therese Johaug ist sie die, auf die man im kommenden Winter achten sollte. Vor einigen Wochen postete Jonna Sundling ein Video, das sie beim Training bei Klimmzügen und Hanteltraining zeigt. Das Video ist auch der Konkurrenz aus Norwegen nicht entgangen. „Das ist richtig stark und sie zeigt ihre Muskeln. Sie sieht wie eine Gewichtheberin aus. Das macht mir etwas Angst. Wenn sich das wie im letzten Winter in der Loipe auszahlt, muss man sie wirklich im Auge behalten“, sagte Lotta Udnes Weng zu Nettavisen. „Das ist schlicht und einfach beeindruckend. Aber es ist auch motivierend, das zu sehen. Wir arbeiten auch und hoffen, sie im Winter zu schlagen“, meinte Fossesholm. Ragnhild Haga sagte: „Ich weiß, dass sie stark ist. Ich habe die Schweden schon vorher im Kraftraum beobachtet. Sie haben sehr individuelle Trainingspläne und machen Gewichtheben. Das ist beeindruckend und ich habe Sorge, dass sich das auch im Langlauf auswirkt. Denn das ist es, was wichtig ist und nicht, was sie im Kraftraum gemacht haben.“ Jonna Sundling selbst sagte: „Ich habe Krafttraining immer geliebt und viel Zeit im Fitnessstudio verbracht. Ich liebe Klimmzüge und schwere Gewichte zu heben, auch wenn ich eine Ausdauersportlerin bin.“ Emil Iversen agierte nur mit einem Smiley auf das Video, einer Mischung aus ängstlich und beeindruckt.